0410 - Das Geheimnis von Olymp
Fingern. Er suchte unter den Firmenaufschriften der dritten Hochetage, bis er den Namen fand. Dann öffnete er die Tür und trat in den Laden. Er nahm die dunkle Brille ab und schob sie in die Brusttasche und fragte einen Angestellten, der auf ihn zukam „Ich hätte gern Mister Van Kleynen gesprochen."
„Einen Moment. Van Kleynen ist in seinem Büro."
Cascal sagte ruhig: „Mich schickt Hepong Cylopher."
„Warten Sie bitte eine Sekunde, Mister!"
Nach einer Minute kam der Angestellte wieder und führte Joak Cascal in das kleine, gemütliche Büro des Besitzers. Cascal wartete, bis sich die Tür geschlossen hatte, dann sagte er: „Ich hätte gern einige Tätowierungen gesehen und gekauft, Sir."
Van Kleynen, ein rundlicher, freundlicher Mann mit blauen Augen und einem Lächeln, das eine Spur zu geschäftstüchtig war, um echt zu wirken, fragte langsam zurück: „Wie viel Meter, Sir?"
Ruhig erwiderte Cascal: „Ungefähr zwölf Liter, je nach Farbe."
„Selbstverständlich. Haben Sie einen besonderen Wunsch?"
Cascal lächelte kaum wahrnehmbar und zog den Saum der Jacke auf. Seine Hand tastete nach der Waffe.
„Ja. Wenn möglich, vorgestern Abend."
„Tut mir leid", sagte Van Kleynen, „die Damen befinden sich gerade auf einem Skiausflug."
Cascal erkundigte sich höflich und noch immer im Gesprächston: „Auf dem Mount Ergossonen, nehme ich an?"
„Richtig. Auf der südlichen Düne. Hier entlang, Mister Cascal."
Der kleine, an der Wand befestigte Schreibtisch drehte sich um die eigene Achse, und hinter dem Paneel aus schönen Hölzern wurde eine Stahltür sichtbar. Van Kleynen presste eine Handfläche dagegen, die linke, wie Cascal verwundert feststellte, und die Stahltür schob sich seitlich in die Wand. Ein dunkler, etwa sechzig Zentimeter breiter Spalt in der Wand tat sich auf, Cascal zwängte sich hindurch und sah ins Büro zurück.
„Danke!"
„Bitte", erwiderte Van Kleynen. „Beehren Sie mich recht bald wieder."
Cascal grinste, als sich die Tür wieder schloss. Es gab einige leise, summende Geräusche, dann rollte vor ihm eine wuchtige Betonplatte zurück, und er stand in einem großen, mit geradezu verwirrender Technik ausgerüsteten Büro. Hinter zwei riesigen Schreibtischplatten, die sich gegenüberstanden, saß ein einzelner Mann mit einem faltigen, traurigen Gesicht.
Cascal fragte ruhig: „Major Concyles Ergossonen? Bin ich hier richtig?"
Der andere blickte ihn starr an und sagte leise: „Wenn Sie Joak Cascal sind, unter Umständen."
Cascal sah die Arbeitsspuren eines zweiten Mannes, bemerkte aber, dass der Sitz dicht vor ihm leer war. Er machte langsam ein paar Schritte, legte die Hand auf das Polster und fühlte, dass es warm war. Er handelte blitzschnell. Er sprang zur Seite, stieß sich wieder von der Wand ab und drehte wich um, die entsicherte Waffe in der Hand. In einem Winkel des Raumes stand ein jüngerer Mann, der jetzt langsam den Lauf eines schweren Kombinatikstrahlers senkte.
„Herzlich willkommen", sagte er mit einem zurückhaltenden Lächeln.
Cascal fasste sich an die Herzgegend und sagte mit unnatürlich hoher Stimme: „Mann! Haben Sie mich aber erschreckt."
Der andere fragte: „Stichwort?"
Cascal erwiderte leise: „Projekt Nullzeit."
„Danke!"
Der ältere Mann stand auf und reichte Cascal die Hand: „Wir sind misstrauisch, Oberst Cascal.
Entschuldigen Sie die Zeremonie, aber sie war notwendig. Ich habe erfahren, dass alles geklappt hat.
Habe ich recht?"
Cascal setzte sich auf den Schreibtisch und erwiderte laut: „Bis jetzt ja. Ich kam an, landete, versenkte das Howalgonium und verkaufte das andere zu einem Preis, der mir die Tränen in die Augen schießen ließ.
Glauben Sie wirklich, dass sich diese horrende Ausgabe lohnt?"
„Rhodan ist der Meinung, es lohne sich", sagte Ergossonen. Er gehörte, wie Cascal aus dieser Äußerung unschwer herausfinden konnte, zu den Primärinformierten, wie er selbst auch.
„So", sagte er. „Ich möchte von Ihnen eine große Tasse guten Kaffee und einen langen, enorm belehrenden Vortrag. Haben Sie neuere Informationen als ich?"
Plötzlich war die gespannte Atmosphäre in dieser Niederlassung des Solaren Geheimdienstes auf Kopernikus, in der Stadt Utopolis, entspannt. Man konnte das Zusammensein der drei Männer geradezu als gemütlich bezeichnen.
Was Major Concyles Ergossenen berichtete, war jedoch keineswegs gemütlich. Es klang ausgesprochen gefährlich.
4.
„Natürlich habe ich einige
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