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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
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zuckte er unmerklich mit den Schultern.
    »Ist er einfach verschwunden?«, fragte ich.
    Stimp sah mir ins Gesicht. »Ich weiß es wirklich nicht, aber es kann nicht stimmen, dass er nicht mehr mitmachen wollte. Am Abend vorher war er noch da, und am nächsten Morgen war er plötzlich verschwunden!«
    »Gestern?«
    Stimp wollte antworten, wurde aber unterbrochen.
    Roderick Carlisle war so plötzlich hinter uns aufgetaucht, dass wir ihn nicht bemerkt hatten. Er stand mit einem Mal vor uns und sagte mit seiner gefährlich leisen Stimme: »Ich hoffe sehr, Sie nicht zu stören!«
    Stimp wurde rot, als hätte ihn jemand mit Farbe übergossen. Ich musterte Carlisle schweigend. Seine hellgrünen Porzellanaugen glitten über mich hinweg. Betont sagte er: »Sie erinnern sich hoffentlich an unsere Abmachungen?«
    »Sicher, ich erinnere mich sehr gut. Ich habe ein überdurchschnittlich gutes Gedächtnis!«, sagte ich lächelnd. Er bemerkte die versteckte Drohung. Sie schien ihn zu amüsieren.
    »Das ist gut. Sie werden es brauchen können, hoffentlich ist es haltbar und dauerhaft!« Er wandte sich abrupt um und ging zu der Bürobaracke hinüber. Ich sah ihm nach.
    Trotz der anhaltenden Hitze lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Ich ahnte, wieso mein Vorgänger hatte sterben müssen. Er hatte einen Job gehabt, der ihm zu viel Einblick geboten hatte.
    Und diesen Job hatte ich jetzt!
    ***
    Kurz danach kam George zu uns und nahm mich mit, um mir meine Koje zu zeigen. Dann gingen wir in den Gemeinschaftsraum, in dem ein runder kleiner Mann mit randloser Brille Essen verteilte. Jetzt konnte ich die anderen Männer sehen. Es war eine Gruppe von harten Burschen, raue Männer, die so aussahen, als würden sie zwar nicht viel nachdenken, dafür aber ihre Fäuste umso tatkräftiger einsetzen. Nach Leuten, die etwas vom Öl verstehen, sahen sie alle nicht aus.
    Aber die meisten von ihnen hatten wettergegerbte Gesichter, so, als wären sie lange zur See gefahren oder als hätten sie in südlichen Ländern gelebt. Stimp saß neben mir und sagte mir, wie sie hießen.
    Gruver Brooking war der Koch, Oliver Jefferson hatte einen dicken Backenbart und hellblaue Kuhaugen, dann Paul Mason, der sich auch jetzt nicht von seiner Wollmütze trennte, Gig Blackmore, der beim Essen schauerliche Geräusche ausstieß, der Schläger Chris Callahan, der Alte mit den Booten, dann war da noch ein dicklicher Boy mit dem schönen Namen Gunter la Salle sowie Stimp, George und ich.
    Roderick Carlisle aß in seinem Büro. Ich wunderte mich, wieso er eine so große Crew hatte, aber als ich an die Rolle dachte, die ich jetzt spielte, wunderte ich mich nicht mehr so sehr.
    Als wir fertig waren, kamen George und Callahan auf mich zu. George sagte: »Jetzt kommt die erste Lektion, wenn du nichts dagegen hast!«
    »Jetzt?«, fragte ich entgeistert und sah aus dem schmalen Fenster. Es wurde bereits dunkel.
    »Sicher, hast du’s nicht gehört?«, grunzte Callahan. Aber George sagte: »Halt den Mund«, dann wandte er sich an mich: »Tut mir leid, ich finde es auch nicht so lustig, aber es ist Vorschrift vom Boss, alles soll möglichst unauffällig vor sich gehen. Bei den letzten Tauchversuchen hatten wir hier ein gutes Dutzend von diesen Touristen als Zuschauer.«
    Ich merkte, dass er log. Und er bemerkte, dass ich ihn durchschaute, es schien ihn zu stören, und er wollte den. Eindruck bei mir wiedergutmachen, indem er sagte: »Komm, je eher wir anfangen, umso schneller haben wir es hinter uns.«
    Die Ausrüstung lag schon an der Reling. Zwei Druckanzüge, eine Pressluftpumpe, Schläuche und Lampen.
    Ich untersuchte die beiden Anzüge, der alte hatte einen Riss, der notdürftig 24 vulkanisiert worden war. Ich deutete darauf und sagte unnötig laut: »Wer mit diesem Ding dort taucht, kann sein Testament gleich machen!«
    George sah mich an, dann blickte er auf den Anzug hinunter und meinte: »Das ist ja vorläufig auch nicht nötig, du kannst mir ja zeigen, wie dieser Anzug hier funktioniert.«
    Zum Tauchen sind immer zwei Männer notwendig, einer, der nach unten geht, und einer der oben die Geräte kontrolliert und auf die Signale des anderen achtet. George begann, sich den Druckanzug überzustreifen. Ich half ihm dabei, dann erklärte ich ihm, wie er die Bleiplatten an seinen Stiefeln lösen konnte und wie der Helm zu öffnen war. Ich zeigte ihm, wie man die Sauerstoffzufuhr reguliert und welche Zeichen man mit der Verbindungsleine gibt.
    Dann gab ich ihm noch ein

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