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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
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    Wenn sie hinter etwas her waren, was sich an dieser Stelle am Meeresgrund befand, wieso hatten sie dann nicht gewartet, bis die Insel abgebaut war, und waren dann mit einem Schiff an der Stelle vor Anker gegangen? Entweder, weil das zu auffällig gewesen wäre, oder weil sie fürchteten, dass man bei der Demontage etwas bemerken könnte. Aber soviel ich wusste, wurden die Pfeiler, auf denen die Insel ruhte, hydraulisch in den Meeresboden gerammt und auf eine ähnliche Art wieder herausgezogen.
    Was immer dort unten war, es schien nicht leicht zu sein, es zu erreichen. Und es gab nicht den geringsten Beweis, dass Carlisle nicht der einfältige Mann mit zu viel Geld, sondern ein Gangster war. Ich musste den Beweis erbringen.
    ***
    Als wir an Bord der Insel kamen, erwarteten uns schon drei Männer. Der eine war der Matrose mit der handgeschnitzten Pfeife und der Wollmütze. Er kam auf uns zu, half Callahan beim Tragen und knurrte zwischen den Zähnen zu mir herüber: »Ich bin Paul Mason, wenn Sie klug gewesen wären, dann wären Sie 22 jetzt bei den Haien im Wasser und nicht hier oben!«
    Dann stampfte er davon. Der zweite Mann war der Alte, der still vergnügt vor sich hinkicherte und alles für einen Mordsspaß zu halten schien. Ich war sicher, dass er Porter Kirkland war, der Mann, dem die Boote gehörten. Der dritte war ein Mann, der so hässlich war, dass ich es zuerst kaum glauben konnte. Er war mittelgroß, erschreckend mager, hatte dürre, strähnige Haare, tief liegende Augen, eine hässliche Nase, auf deren breiter Kuppe eine dunkelrote Warze thronte. In den Händen hielt er ein riesiges Messer, eine Art Machete. Er spielte damit selbstvergessen herum, ließ es um seine Finger kreisen, in die Luft hüpfen, fing es auf und balancierte es mit der Spitze auf einem Finger, ohne hinzusehen.
    Ich blieb vor ihm stehen und sagte: »Damit sollten Sie zum Zirkus gehen!«
    Ich hatte es freundlich gesagt, und jeder andere hätte es als Kompliment aufgefasst, aber dieser Mann starrte mich nur schweigend an und zischte dann: »Ich bin Gig Blackmore!«
    »Freut mich, Gig, ich bin Jerry Cotton«, sagte ich immer noch freundlich, aber Gig sah mich an, als wollte er sich auf mich stürzen, dann zischte er leise und kaum verständlich: »Halt dich fern von mir, denn mein Messer trifft immer genau!«
    »Lassen Sie ihn, er ist ein bisschen…«, sagte neben mir plötzlich der alte Kirkland und sah mich statt des letzten Wortes bedeutungsvoll an.
    »Sind Sie schon lange hier?«, wandte ich mich an den Alten. Er kicherte: »Klar, habe schon für die Ölgesellschaft gearbeitet, nur mit dem Unterschied, dass sie mich bezahlt hat!« Er kicherte wieder und zog an seiner kalten Pfeife.
    Ich fragte erstaunt: »Und diese Leute bezahlen Sie nicht?«
    »Das ist so«, er beugte sich vertraulich zu mir herüber, »sie wollten alle Boote für die ganze Zeit, und weil jetzt meine beste Saison ist, war ihnen mein Preis zu hoch, da haben sie mir vorgeschlagen, mich zu beteiligen! Ich habe einen Vertrag, der mir fünf Prozent des Reingewinns zusichert!«
    Ich dachte an alle Männer, die auf dieser Insel auf das große Glück warteten, und mir wurde heiß, als ich daran dachte, was Carlisle mit ihnen tun würde, wenn der Tag der Abrechnung kam. Jetzt kam von hinten her Stimp auf mich zu, er nahm mich auf die Seite und flüsterte: »Hallo, Jerry, du hast ihm nichts von Charlotte erzählt?«
    »Natürlich nicht, ich habe auch gesagt, ich hätte dich angesprochen!«
    »Ich danke dir«, sagte er erleichtert. »Du bist mein Freund.« Ich klopfte ihm auf die Schulter. Ich konnte Freunde brauchen!
    »Jetzt hat er wohl nichts dagegen, dass wir uns unterhalten, wie?«, fragte ich. Stimp sah mich sonderbar an. Dann schien er sich einen Ruck zu geben und sagte: »Weißt du, ich habe gesagt, ich sei dein Freund, okay, ich will es auch halten. Es war vielleicht nicht richtig von mir, dich hierher mitzubringen, aber du musst mir glauben, ich habe es nicht gewusst!«
    »Was denn?«
    »Dass etwas nicht stimmt. Ich dachte, wo George ist, da muss alles in Ordnung sein. Aber vorhin, als sie mich in die Mangel genommen haben…« Er brach ab.
    Ich fragte: »Meinetwegen?«
    Stimp nickte. Wir sahen beide den Männern zu, die das Tauchgerät auf die andere Seite der Insel brachten.
    Ich nahm Stimp auf die Seite und fragte: »Was ist aus dem anderen Taucher geworden, meinem Vorgänger?«
    Stimp sah auf den Boden. Seine Kiefer arbeiteten, als ob er kauen würde. Dann

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