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0412 - Doppelmörder für drei Stunden

0412 - Doppelmörder für drei Stunden

Titel: 0412 - Doppelmörder für drei Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
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gleich so? Wo befindet sich das Zeug?«
    »Im Wagen.«
    »In welchem Wagen?«
    »Wir haben nur einen an Bord.«
    »Und wo?«
    »In den schlauchlosen Reifen.«
    »Und wem gehört der Wagen?«
    »Einem Passagier, Rex Huston. Er wird ihn an Land fahren und ihn mir dann für vier Wochen leihen. So ist es ausgemacht.«
    »Okay. Du bist gar nicht mal so ungeschickt. Nur schade, dass du zu viel weißt, Piler. Sonst könnte ich dich ausgezeichnet gebrauchen.«
    »Was hast du vor?«, keuchte Piler.
    Clifton hob die Waffe wieder und richtete sie auf Piler.
    ***
    Ein Taxi brachte mich bis zur Stadtmitte von Los Angeles. Dort stieg ich aus, streifte eine Viertelstunde zu Fuß über die Hauptverkehrsstraße, tauchte im dichten Menschengewühl unter und stieg erst wieder ins Taxi, als ich sicher war, alle Verfolger abgeschüttelt zu haben.
    Ich ließ mich zum Airport bringen und verschwand in einer Telefonzelle. Es dauerte eine Viertelstunde, bis ich nach New York durchkam. Die Verbindung war nicht sehr gut. Ich hörte die Stimme unserer Telefonistin nur schwach und verlangte Mr. High. Da der Chef nicht im Hause war, ließ ich mich mit dem Kollegen vom Archiv verbinden und gab ihm den Auftrag, die Heiratsvermittlung zu besuchen, die in dem Inserat angegeben war.
    Als ich in die Halle trat, fühlte ich mich beobachtet. Deshalb verzichtete ich darauf, meine Tasche aus dem Schließfach anzusehen. Ich riskierte nicht einmal, neue Münzen in den Schlitz zu werfen, um die Miete zu verlängern. Viel konnte nicht passieren. In den meisten Fällen wurde vierundzwanzig Stunden gewartet, ehe von der Flughafenverwaltung das Fach geöffnet wurde, um den Inhalt ins Fundbüro zu schaffen.
    Ich tauchte im Menschenstrom unter und ließ mich auf den Vorplatz treiben. Am Rande standen einige Taxis. Ich wählte eins aus, das nicht von innen beleuchtet war. Der Fahrer war hinter dem Steuer eingenickt und schreckte auf, als ich die Tür öffnete und mich aufs Polster warf.
    »Wohin, Sir?«, fragte er schläfrig.
    »Zum Hafen.«
    Als wir fast am Ziel waren, fragte ich nach dem Lotsengebäude. Der Driver beschrieb mir den Weg.
    Nach wenigen Minuten stand ich vor einem zweistöckigen Haus, das direkt am Hafenbecken lag. Ich betrat den Flur. Rechts befand sich eine Tür mit der Aufschrift: Anmeldung. Ich klopfte an und betrat den dahinter liegenden Raum, ohne die Antwort abzüwarten.
    Im Office befanden sich zwei Lotsen, die blaue Dienstmützen trugen.
    Mit einem Griff fischte ich aus meinem rechten Socken den FBI-Stern, hielt ihn den verdutzten Männern unter die Nase und sagte: »FBI. In wenigen Minuten wird die Northlight im Hafen anlegen. Wahrscheinlich werden Sie dem Schiff einen Lotsen schicken.«
    »Ja«, antwortete der größere von beiden.
    »Okay. An Bord scheint irgendwas nicht zu stimmen. Wahrscheinlich Rauschgift. Allerdings müssen wir uns beeilen, damit uns die Gangster nicht zuvorkommen. Kann ich mit Ihnen fahren?«
    »Soll ich die Polizei alarmieren?«, fragte der andere Lotse.
    »No, im Augenblick gibt es für die Kollegen nichts zu tun«, erklärte ich.
    Wir verließen den Raum, gingen hinaus und kletterten in ein blutrot gestrichenes Boot, das am Kai lag. Wir schossen mit Vollgas über das Wasser. Links vor uns befand sich die Northlight. Ich sah sie durch das Fernglas, das mir einer der beiden in die Hand gedrückt hatte.
    Um zwanzig vor elf gingen wir längsseits. Die Strickleiter baumelte bereits. Der ältere Lotse kletterte hinauf. Ich folgte ihm. Sekunden später standen wir auf der Kommandobrücke. Ich erläuterte mit wenigen Worten den Grund meines Besuches. Der Kapitän verfärbte sich. »Auf meinen Schiff?«, stammelte er.
    »Beruhigen Sie sich, Kapitän, ich werde mir Ihren Steward vorknöpfen.«
    Der Kapitän nannte mir die Kabinennummer im Mitteldeck. Der Lotse übernahm das Steuer, ich kletterte die Treppe hinunter und hastete an der Reling entlang.
    Plötzlich mischte sich in das Stampfen der Maschinen und das Klatschen der Wellen ein heiserer Schrei. Ich stoppte mitten im Lauf und horchte. Dann hörte ich ein Geräusch, das wie das Knallen eines Sektpfropfens klang. Der Schrei endete wie abgeschnitten.
    Ich stürzte vorwärts. Sollte Seaton mir zuvorgekommen sein?
    Ich jagte die erste Treppe zum Zwischendeck hinunter. Pilers Kabine lag am vorderen Ende. Der Gang besaß insgesamt drei Treppen, die zum Oberdeck führten. Die Beleuchtung war mehr als spärlich.
    Plötzlich flog eine Tür auf. Ein bulliger Mann trat in den

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