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041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

Titel: 041 - Die Tür mit den 7 Schlössern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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gefaßt und taten zwei Schritte nach rechts, zwei nach links. Dazu sangen sie: »Jimmy, warum weinest du, weinest du so sehr ...«
    In der Mitte zwischen ihren ausgestreckten Händen stand ein Mann in Breeches und eng anliegender Jacke. Neben den beiden Titanen sah er wie ein Zwerg aus. Dick konnte ihn zuerst nicht erkennen, weil er dauernd verdeckt wurde. Dann aber war er plötzlich ganz deutlich zu sehen. Dick griff in die Zweige der Büsche, um seine Bewegung zu meistern ... es war Tom Cawler.
    Vom Ringelreihen ermüdet, zogen die beiden Riesenkinder Tom Cawler mit sich. Dann hoben sie etwas auf, was im Grase lag: eine Kindertrompete und die kleine Lokomotive, die im Spielschrank gefehlt hatte. Sie hockten sich auf den Boden nieder und zeigten Tom stolz ihre Schätze. Cawler gab sich den Anschein, als habe er noch nie etwas so Schönes gesehen, und dann zog er die Lokomotive auf und ließ sie über den Boden laufen. Die beiden Riesen starrten aus runden Augen, dann klatschten sie begeistert in die Hände. Der eine stieß in die Trompete, die einen heiseren dünnen Ton von sich gab, der eher einem Krächzen glich.
    Da wandte sich Cawler ab, als könnte er den Anblick nicht mehr ertragen, und Dick sah, daß er dem Weinen nahe war. Es zuckte und flackerte in seinem Gesicht, und er hielt die Oberlippe mit den Zähnen fest, damit sie sich nicht im Schluchzen verziehen sollte. In diesem Augenblick flog ihm Dicks Herz zu, und er hätte ihn am liebsten bei der Hand genommen.
    Da ertönte plötzlich vom Wald her ein Pfiff, und mit den spielenden großen Kindern ging eine furchtbare Veränderung vor.
    Sie duckten sich, kauerten wie Sklaven am Boden. Tom Cawler warf ihnen noch einen verzweifelten Blick zu, dann barg er sich im Schatten des Felsens. Ein zweiter Pfiff durchschnitt die Stille der Nacht. Jetzt sprangen die Riesen auf und standen zitternd und mit hängenden Armen da. Staletti, gnomhaft klein neben seinen Zöglingen, schälte sich aus dem Dunkel des Waldes, eine schußbereite Pistole in der Hand.
    »Ah - da seid ihr ja, meine Kinder! Warum haltet ihr euch versteckt? Ich finde euch doch immer«, knarrte Stalettis Stimme. »Immer!« wiederholte er in hartem, eindringlichem Ton.
    Er stand mit gekreuzten Armen vor ihnen und verließ sich auf nichts als auf seinen stählernen Blick, vor dem sie erschauerten.
    »Kommt!« sagte er, und seine Stimme schmeichelte und drohte. »Ihr sollt auch süße Milch und saftiges Fleisch haben!«
    Er wandte sich um und verschwand furchtlos im Wald. Die beiden Riesen trabten wie folgsame Hunde hinter ihm her.
    Kaum hatte der Wald sie verschluckt, da schnellte Cawler aus seinem Versteck empor. Die Zweige der Bäume schlugen um ihn zusammen. Ihm nach tastete sich Dick mit gespannten Nerven.
    Jede Deckung ausnutzend, mit allen Sinnen in die Wirklichkeit verstrickt, hatte er doch das Gefühl für Zeit und Raum verloren. Ihm war, als hätte er die Grenze überschritten, wo Alltagswelt und Mythologie sich begegnen. War der Mann, der vor ihm von Baum zu Baum sprang, wirklich Tom Cawler, seines Zeichens Chauffeur? War er nicht einer jener Rachegeister, die sich an die Fersen des antiken Mörders hefteten und ihn jagten, bis sie ihn ereilten und erwürgten?
    Dick wußte nicht, wohin die Verfolgung führte. Als die Stämme sich lichteten, glaubte er das Tal vor sich liegen zu sehen, aber er stieß auf eine Landstraße.
    Da hörte er plötzlich das aufgeregte Surren eines Motors. Er stürzte hinaus ins Freie, aber er kam schon zu spät. Staletti hatte sein Auto lange vor ihm erreicht und entfloh mit seinen Opfern. Aber ein anderer war schneller gewesen als er: Tom Cawler. Er hatte sich an den Wagen gehängt und machte die Fahrt als unsichtbarer Passagier mit.
    Die Straße stieg plötzlich bergan. Dick, der ein guter Langstreckenläufer war, sah das Auto wieder vor sich. Mit seiner schweren Last kam es nur langsam vorwärts. In diesem Augenblick schwang sich Cawler über das Verdeck.
    Das Auto war hinter der Anhöhe bereits verschwunden, da hörte Dick einen Schrei des Entsetzens, der in ein Schmerzensgebrüll überging. Außer Atem erreichte er die Höhe. Vor ihm, zur linken Hand, lag der Steinbruch, in seiner ganzen Tiefe mit Wasser gefüllt. An dem jähen Absturz führte die Straße vorbei. Auf der Straße fuhr das Auto, das führerlos ins Schleudern geriet. Da verdoppelten und vervielfachten sich die Schreie im Auto. Der Wagen kam jählings ins Gleiten, die Vorderräder hingen plötzlich in

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