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041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

Titel: 041 - Die Tür mit den 7 Schlössern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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eigensinnigem Temperament war, gehorchte bereits nach acht Tagen aufs Wort und entwickelte sich körperlich in überraschender Weise, während sein Intellekt sich zusehends abschwächte. Nunmehr gab Havelock seinen Widerstand auf.
    Zur selben Zeit, da dies geschah, regte Bertram Cody an, die Ereignisse, die zu diesen Maßnahmen geführt hatten, schriftlich festzuhalten, damit es keinem der Verschwörer später einfallen könne, seine Verantwortlichkeit in Zweifel zu ziehen. Diese Niederschrift sollte von allen unterzeichnet und an einem sicheren Ort deponiert werden, zu dem nicht einer allein, sondern nur alle gleichzeitig Zutritt hätten. Der Ort war bereits gegeben. Wo konnte das Geheimnis besser bewahrt werden als hinter der Tür mit den sieben Schlössern?
    Da diese Tür beim Tode des alten Lords noch nicht geliefert war, wurde sein Sarg in einer Nische der Kammer sechs beigesetzt. Inzwischen war jedoch die Tür eingebaut worden, und die Schlüssel befanden sich in Havelocks Besitz. Sie wurden jetzt unter die Verschwörer verteilt und die Steinurne dazu bestimmt; die Niederschrift aufzunehmen.
    Zur Zeit befindet sich also Lord Selford unter Stalettis Obhut. Er blüht körperlich auf, hat seinen Namen vergessen und erfreut sich an den kindlichsten Spielen. Die beiden Knaben kommen und gehen, wie es ihnen Staletti befiehlt, und sie sind so abgehärtet, daß sie trotz der rauhen Witterung beinahe unbekleidet im Park spielen, ohne zu klagen oder sich unbehaglich zu fühlen. Auf Stalettis Anregung und Havelocks Wunsch hat Bertram Cody Mrs. Cawler geheiratet, obwohl er - was nun kam, war mehrfach mit Tinte durchstrichen, aber es gelang mir doch, die Worte zu entziffern - ganz andere Pläne für seine Zukunft hatte.
    Die Unterzeichneten befürchten keine Entdeckung. Der einzige lebende Verwandte Lord Selfords ist ein entfernter Vetter, der schon zu Lebzeiten des verstorbenen Lords alle Beziehungen zum Hause Selford abgebrochen hatte.
    Mr. Havelock beabsichtigt, späterhin bekanntzugeben, daß sich Lord Selford zu Studienreisen ins Ausland begeben hat.
    Wir erklären hiermit an Eides Statt, daß die obigen Mitteilungen Wort für Wort der Wahrheit entsprechen.«
    Erst gegen Abend kehrte Dick in seine Wohnung zurück. Langsam öffnete er die Spiegeltür seines Ankleideschranks. Die Hand am Schlüssel, blieb er reglos stehen. Aus dem Schatten bildete sich ein bleiches Gesicht, gebrochene Augen schauten ihn mit weher Klage an.
    »Du bist gerächt, Lew Pheeney«, flüsterte Dick in die Tiefe des Schranks hinein. Dann drückte er die Tür sacht wieder zu.
    Er trat ans Fenster und starrte in die Dämmerung hinaus. Harte Linien zogen sich von seiner Nase zu seinem Mund. Denn so seltsam es war, am grimmigsten haßte er Staletti wegen dieser Tat. Über alles andere würde die Zeit mit heilender Hand hinwegstreichen ... diese Wunde aber blieb. Nie würde er Lew Pheeney vergessen!
    Eine Stunde später hielt ein Taxi vor dem Hause Coram Street 107. Dick stieg aus und bezahlte. Dann flog sein Blick unsicher zu den wohlbekannten Fenstern hinauf. Sehr langsam trat er ins Haus.
    An der Tür empfing ihn Sybil. Der Ausdruck der Erlösung, der in ihre Züge trat, als sie ihn erblickte, entschädigte ihn für alles, was er um sie gelitten hatte.
    »Sie sind da, Gott sei Dank!« sagte sie leise. »Ich habe um Sie gezittert, aber nun bin ich froh - wenngleich -«, sie stockte, »- all das Furchtbare, das geschehen ist, auf meinem Herzen lastet. Aber nun kommen Sie bitte herein. Ich bin zwar allein, aber ich kann Sie doch nicht vor der Tür stehen lassen.«
    Sie ging voran und öffnete die Tür zum Wohnzimmer.
    »Ist es wahr, daß Havelock verhaftet ist? Ich las es in den Zeitungen.«
    Er nickte.
    »Und Selford Manor ist nur noch eine rauchende Ruine?«
    Er bejahte. Dann fügte er langsam hinzu: »Wissen Sie auch, daß es Ihr Besitz ist, den gestern nacht die Flammen verschlungen haben?«
    »Mein Besitz?« Sie sah ihn ungläubig an.
    »Lord Selford ist tot«, sagte Dick ernst. »Sie sind seine gesetzliche Erbin.« Er erzählte in kurzen Worten, was geschehen war; denn vieles war der Presse noch nicht bekannt.
    Als er ihr von Lord Selfords tragischem Schicksal erzählte, bedeckte sie die Augen mit der Hand. Eine Weile schwiegen beide und hingen ihren Gedanken nach. Dann nahm er liebevoll ihre Hand in die seine.
    »Sie sind jetzt reich, und Sie werden das Haus wieder aufbauen. Ach, Sybil ...«
    Er wandte den Blick ab.
    »Ja, Dick?« fragte sie

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