Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0412 - Doppelmörder für drei Stunden

0412 - Doppelmörder für drei Stunden

Titel: 0412 - Doppelmörder für drei Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
nicht in dieser muffigen Kajüte.«
    »Nicht nötig, wir haben ein Freideck, wo wie sitzen können. Da wird bedient.«
    Sie gingen zum Freideck hinüber und nahmen an einem runden Tisch Platz.
    »Hallo, Piler! Zweimal Gin«, bestellte der Erste.
    Clifton sah den Mann an, der Piler hieß und die beiden Gläser brachte, in denen eine Zitronenscheibe und Eisstücke schwammen.
    »Auf den amerikanischen Zoll«, sagte der Offizier und hob das Glas.
    »Danke«, murmelte der andere und trank in gierigen Schlucken. Nach drei Minuten war sein Glas leer. Der Bullige erhob sich und verabschiedete sich.
    »Thanks, Sie brauchen mich nicht zurückzubringen. Ich finde den Weg selbst«, erklärte Clifton, als der Erste ihn begleiten wollte.
    Der Bullige stapfte über das Deck, blieb im Schatten eines Aufbaus stehen und zündete sich eine Zigarette an. Nach drei hastigen Zügen warf er sie weg. Mit der Fußspitze trat er sie aus, ging zur Strickleiter und beugte sich über die Reling. Unten sah er den hellen Fleck eines Gesichts, das zu ihm aufsah. Clifton ließ sein Feuerzeug ins Boot klatschen. Die beiden Matrosen, die die Strickleiter ausgeworfen hatten, waren außer Sichtweite. Mit drei Schritten befand sieh der Mann im Schatten der Aufbauten. Von der Kommandobrücke konnte er nicht gesehen werden. Die Stelle, von der die Strickleiter herabgelassen wurde, lag im toten Winkel.
    Der Bullige fühlte in seinem Rücken eine Türklinke. Er drückte sie herunter. Mit einem leisen Knarren sprang die Tür auf. Unten heulte der Motor der Barkasse, die ablegte.
    Der Mann in der weißen Uniform atmete auf. Er tastete mit den Händen um sich. Die Kajüte war mit Schwimmwesten bis unter die Decke vollgepfropft. Als die Dieselmotoren zu stampfen begannen, streifte Clifton seine weiße Jacke ab und schlüpfte aus der Hose. Darunter befand sich ein heller Sportanzug. Er setzte sich eine Brille auf die Nase und horchte.
    Als sich das Schiff in voller Fahrt befand, verließ Clifton die Kabine, schloss die Tür hinter sich und schlenderte im Schatten der Schiffsaufbauten zum Vorderdeck, auf dem sich nur noch wenige Passagiere befanden.
    Die Treppe, die ins Zwischendeck führte, wo sich die Kabinen der Stewards befanden, war eng. Clifton hielt sich mit beiden Händen fest. Er zwängte seinen Körper durch den engen Gang und blieb an der zweitletzten Tür auf der linken Seite stehen. Er presste sein Ohr gegen das Holz. Seine linke Hand tauchte in den Jackenausschnitt, während die rechte Hand die Klinke im Zeitlupentempo herunterdrückte.
    Die Tür schwang auf.
    Mit einem Satz sprang der bullige Mann in die Kajüte. Erschrocken fuhr der Steward von seinem Stuhl hoch und starrte entsetzt auf die Pistole in Cliftons Hand.
    »Hallo, Piler«, knurrte der Bullige.
    »Ich kenne Sie nicht«, stotterte der Mann und wich zwei Schritte zurück.
    »Keinen Mucks, oder ich knalle dich über den Haufen, ohne dass auch jemand nur das leiseste Plopp hört.«
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Muss ich mich noch ausweisen, wenn ich sage, ich komme von Seaton?«, fragte Clifton lauernd.
    Der Hagere schüttelte den Kopf und murmelte: »Von Seaton, so.«
    »Genau. Der Boss fürchtet, dass du nicht dichthältst. Wo hast du die Ladung versteckt.«
    »Das geht dich einen Dreck an«, knurrte Harry Piler.
    »Sieh an! Auf einmal wird der Kleine mausig«, sagte Cliftön.
    »Ich rechne nur mit Seaton ab«, wehrte sich der Steward.
    »Aber Seaton schickt mich, weil er fürchtet, dass du die Nerven verlierst, wenn der Zoll kommt. Außerdem hält Frank nicht viel von Mitwissern. Begreifst du endlich?«
    »Was hast du vor?« Die Augen des Stewards weiteten sich. Er starrte auf die Revolvermündung, auf der ein Schalldämpfer steckte.
    »Es kommt darauf an, ob du vernünftig bist und mir das Versteck verrätst.«
    »Und wo kriege ich mein Geld her?«, keuchte Piler. Er ließ die Pistole nicht aus den Augen, die Schritt für Schritt näherkam. Piler wich bis an das Bett zurück, das an der hinteren Wand stand. Clifton folgte ihm.
    »Wo befindet sich die Sendung?«, fragte er. Der Sicherungsflügel der Pistole knackte. Auf Pilers Stirn bildete sich Angstschweiß. Seine Hände zitterten, als er hinter sich griff, um am Bettrahmen Halt zu suchen.
    »Wo befindet sich das Heroin?«, wiederholte Clifton mit eiskalter Stimme. Der Finger am Abzug krümmte sich bis zum Druckpunkt.
    »Tun Sie die Kanone weg, ich rede ja«, keuchte Piler. Sein Gesicht glich einem Leichentuch.
    »Okay, warum nicht

Weitere Kostenlose Bücher