0404 - Die Piraten-Lady
Ribald Corellos aufzuspüren. Solange die DREADFUL nicht unter Feuer genommen wurde öder auf einer unbekannten Welt landete, wollte Deighton sein Schiff zurückhalten.
Er hoffte, dass sein Entschluss kein Besatzungsmitglied des Piratenschiffs in Lebensgefahr bringen würde. Deighton überlegte jedoch, dass Atlan ihn über Funk benachrichtigen würde, wenn der DREADFUL akute Gefahr drohen sollte.
So kam es, dass Galbraith Deighton mit seinen fünfzig Schiffen erst eingriff, als die DREADFUL bereits auf der unbekannten Eisweit gelandet war.
Das fremde Schiff schwebte jetzt über der DREADFUL. Tipa Riordan war hinter den drei Männern zurückgeblieben, um zu beobachten. Die Flüchtlinge hatten ihre Mikrodeflektoren eingeschaltet und waren dadurch unsichtbar. Man konnte sie jedoch noch immer orten.
„Schneller, Tipa!" rief Atlan, obwohl er wusste, dass die Benutzung des Helmsprechfunks ein Risiko war. „Du darfst nicht zurückbleiben."
„Sie zerstören mein Schiff!" sagte Tipa verbissen.
„Das kann ich nicht zulassen."
„Unsinn!" gab Atlan zurück. „Warum sollte Corello die Zerstörung eines Schiffes befehlen, dessen Besatzung von ihm kontrolliert wird? Und selbst wenn er das vorhätte, könntest du es jetzt nicht mehr verhindern."
Sie flogen weiter. Ein paar Meilen vor ihnen türmten sich gewaltige Eisblöcke übereinander. Dort lag Atlans Ziel. Er hoffte, dass sie ein ausgedehntes Höhlenlabyrinth finden würden, in dem sie sich bis zur Ankunft von Deightons Schiffen, verstecken konnten.
Zu Atlans Erleichterung kamen sie unangefochten am Rand der Eiswüste an. Er fragte sich besorgt, ob die Besatzung des fremden Schiffes sie tatsächlich übersehen hatte oder ob Ribald Corello nur mit ihnen spielen wollte.
Atlan schaltete seinen Mikrodeflektor aus, damit die anderen ihn sehen konnten.
„Wir fliegen so flach, wie es nur geht", sagte der Arkonide. „Zwischen dem Eis ist die Ortungsgefahr geringer."
Sie landeten gemeinsam vor dem Eingang einer Eishöhle. Die anderen waren inzwischen Atlans Beispiel gefolgt und hatten ihre Deflektoren ausgeschaltet.
Tipa kratzte mit ihrer Stockspitze im Eis.
„Die Eisblöcke sind noch in Bewegung", sagte sie.
„Das Eis wandert", erklärte Atlan. „Die Bewegungen sind jedoch so geringfügig, dass es ein unglücklicher Zufall wäre, wenn die Höhle gerade dann zusammenbrechen würde, wenn wir uns im Innern befinden."
„Befürchten Sie nicht, dass wir uns in eine Sackgasse begeben?" gab Kawa Dantroff zu bedenken.
„Ich bin sicher, dass diese Höhle mehrere Eingänge besitzt", sagte Atlan. „Wir haben außerdem keine andere Wahl. Wir ..."
Röchelnde Geräusche klangen in seinem Helmlautsprecher auf und ließen ihn verstummen.
„Was ist das?" fragte Tipa.
„Es kommt aus der Bordklinik der DREADFUL", sagte Atlan. „Unser tragbares Funkgerät überträgt die Geräusche auf unsere Heimempfänger."
„Der Gefangene!" stieß Tipa hervor.
Atlan nickte. Er schaltete seinen Flugprojektor ein und ließ sich in die Höhe tragen, bis er die DREADFUL sehen konnte. Noch immer schwebte das fremde Schiff unmittelbar über ihr.
Ein langgezogener Schrei ließ den Arkoniden zusammenzucken. Er ahnte, dass dieser Aufschrei voll höchster Not den Tod des Gefangenen einleitete.
Irgendwie war es Corello gelungen, den Unglücklichen trotz der schützenden Detektoren zu töten.
Atlan sah, wie das fremde Schiff davonflog. Er ließ sich wieder auf das Eis hinabsinken.
„Was ist los?" erkundigte sich Tipa ungeduldig.
„Was bedeutete der Schrei?"
„Ich befürchte, der Schrei wurde von einem Sterbenden ausgestoßen", sagte Atlan. „Da er aus der Bordklinik der DREADFUL kam, müssen wir damit rechnen, dass unser wertvoller Gefangener jetzt nicht mehr am Leben ist."
„Und Corellos Schiff?" wollte Dantroff wissen.
„Es fliegt davon", berichtete Atlan. „Ich glaube, dass Corello sein Ziel erreicht hat. Wir können jetzt zur DREADFUL zurückkehren" Saedelaere blickte auf das tragbare Peilgerät und gab Atlan ein Zeichen.
„Das fremde Schiff kehrt zurück, Sir", sagte er.
Damit hatte Atlan nicht gerechnet. Die DREADFUL konnte nicht der Grund sein, wenn der geheimnisvolle Angreifer zurückkam.
„Man hat uns geortet", sagte Atlan. „Schnell in die Höhle. Dort können wir uns bis zum Eintreffen der anderen Schiffe verstecken."
Sie schalteten ihre Scheinwerfer ein und drangen in die Höhle vor. Atlan übernahm die Führung. Er hielt seinen Thermostrahler schussbereit, um
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