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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
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dieser Anzug mit der Pressluftflasche vollkommen«, widersprach ich. George sah mich einen Moment lang an, ich glaubte etwas wie spöttisches Mitleid in seinen Augen zu erkennen, aber er wandte sich sofort wieder ab und sagte: »Mit so einem Ding zu tauchen, das ist keine Kunst! Ich weiß schon, was ich sage, wenn ich auf einem Druckanzug bestehe!«
    Der Verkäufer schleppte die erforderlichen Geräte, den Druckanzug, den Helm, die Schuhe und die Pumpe heran, und George bezahlte die 670 Dollar in bar.
    Ich sagte nichts. Meine Gedanken kreisten nur um die Möglichkeit, meine Legitimationen loszuwerden, solange wir noch an Land waren. Ich ging hinter George aus dem Laden. Callahan schleppte sich zusammen mit einem Angestellten des Ladens an den Geräten ab. Ich hörte ihn in meinem Nacken schnaufen und leise fluchen, aber ich achtete nicht darauf.
    »Fahren wir gleich zurück?«, fragte ich. George nickte schweigend. Wir trotteten hintereinander auf das Motorboot zu. Plötzlich grunzte hinter mir Chris Callahan: »Mann, George, sieh dir die Karre an!« Er zeigte mit dem Kopf auf einen Schuppen.
    Wir sahen hin. Es war der Schuppen, in dessen Schatten ich den Jaguar geparkt hatte. Die Sonne war jetzt auf der anderen Seite, und der Wagen stand im prallen Sonnenlicht da wie auf einem Reklamebild auf Kunstdruckpapier.
    Ich schluckte mühsam.
    »Können wir nicht irgendwo etwas zu trinken bekommen?«, fragte ich heiser. George blieb stehen, warf einen kurzen Blick auf das glitzernde Meer und die Insel, die schon wieder im Dunst zu verschwinden begann und sagte: »Keine schlechte Idee, wenn jetzt die ernste Arbeit wieder losgeht, dann gibt es so schnell nichts mehr.«
    Callahan blieb stehen, während der Angestellte des Sportladens weiterstolperte. »Wartet auf mich, ich verdurste auch gleich!«, ächzte Callahan. George sagte gelassen: »Wir gehen schon vor.«
    »Wir können ihm ja helfen«, schlug ich vor. Ich wollte nicht, dass Callahan sich den Jaguar aus der Nähe ansah, aber George packte meinen Arm: »Der schafft das schon, komm, wir heben einen, viel Zeit bleibt uns nicht!«
    Mir blieb nichts anderes übrig, als George zu folgen. Mein Kragen fing an, mich zu drücken und reichlich eng für mich zu werden.
    Der Drugstore war jetzt ziemlich voll, aber ich entdeckte kein bekanntes Gesicht. Wir setzten uns an die Theke, direkt unter den zweiten Ventilator und verschnauften erst einmal.
    »Ich freue mich schon aufs Wasser«, sagte George und bestellte zwei Manhattan. Wir tranken schweigend.
    Als Callahan endlich kam, hatte ich mir eine Möglichkeit ausgedacht. Ich sah ihm entgegen, aber nichts an ihm verriet, ob er bei dem Jaguar gewesen war oder nicht. Aber wenn er etwas gesehen hatte, würde er es nicht hier verraten, denn hier vor den anderen Gästen konnte er ja nichts unternehmen. Er hockte sich neben uns und trank auch einen Whisky.
    Als er den zweiten bestellen wollte, sagte ich: »Ich gehe nur mal kurz in den Waschraum, bin gleich wieder da!«
    George nickte gleichmütig, aber Callahan sprang auf: »Und dann durchs Fenster 20 ab, wie? Ich werde mal nachsehen, ob es da auch sicher ist!« Er ging zu der Tür mit der Aufschrift Gentlemen und verschwand. Ich wandte mich empört an George: »Ihr behandelt mich wie einen Gefangenen! Ich lasse mir das nicht gefallen!«
    Aber George beruhigte mich: »Tut mir leid, aber der Chef hat gesagt, wir dürfen keinen Kontakt mit anderen bekommen. Vielleicht sind Leute von der Konkurrenz dabei. Aber Callahan treibt es zu weit; er ist ein Schläger, mehr auch nicht!«
    Ich fragte nicht, welche Art von Konkurrenz der Boss fürchtete, ich hatte da eine Idee, aber im Moment war sie noch nicht spruchreif.
    Callahan kam wieder zu uns und warf mir einen Blick zu, den ich nicht deuten konnte. Wusste er etwas, oder war es seine Art, die Dummheit in seinen Augen zu überspielen? Ich stand auf und ging in den Waschraum.
    Ich riss drei Papierhandtücher ab, packte Führerschein, Schlüssel, Identitätskarte und FBI-Stern ein, zog aus einem Automaten für 10 Cents ein Päckchen mit kleinen Pflastern, klebte das weiße Papier zu einem Paket zusammen und beschriftete es mit Phils Privatadresse. Ich wog den dicken Brief kurz in der Hand. Ich schätzte auf ca. 4 bis 5 Ounces und kramte in meiner Brieftasche nach Briefmarken. Ich fand eine 50 Cent-Marke und zwei Vierer. Ich schrieb noch Special Delivery auf das seltsame Postgut und klebte die Fünfziger-Marke in die rechte obere Ecke. Das genügte

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