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0402 - Die Burg des Unheils

0402 - Die Burg des Unheils

Titel: 0402 - Die Burg des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sicherheit seines Stützpunktes über den Befehl seines Gebieters stellte.
    »Er hätte seinen Stützpunkt und sich opfern müssen, statt zuzuschlagen, als die Zeitlose die Beobachtungseinrichtung entdeckte und zerstörte. Sie hatte den Stützpunkt ohnehin schon aufgespürt«, behauptete die Kugel. »Somit hat der Meegh versagt. Er war übereifrig. Aber Übereifer ist schädlich.«
    »Was Meeghs tun, ist unwichtig. Du solltest sie züchtigen oder vernichten, wenn sie nicht gehorchen. Sie sind austauschbar. Es gibt genug Gehorsame. Du hast versagt, Kugel. Du hättest dafür sorgen müssen, daß das Aufeinandertreffen von Merlin und der Zeitlosen nicht in der Nähe des Stützpunktes stattfand. Dann wäre das Fiasko verhindert worden.«
    Die Nadel berührte die Vernichtung des Stützpunktes nicht. Material ließ sich ersetzen. Meeghs ließen sich ersetzen. Sie waren unwichtige, niedere Kreaturen. Ob die Zeitlose Oorrghs Basis vernichtet hätte, oder daß die Kugel es tat – es spielte keine Rolle.
    Die Gefahr, daß eine tausendjährige Vorbereitung nichtig gemacht worden wäre, zählte.
    »Die Gesamtheit hat mich dir zur Seite gestellt, um ein waches Auge auf dich zu haben«, fuhr die Nadel fort. »Solltest du noch einmal versagen, greife ich ein. Dann wird dir die Leitung des Planes entzogen werden.«
    Die Kugel fauchte böse. Es gefiel dem MÄCHTIGEN gar nicht, die Leitung mit einem seiner Artgenossen teilen zu müssen.
    »Du siehst, daß alles nach Plan verläuft. Verschwinde wieder«, verlangte die Kugel.
    »Ich bleibe. Ich kontrolliere und verhindere weitere Risiken und Fehlschläge«, beharrte die Nadel.
    Die Kugel fixierte den Meegh in seinem Fesselfeld. Der Versager mußte bestraft werden. Auf Versagen und Befehlsverweigerung stand der unangenehme Tod.
    Der zornige MÄCHTIGE machte sich daran, seinen Beschluß in die Tat umzusetzen. Die Schwere der Bestrafung entsprach der Schwere des Vergehens.
    ***
    Irgendwann hielt das Einhorn an, und Merlin und die Zeitlose fanden einen Platz für das gemeinsame Nachtlager.
    Von Stunde zu Stunde fühlte Merlin sich von dem Schmetterlingsmädchen stärker angezogen.
    Über ihnen funkelten die Sterne der Milchstraße und der Silbermond. An Zamorra und die anderen und an das, was dort möglicherweise jetzt geschah, dachte Merlin nicht mehr. Er hatte alles verdrängt.
    Für ihn gab es nur noch Morgana, sein Schicksal.
    Vielleicht war es gut, daß seine Erinnerung nach wie vor blockiert war. Vielleicht wäre sonst alles ganz anders gekommen, hätte ein Zeitkreis sich nicht geschlossen. Doch Merlin ahnte nicht, was auf ihn und Morgana noch wartete. Später, viel später… Er ahnte nicht, was aus dieser Nacht entstehen würde…
    Aber vielleicht wäre ihm auch das gleichgültig gewesen.
    Er war gefangen in seiner Zuneigung, gefesselt von diesem zauberhaften Geschöpf, das so schön, so sanft und dennoch so kompromißlos kämpferisch war.
    Sie lagen beieinander im Gras.
    Sie sprachen nicht miteinander. Es war nicht die Zeit für Worte. Sie handelten nur. Was bedeutete es schon, daß der eine ein Magier ohne Gedächtnis und die andere eine Einhornreiterin war, die durch die Zeit reisen konnte, wie es ihr beliebte?
    Sie waren – zwei Liebende.
    Nicht mehr und nicht weniger.
    Wortlos gestanden sie sich ihre Zuneigung, und irgendwann in dieser Nacht wurden sie eins.
    Alles andere war ohne Bedeutung…
    ***
    Von allem wußte auf dem Silbermond noch niemand etwas.
    Sie saßen zusammen: Zamorra, Nicole, Gryf, Teri und Ivetac. Lanerc Thorr war gefesselt. Er konnte weder fliehen, noch konnte er einen Angriff durchführen oder gar seine Helfer verständigen. Dafür sorgte ein magischer Block, den Gryf und Zamorra ihm angelegt hatten.
    »Was werden wir nun tun?« fragte Ivetac. Er hatte sich den Bericht Zamorras angehört und darauf erwidert, was er wußte – Nichts. Er kannte den MÄCHTIGEN nicht, der ihn und die anderen beherrscht hatte beziehungsweise noch beherrschte, er kannte das gesamte Volk der MÄCHTIGEN nicht. Die Meeghs waren ihm ebenso unbekannt. Aber allein Zamorras Schilderung der Gefahr, die durch Meeghs und MÄCHTIGE entstand, ließ ihn trotz der Wärme in dem Zimmer, in welchem sie sich versammelt hatten, frieren.
    »Es sind ungeheure Aufgaben, die auf uns warten«, sagte er. »Werden wir sie überhaupt bewältigen können?«
    »Es wird uns nichts anderes übrigbleiben«, erwiderte Zamorra. Er zählte auf: »Wir müssen herausfinden, wo sich die Meeghs verbergen. Wir

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