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041 - Der Tod schleicht durch London

041 - Der Tod schleicht durch London

Titel: 041 - Der Tod schleicht durch London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Niemand glaubt Ihnen das, Mr. Hogan. Niemand, außer mir. Ich glaube Ihnen. Ich weiß, daß Sie die Wahrheit gesagt haben, daß Sie nicht phantasieren. Ich bin davon überzeugt, daß Sie dieses Skelett tatsächlich sahen. Es griff Judge Bonner an. Sie wurden Zeuge eines heimtückischen Mordes. Der Richter starb an keinem Herzschlag. Er wurde das Opfer eines Shlaaks, so nennt man die grauenerregenden Wesen.«
    Die Brust des Penners hob und senkte sich rasch. Aber nur die linke Seite. Das fand Vicky Bonney eigenartig.
    »Sind Sie halbseitig gelähmt, Mr. Hogan?« fragte sie.
    Hogans rechter Arm schien dünner zu sein als der linke. Seine Hand zitterte furchtbar.
    »Ich glaube, es ist ein Nervenfieber, das Sie peinigt«, sagte Vicky Bonney. »Verständlich, wenn man bedenkt, welchen Horror Sie erlebt haben. Würden Sie mir in allen Einzelheiten schildern, was sich in dieser Tiefgarage ereignete? Sind Sie dazu in der Lage, Mr. Hogan? Es wäre immens wichtig für mich, alles über diesen Shlaakangriff zu erfahren. Mein Freund, Tony Ballard, ist Dämonenjäger. Dinge, wie Sie sie erlebt haben, sind uns nicht fremd. Wir suchen angestrengt nach einer Spur, die uns zu den Shlaaks führt. Sie können uns vielleicht den entscheidenden Hinweis geben. Verstehen Sie, was ich sage? Sind Sie in der Lage, zu sprechen?«
    Der Mann stieß einen wilden Schrei aus, setzte sich mit einem jähen Ruck auf, und Vicky wich einen Schritt zurück.
    Auf einmal loderte Haß in Hogans Blick.
    Oder war es Mordlust?
    Oder Wahnsinn…?
    »Ja!« keuchte der Penner. »Ja, ich habe… den Shlaak gesehen! Ich lag in einem Wagen, war betrunken, wollte schlafen … Und dann kam er … Zuerst als Polizist, aber das … blieb er nicht lange. Er wurde zu einem Knochenmann mit Schlangenfingern. In dieser Gestalt … wartete er auf Judge Bonner, und als der Richter kam, fiel der Shlaak … über ihn her!« Hogan lachte. »Bonner hatte nicht die geringste Chance!«
    »Das freut Sie?« fragte Vicky Bonney erschüttert.
    »Warum nicht? Der Seelenräuber hat bekommen, was er wollte!«
    »Diese Attacke kostete einen Menschen das Leben!«
    »Was macht das schon? Es gibt so viele Menschen… auf dieser Welt! Zu viele!«
    Vicky schauderte. Der Mann war nicht bei Sinnen. »Sie wissen nicht, was Sie reden!«
    »Ich weiß es, Miß Bonney, ich weiß es… sehr genau!« knurrte der Penner ganz hinten in der Kehle. »Ein Nervenfieber schüttelt mich – denken Sie. Aber das stimmt nicht. Es ist das Shlaakfieber, von dem ich … befallen bin. Wissen Sie, wann es auftritt? Wenn ein Mensch im Begriff ist, zum Shlaak zu werden!«
    Diese letzten Worte brüllte der Mann heraus, und dann sprang er mit einem wilden Satz aus dem Bett!
    ***
    Vicky Bonney wich zurück Hogan stand zwischen ihr und der Tür.
    Er lachte gemein. »Hier kommst du nicht lebend raus, Mädchen!«
    fauchte er. »Was in der Tiefgarage alles passiert ist, möchtest du wissen. Nun, ich will es dir gern erzählen, denn du wirst keine Gelegenheit mehr haben, deinem Freund, dem Dämonenjäger, davon zu berichten… Als der Shlaak den Richter getötet hatte, als er George Bonners Energie gefressen hatte, wollte ich fliehen, doch das ließ der Seelenräuber nicht zu. Er entdeckte mich und setzte mir den Shlaackeim in den Körper.«
    »Kann man diesen Keim nicht zerstören?« fragte Vicky Bonney.
    Der Penner schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Von dem Moment an, wo der Keim in mir war, war ich ein Shlaak. Es wird noch eine Weile dauern, bis ich diese Gestalt annehmen kann, aber ein Mensch bin ich nicht mehr.« Er lachte rauh. »Du sitzt in der Falle, Mädchen!«
    »Wo sind die anderen Shlaaks?«
    »Sie treiben sich in der Stadt herum, auf der Suche nach Opfern.«
    »Wie viele sind es?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Gibt es einen Anführer?«
    »Ja.«
    »Wie ist sein Name?«
    »Prommon. Was er befiehlt, geschieht.«
    »Wo versteckt er sich?«
    Hogan lachte blechern. »Alles mußt du wieder auch nicht wissen, Mädchen.« Sein Gesicht wurde schlagartig ernst, und dann setzte die Verwandlung ein. Es war ein grauenerregendes Schauspiel.
    Die rechte Gesichtshälfte wurde zu einer bleichen Totenfratze.
    Eine tiefe Schwärze lastete in der großen leeren Augenhöhle. Haut und Fleisch verschwanden von Hogans rechtem Arm, und an seiner Hand bewegten sich auf einmal gefährliche grüne Schlangen.
    Vicky Bonney hatte ein Wesen vor sich, das halb Mensch und halb Shlaak war!
    ***
    Wir trafen zu Hause ein und fanden das Haus leer vor.

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