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0397 - Der Fluch des Inka

0397 - Der Fluch des Inka

Titel: 0397 - Der Fluch des Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Reptil vom Arm des Abenteurers und warf es aus seiner Seite wieder aus dem Fenster des Geländewagens.
    »Lieber mit dem Auto in ’ner Schlange, als mit ’ner Schlange im Auto«, behauptete er.
    »Hach, was seid ihr ängstlich geworden«, seufzte Tendyke. »Dann eben nicht. Da wollte ich für ein wenig Bereicherung des Speisezettels sorgen…«
    »Du kannst doch so ein zutrauliches Tierchen nicht einfach essen wollen, du Barbar«, protestierte Zamorra.
    »Warum nicht? Ihre große Schwester, die Anakonda, kennt auch keine Hemmungen, mich oder dich zu vertilgen«, sagte Tendyke. »Na gut, gibt es eben wieder Jaguarbraten. Zum Teufel damit.«
    »Ihr scheint ja einen wirklich reichhaltigen Speiseplan im Camp zu haben«, warf Nicole von hinten ein.
    »Na ja… wenn doch nix Vernünftiges da ist…?«
    Der Wagen rumpelte immer noch zwischen dem wuchernden Grün hindurch. Hier pulsierte das Leben. Insekten schwirrten, Vögel schrien, Spinnen lauerten, Schlangen verbargen sich auf dem Boden oder im Astwerk zwischen blühenden Orchideen und wuchernden Lianen. Kaum vorstellbar, daß nur ein paar hundert oder tausend Meilen weiter unverantwortliche Grundstückspekulanten und Holzverwerter riesige Dschungelflächen mit Maschinengewalt und Feuer rodeten, wobei sie dem hier noch urwüchsigen und supervitalen Grün jede Grundlage entzogen, sich jemals wieder zu erholen.
    Gegen das, was sich drüben in Brasilien und Argentinien abspielte, war diese Fahrschneise nicht einmal ein Nadelstich. Den hier konnte alles noch wieder zuwuchern. Und das tat es auch mit enormer Geschwindigkeit.
    Laut Tendyke war diese Schneise auf unebenem Boden vor vier Wochen noch fast doppelt so breit gewesen.
    Er hatte Professor Zamorra und seine Gefährtin vom Flughafen in Iquitos abgeholt. Der Flug von Lyon in Frankreich bis hier hatte über ein halbes Dutzend Zwischenlandungen erfordert und einen ganzen Tag gedauert.
    Aber jetzt waren sie hier. Und Tendyke brachte sie zum Camp der Archäologen, rund dreißig Meilen von Iquitos entfernt, mitten im Regenwald im Osten der Stadt. Ein Dutzend Meilen nördlich des Camps floß der Amazonas, der hier in der Waldregion Selva Perus immerhin auch schon gut eine Meile breit war, aber ebensogut hätte er für die Archäologen auf dem Mond liegen können. Ein Dutzend Meilen durch den Dschungel war fast unerreichbar weit. Sie waren froh, daß es die selbstgeschaffene Straße nach Iquitos gab, wenn man sie überhaupt Straße nennen konnte. Es war eher ein unebener Tunnel, dessen Decke immer wieder mal aufriß und Tageslicht hindurch ließ.
    Es war nur langsames Fahren möglich, weil immer wieder unerwartete Hindernisse auftauchten, die es vor ein paar Stunden vielleicht noch nicht gegeben hatte. Für die dreißig Meilen brauchten sie fünf Stunden, um endlich das Camp zu erreichen.
    »Aus deinem Gebrabbel am Telefon bin ich nicht ganz schlau geworden«, bekannte Zamorra. »Grabräuber sollen Menschen spurlos verschwinden gelassen haben?«
    Tendyke grinste und schob den breitrandigen ledernen Stetson etwas zurück. »Nicht ganz. Aber es ist nett, daß ihr gekommen seid, auch wenn du nur die Hälfte verstanden hast.«
    »Wie kommst du überhaupt hierher?« erkundigte sich Nicole. »Solltest du nicht lieber auf die Zwillinge achtgeben?«
    »Ach, die kommen auch ganz gut ohne mich zurecht«, sagte Rob Tendyke.
    »Ich habe deine magische Abschirmung, die du um Tendyke’s Home gebaut hast, ein wenig verbessert, Zamorra…«
    »Hä?« entfuhr es dem Parapsychologen. »Was hast du?«
    »Na, verbessert. Jetzt ist sie noch etwas undurchdringlicher geworden.«
    »Und wie hast du das angestellt?« wollte Zamorra neugierig wissen.
    »Das ist doch einfach unglaublich.«
    »Ach, laß mir meine kleinen Tricks. Glaube nur nicht, du wärest der alleinige Meister der magischen Künste. Andere Leute lernen auch was dazu. Bei Gelegenheit werde ich dir mal Tips geben, wie du dein Château Montagne noch sicherer machen kannst. Über die Abschirmung, wie sie jetzt ist, lachen ja nicht mal mehr die Hühner.«
    Mißmutig verzog Zamorra das Gesicht. »He, du bist unter Freunden und brauchst deshalb nicht großkotzig anzugeben…«
    »… aber ich habe die Abschirmung trotzdem verbessert. Glaub’s mir, ich meine das ernst«, sagte Tendyke. »Ich halte es für nötig. Ob Astardis jetzt nicht doch noch hindurchkäme, weiß ich zwar nicht, aber der hat ja letztens dermaßen was auf die Nuß bekommen, daß er sich hüten wird, in nächster Zeit

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