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041 - Der Tod schleicht durch London

041 - Der Tod schleicht durch London

Titel: 041 - Der Tod schleicht durch London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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konnte, hatte Vicky Bonney schon den zweiten Wurfstern aus der Handtasche geholt und geschleudert.
    Das gezackte Silber hackte sichknapp neben der linken Wange des Penners ins Holz, und Stern Nummer drei saß so knapp neben der halben Knochenfratze, daß Hogan den Kopf nicht mehr zu bewegen wagte, denn jede Berührung mit den Wurfsternen wäre für ihn sehr schmerzhaft und entkräftend gewesen. »Und die da ist mit geweihten Silberkugeln geladen!« sagte Vicky Bonney und richtete die Waffe auf das Ungeheuer.
    »Nein!« gurgelte das Scheusal. »Nicht schießen!«
    »Wie viele Shlaak gibt es?«
    »Ich sagte es schon mal, ich weiß es nicht!«
    »Prommon ist der Anführer. Wo finde ich ihn?«
    »Er nennt sich Clint Harrison.«
    »Und wo wohnt Clint Harrison?«
    Hogan sagte es ihr. »Aber du darfst nicht zu ihm!«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich es nicht zulasse. Sonst bin ich ein Verräter!« Hogan nahm seine ganzen erwachenden dämonischen Kräfte zusammen.
    Sie wurden von den Strömen geschwächt, die die silbernen Wurfsterne umflossen, aber es gelang ihm dennoch, sich loszureißen.
    Mit einem häßlichen Ratschen zerriß das Hemd, als das Ungeheuer sich vorwärts wuchtete. Durch das große Loch im Ärmel war der Skelettarm zu sehen. Vicky zögerte nicht.
    Der Shlaak hatte ihr alles gesagt. Mehr konnte sie von ihm nicht erfahren. Also war er wertlos. Und brandgefährlich. Von Hogan selbst hatte sie gehört, daß er kein Mensch mehr war, daß er als Mensch nicht mehr existierte. Einen Shlaak durfte Vicky nicht leben lassen.
    Deshalb drückte sie ab.
    Das Scheusal warf sich direkt in die Flugbahn ihrer geweihten Silberkugel. Sie wußte nicht, ob sie Hogan noch mit der Pistole hätte töten können, wenn er bereits ganz zum Shlaak geworden wäre.
    Für dieses Zwitterwesen aber reichte der eine Schuß. Die Kugel traf ihr Ziel, und das Horrorwesen brach erledigt zusammen.
    Jetzt verließ der Keim des Bösen den Körper. Fleisch umhüllte allmählich wieder die blanken Knochen, die Finger waren keine lebenden Schlangen mehr, die Totenvisage verschwand, vor Vicky lag ein toter Mann.
    Sie spürte plötzlich einen Kloß in ihrem Hals.
    Jedermann würde jetzt denken, sie habe einen Menschen erschossen.
    Das Gegenteil war schwer zu beweisen. Niemand war Zeuge des Geschehens gewesen. Niemand konnte bestätigen, daß Clive Hogan ein Ungeheuer gewesen war. Vicky ging an dem toten Penner vorbei. Sie brauchte sich keine Vorwürfe zu machen. Nicht sie hatte den Mann getötet, sondern ein Shlaak. Sie hatte lediglich ein gefährliches Monster vernichtet, und das erachtete sie als ihre Aufgabe.
    Sie holte die Wurfsterne, ließ sie in die Handtasche gleiten und schob die Derringer-Pistole hinein. Als sie die Tür öffnete, sah sie, daß der Schuß nicht ungehört geblieben war.
    Auf dem Gang standen all die Jammergestalten, die in diesem Männerheim wohnten. Gescheiterte Existenzen, die sich auf einer Talfahrt befanden, deren Tempo täglich zunahm.
    Ihr Blick erinnerte an den eines geprügelten Hundes. Sie wichen ängstlich zurück, als das Mädchen aus dem Zimmer trat. Die Männer starrten an ihr vorbei und sahen den Toten auf dem Boden liegen.
    Alle hielten Vicky Bonney für eine Mörderin. Sie war in dieses Haus gekommen, um einen Mann aus ihrer Mitte herauszuschießen.
    Clive Hogan lebte nicht mehr. Er war erschossen, ermordet worden.
    Und dieses blonde Mädchen, das aussah wie ein gütiger Engel, hatte es getan!
    ***
    Die Shlaaks lagen auf der Lauer. Metal hatte die Sache klug eingefädelt. Prommon standen genügend Wesen zur Verfügung, um eine perfekte Falle aufzubauen. Wenn Roxane von ihrer Dimensionsreise zurückkehrte, würde die Falle blitzschnell zuschnappen.
    Es war eine finstere, einsame Gegend, in der Roxane zurückerwartet wurde. Für gewöhnlich kehrte die Hexe aus dem Jenseits direkt in Tony Ballards Haus zurück, doch diesmal hatte Metal dafür gesorgt, daß ihr das nicht möglich war.
    Er schuf zusammen mit Prommon ein Kraftfeld, das sie ableitete, und so würde sie nicht direkt in der Chichester Road eintreffen, sondern etwas abseits. Slade Walk hieß die dunkle enge Gasse.
    Prommon hatte den uniformierten Polizisten von Susannah Bonner vorerst abgezogen und zu den anderen Shlaaks geschickt.
    Der Mann nannte sich Detective Keith Simpson. Sein richtiger Name aber war Woccy. Es hatte bis vor kurzem einen Polizisten dieses Namens gegeben, doch jetzt lebte der Mann nicht mehr. Woccy hatte ihm seine Seele geraubt und seine

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