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0404 - Die Piraten-Lady

Titel: 0404 - Die Piraten-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tagseite, so dass Einzelheiten der eisbedeckten Landschaft zu erkennen waren. Durch das Fehlen einer Atmosphäre waren Licht und Schatten scharf begrenzt.
    Neben weiten Eiswüsten gab es zerklüftete Schluchten und langgestreckte Gebirgszüge.
    Atlan schätzte, dass die Temperaturen auf dieser Ödwelt bei durchschnittlich 120 Grad minus lagen.
    Auch mit den schweren Kampfanzügen würde ein Überleben auf diesem Planeten über längere Zeit hinaus unmöglich sein.
    „Dort unten gibt es gute Versteckmöglichkeiten", sagte Kawa Dantroff erleichtert, als er das Bild eines mit verschiedenen Eisformationen ausgefüllten Talkessels erblickte.
    „Die DREADFUL wird aber auf einem Plateau landen". wandte Tipa ein. „Das bedeutet, dass wir ein paar Meilen fliegen müssen, bevor wir ein Versteck aufsuchen können. Dabei können sie uns erledigen."
    „Ruhig Blut, Tante Tipa", sagte Atlan. „Solange Corello nichts von unserer Existenz weiß, sind wir ungefährdet. Alles hängt davon ab, wann das fremde Schiff der DREADFUL nachfolgt. Vielleicht landet es erst ein paar Minuten später, wenn wir längst in Sicherheit sind."
    Tipa schien davon nicht überzeugt zu sein, aber sie antwortete nicht.
    Ein kaum spürbarer Ruck bewies ihnen, dass die DREADFUL aufgesetzt hatte. Inzwischen hatten die vier Flüchtlinge ihre Helme geschlossen und die äußere Schleusentür geöffnet. Sie konnten auf die Eiswelt hinausblicken.
    „Sieht nicht gerade einladend aus", sagte Dantroff grimmig.
    „Warum geben wir dieser einsamen Welt keinen Namen?" fragte Tipa. „Ich bin dafür, Aß alles seinen Namen hat."
    „Wie wäre es mit Tante Tipas Eisbox?" fragte Atlan.
    „Was fällt dir ein!" krächzte die Piratin. „Gerade ein so unterkühlter Arkonide wie du sollte zuerst seinen Namen mit einer Eiswelt in Verbindung bringen."
    Dantroff blickte ärgerlich von Tipa zu Atlan.
    „Wollen wir uns streiten oder endlich losfliegen?"
    „Ich übernehme die Spitze", sagte Atlan. „Alaska, Sie verlassen das Schiff zuletzt"
    „Das ist meine Sache" protestierte Tipa. „Wenn ich die DREADFUL schon verlassen muss, dann im letzten Augenblick."
    Atlan widersprach nicht, weil eine erneute Diskussion abermals kostbare Zeit gekostet hätte. Er schwang sich aus der Schleuse und flog in Richtung der Berge davon.
    Saedelaere und Dantroff folgten ihm.
    Tipa stand in der Schleuse und blickte den drei Männern nach. In einer Hand hielt sie ihren Stock.
    Als die Piratin sich aus der Schleuse löste, tauchte am Horizont das fremde Kugelschiff auf.
    Mit hoher Geschwindigkeit näherte es sich der DREADFUL.
     
    7.
     
    Manchmal musste Galbraith Deighton seine Wahrnehmungsfähigkeit gewaltsam unterdrücken, denn es bedeutete eine Belastung, ständig mit den Gefühlen anderer Menschen konfrontiert zu werden.
    Früher hatte ihm das Abschalten immer Schwierigkeiten bereitet, aber jetzt beherrschte er sein Gehirn so perfekt, dass er jenen besonderen Teil, der ihn zum Erkennen von Gefühlen seiner Umwelt befähigte, wie durch einen Knopfdruck zum Aussetzen bringen konnte. Nur die Beherrschung seines ungewöhnlichen Könnens hatte ihn zum Ersten Gefühlsmechaniker werden lassen. In jener Zeit, da er seine geistigen Fähigkeiten nicht hatte kontrollieren können, war es immer wieder zu Krisen gekommen.
    Ein paar Jahre hatte die Gefahr bestanden, dass Deighton zu einem verbitterten Einzelgänger würde, doch im gleichen Maße, wie man ihm Verantwortung übertragen hatte, war diese Gefahr geringer geworden.
    Galbraith Deighton richtete seine Sinne einen Augenblick auf die Emotionen aller Besatzungsmitglieder der DRAGNET und spürte die Anspannung, unter der die Raumfahrer standen.
    Zunächst hatte es so ausgesehen, als sollte der Flug zu einer Routineangelegenheit werden, dann jedoch war die DREADFUL vom vorgesehenen Kurs abgewichen. Etwas später war eine Meldung von der Ortungszentrale eingetroffen, die besagte, dass man vorübergehend ein fremdes Schiff angepeilt hatte. das sich in der Nähe der DREADFUL durch den Raum bewegte. Dieses Schiff musste über einen ungewöhnlich guten Ortungsschutz verfügen, denn bisher war keine neue Ortung gelungen.
    Deightons erster Impuls war gewesen, sofort bis zur DREADFUL vorzustoßen, um die Gründe für den Kurswechsel zu erfahren und das Piratenschiff gleichzeitig vor einem eventuellen Angriff zu schützen. Der Solarmarschall hatte sich jedoch anders entschieden. Vielleicht bot sich ihnen hier eine einmalige Gelegenheit, einen Stützpunkt

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