0403 - Die Straße der Container
ein Tor zu vergleichen. Auf der einen Seite lag der Raumhafen, auf der anderen die Stadt Trade City, und die Entfernung dazwischen war zu einem schwarzen wesenlosen Wallen komprimiert worden.
Tralero wunderte sich über seine philosophischen Anwandlungen. Er wurde doch nicht etwa alt!
Er lachte trocken. Aber das war bereits im Empfangstransmitter der Stadt. Auch diese Anlage befand sich unter der Oberfläche. Schilder wiesen darauf hin, dass es mehrere Arten gab, ein bestimmtes Ziel in Trade City zu erreichen: Man konnte an die Oberfläche fahren und ein Gleitband wählen oder ein Flugtaxi. Man konnte auch die unterirdischen Gleitbänder benutzen oder einen der zentral gesteuerten Gleiter.
Kuszo Tralero trat an den Rand der nächsten Straße. Bis zur gegenüberliegenden Seite mochten es dreihundert Meter sein, und die Gleiter schwebten dicht an dicht vorüber, teils besetzt, teils leer, aber niemals stillstehend.
Tralero spürte den sanften Widerstand der energetischen Sicherheitsbarriere. Er hob eine Hand.
Sofort änderte sich in nächster Nähe der Fluss der Fahrzeuge. Eines scherte aus der Masse aus und hielt neben Tralero. Die Seitentür öffnete sich und bewirkte dabei gleichzeitig, dass sich ein gleich großer Durchgang in der Sicherheitsbarriere öffnete.
Tralero stieg ein.
„Hotel Eridanus!" befahl er der Zentrale über die Kommunikationsanlage.
Der Gleiter schwebte wieder in den Verkehrsstrom zurück, beschleunigte und glitt etwa zehn Minuten lang zwischen den anderen Fahrzeugen dahin. Dann befand er sich plötzlich auf einer sanft geschwungenen Abfahrt. Die anderen Gleiter blieben hinter ihm zurück.
Es ging durch einen erleuchteten Tunnel, einen Etagenverteiler und direkt in eine Ausstiegshalle.
Als Kuszo Talero ausstieg, leuchtete die Frontscheibe eines fest installierten Servogeräts an der Wand auf. Eine schlecht modulierte Automatenstimme fragte nach besonderen Wünschen.
„Ich möchte zur Rezeption!" erwiderte Tralero.
Neben dem Servogerät entstand eine Öffnung in der Wand. Gelbes Licht fiel aus einem Schacht in die Halle.
„Benutzen Sie bitte den Kraftfeldschacht!" plärrte das Servogerät.
Tralero trat in das gelbe Leuchten. Augenblicklich wurde er von unsichtbaren Kraftfeldern erfasst und mit hoher Beschleunigung in einen schräg ansteigenden Tunnel gerissen. Er spürte allerdings nichts davon. Die ausgleichenden Kraftfelder sorgten dafür, dass der Benutzer in jeder Lage und bei jeder Geschwindigkeit das Gefühl hatte, reglos in wenigen Millimetern Höhe über dem Boden zu schweben. Nur der, der das Funktionsprinzip von Kraftfeldschächten ziemlich genau kannte, vermochte an winzigen Kleinigkeiten auf die tatsächliche Lage und Geschwindigkeit zu schließen.
Etwa zehn Sekunden später fühlte sich Kuszo Tralero sanft aus dem Schacht und in die Empfangshalle des Hotels geschoben. Er nannte einem der Rezeptionscomputer seinen Namen und seine besonderen Wünsche hinsichtlich der Zimmerflucht, erfuhr, dass sein Gepäck bereits im Verteilerfeld wartete und er Appartement 3747 beziehen konnte. Vor ihm entstand auf der Theke ein mattleuchtendes Viereck. Tralero legte die Handfläche darauf, damit der Komputer sein Impulsmuster registrieren und an das Impulsschloss seines Appartements übermitteln konnte.
Endlich im Appartement angekommen, kleidete Tralero sich aus. Es war fast ein Uhr, und um diese Zeit pflegte man auch in Trade City meist zu schlafen. Kuszo Tralero duschte, ließ sich von den farbigen Strahlen abtrocknen und schaltete seinen Schlaftank ein.
Wohlig entspannt stieg er in die Wandöffnung, wurde von schwach vibrierenden Kraftfeldern erfasst und sozusagen in den Schlaf gewiegt, während die Beleuchtung matter und matter wurde.
Als er erwachte, schaltete die Beleuchtung des Schlaftanks ein. Tralero fühlte sich mitten in einer rosa Wolke schweben.
„Möchten Sie aufstehen, Sir?" ließ sich der Appartement-Computer vernehmen. „Im Hotel Eridanus brauchen Sie nur Ihre Wünsche auszusprechen, und schon werden sie erfüllt" Sofern man zahlungskräftig genug ist! dachte Tralero spöttisch.
„Bitte, Rasieren, Duschen und Vollmassage!"
befahl er.
„Duschen, Rasieren und Vollmassage", korrigierte der Computer höflich, aber bestimmt die Reihenfolge.
Ausgeschlafen, mit rosiger Hautfarbe und glänzend gelaunt verließ Kuszo Tralero eine halbe Stunde später seinen Schlaftank. Erließ sich ein Sektfrühstück bringen, dann rief er eine Vermittlungsagentur an und bat um
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