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0410 - Das Geheimnis von Olymp

Titel: 0410 - Das Geheimnis von Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stand wieder am Tisch, hob sein halbleeres Glas hoch und sagte laut: „Ich freue mich, dass wir nach so kurzer Verhandlung schon zu einem zwar überraschend niedrigen Preis, der aber beide Partner voll zufrieden stellt ..."
    Wie eine Positronik fuhr Dyroff fort: „... das Geschäft getätigt haben. Zwar ist der Geistesrat überzeugt, dass er trotzdem übers Ohr gehauen wurde, aber insgeheim überlegt er sich, wie hoch die Einnahmen sein werden, die auf dem Umweg über die Ausstattung von produktionsreifen Modellen aller Art wieder hereinströmen. Insgeheim ist er jedoch überzeugt, ein in Wirklichkeit klassisches Geschäft gemacht zu haben."
    Er starrte augenzwinkernd Hepong Cylopher an.
    Leise sagte der weißhaarige Mann: „Sie erstaunen mich, Prospektor!"
    Dyroff erwiderte ebenso leise: „Sie sind nicht der erste, der dies zu mir sagt.
    Cascal - du wolltest einen Stadtbummel machen?"
    „Ja!"
    Die Männer verabschiedeten sich voneinander, und Cascal wusste mit hundertprozentiger Sicherheit, dass Dyroff ihn vollkommen vertreten würde. Er musste zum Schneider, und dies war dringend; Dyroff schien es instinktiv gespürt zu haben.
     
    *
     
    Vor dem Turm des Raumhafens, der von einer riesigen nadelförmigen Antenne gekrönt wurde, befand sich die schräge Rampe, die hinunterführte zu der Schnell-Gleiterstation. Joak Cascal ging langsam durch den Sonnenschein; die Temperatur nahm zu.
    Trotz der Betriebsamkeit rund um den Raumhafen hatte alles hier einen friedfertigen, ruhigen Charakter.
    Die Hast, mit der auf anderen Raumhäfen gearbeitet wurde, fehlte größtenteils. Cascal setzte die dunkle Brille auf, vergewisserte sich, dass Fernsteuerung, Strahler und Brieftasche an ihren Plätzen waren und ging nachdenklich die Schräge hinunter. Er war hier zwar fremd, kannte aber die hauptsächlichen Einrichtungen und Strassen, und überdies hatte er die Akten der Abwehr lange und intensiv genug studiert.
    Er blieb vor einem Robotschalter stehen.
    „Ich bin ein Fremder. Eine Passage ins Zentrum von Utopolis. Tranquilitatis 844."
    Der Robot sagte: „Sie steigen bei Station vierzig aus. Der Fährpreis beträgt elf Solar."
    Über ein Netz kommunizierender Verbindungen und Rückmeldungssysteme ging Cascal zu einem kleinen Gleiter, warf die Marke in einen Schlitz und lehnte sich zurück. Der Gleiter fuhr los und raste mit sechshundert Stundenkilometern Spitzengeschwindigkeit los, zunächst durch ein System unterirdischer Tunnels, dann entlang einer Piste, auf der eine positronische Steuerung den Körper übernahm. Wälder flogen vorbei, Bauwerke, kleine Fabriken, die meist unterirdisch gelagert waren, Labors und Experimentiertürme, eine Savannenfläche, ein Fluss, mehrere Brücken.
    Bei jeder Station, durch die der Gleiter heulend raste, leuchtete vor Cascal eine Nummer auf.
    Endlich: 40.
    Der Gleiter verlangsamte seine Fahrt, bremste und hielt an. Eine Robotstimme sagte halblaut und unpersönlich: „Das Ziel ist erreicht."
    „Aber nur für dich, Robot!" knurrte Cascal und stieg aus. Er kümmerte sich nicht um die etwas überraschten Blicke der vielen Menschen, durch die er sich einen Weg bahnen musste und fuhr mit dem Laufband hinauf an die Oberfläche.
    Er stand an einer Kreuzung, zwischen einem kleinen Park und einem Bauwerk, das äußerst geschickt angelegt war. Dieser Typ des integrierten Wohnens war überall auf Kopernikus üblich, wusste er. Ganz unten waren die Versorgungseinrichtungen für das turmartige, in einem wabenförmigen Grundriss gebaute Hochhaus, weiter oben eine Ladenstrasse, dann schlossen sich Werkstätten, Säle, Restaurants und Kommunaleinrichtungen an, dann Bäder und Spielanlagen, schließlich die Wohnungen.
    Jedes Haus, das von kaum weniger als zweitausend Personen bewohnt war, war eine kleine Stadt für sich, durch Brücken und Plattformen mit den Nachbarhäusern verbunden. Auch auf den oberen Plattformen waren Bäume, Gräser und Büsche gepflanzt, und auch hier spürte man deutlich eines: Es herrschte Frieden.
    Aber in gewisser Weise trog dieser vorzügliche Eindruck.
    Cascal suchte lange und fragte schließlich einen Passanten.
    „Van Kleynen ... dort drüben. Fremder."
    „Danke", sagte Cascal.
    Nur wenige Kopernikaner sahen ihm nach, als der schlanke Mann in der dunklen, eng geschnittenen Uniform, aus der man unmöglich auf die Herkunft von Cascal schließen konnte, eine lange, flache Treppe hochstieg. Dann riss er ein Blatt von einem Strauch ab und drehte es vor der Nase zwischen den

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