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0412 - Gefahr von Sol

Titel: 0412 - Gefahr von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unannehmlichkeiten zu ersparen.
    „Still, Mausi!" stoppte Maurice ihren Redefluß.
    Major Smith hatte seinen Paralysator gezogen, als die Positronik gesprochen hatte. Nun schob er ihn zurück und grinste seine Begleiter vielsagend an.
    „Wir brauchen Ihre >Mausi< nicht, Oberst", sagte er mit unterdrückter Heiterkeit. „Los, führen Sie uns zu Ihrem illegalen Fahrgast. Aber versuchen Sie keine Tricks. Wir schießen beim geringsten Verdacht."
    „Das kann ich mir vorstellen", gab Maurice trocken zurück.
    Er ging den drei Einsatzagenten waffenlos voraus und kletterte zum Lagerraum hinab. Ein Agent bewachte die Stahlleiter, der andere stellte sich neben die Speichertür. Major Smith drückte Oberst Maurice die Mündung seines Paralysators in den Rücken.
    „Öffnen Sie schon!"
    „Es ist offen", sagte Hubert S. Maurice gelassen und legte die Handfläche auf das Metall. Lautlos glitt die Tür zur Seite.
    Ein ganz gewöhnlicher Lagerraum wurde sichtbar, sehr eng, wie es den Platzverhältnissen einer Space-Jet entsprach, und voller verschiedener Behälter, Plastikflaschen und Dosen. Ganz im Hintergrund bewegte sich etwas in einem kistenförmigen Behälter, dessen Vorderfront von engmaschigem Drahtgeflecht bespannt war. Ein dumpfer Laut erscholl, als ob jemand mit der flachen Hand auf eine Kiste schlüge.
    „Was war das?" fragte Major Smith.
    Er schob Maurice zur Seite und ging auf den Behälter zu. Furcht zeigte er nicht, nur grimmige Entschlossenheit. Vor dem Maschendraht ging er in die Hocke, starrte in den Behälter hinein - und taumelte plötzlich zurück, als ob eine imaginäre Faust ihn gestoßen hätte.
    „Was ist das für eine Teufelei?" fragte einer der Assistenten und zielte mit dem Paralysator auf Oberst Maurice: Hubert S. Maurice preßte die Lippen zusammen, um nicht laut herauszuplatzen, dann sagte er, sichtlich verwundert über diese Frage: „Das sind zwei Rammler der Blauen Widder, einer Kaninchenrasse, die auf Olymp gezüchtet wurde.
    Was ist daran so Besonderes ...?"
    „Zwei Rammler ...!" Der Major stöhnte. „Zwei Karnickelböcke!" Er ließ eine Reihe von Verwünschungen folgen.
    Maurice musterte ihn mit unschuldigem Erstaunen.
    „Na und? Ich habe sie für einen Freund mitgebracht, der ein passionierter Kaninchenzüchter ist. Weshalb regen Sie sich darüber auf, Major?"
    Major Smith schluckte. Er konnte noch immer nicht begreifen, welcher Lapsus ihm unterlaufen war.
    „Dann ... dann hat die paramechanische Ortung die Gehirnimpulse dieser Karnickel aufgefangen ...!"
    Er starrte den Oberst böse an. „Warum haben Sie mich nicht gleich darüber aufgeklärt?"
    „Weil Sie mich nicht danach gefragt haben", erwiderte Hubert S. Maurice. „Hätten Sie mir gesagt, Sie hätten undefinierbare Gehirnimpulse an Bord meiner Space-Jet aufgefangen und bäten um eine Erklärung ...! Aber statt dessen verhörten Sie mich wie einen fremden Spion und sahen es als erwiesen an, daß ich >Spione eines andersartigen Volkes< einzuschmuggeln versuchte. - Nun, freilich sind Kaninchen keine Menschen."
    Major Smith wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er war sehr blaß geworden.
    „Man wird mich degradieren oder aus der Abwehr ausstoßen, wenn das bekannt wird", flüsterte er.
    „Und alles wegen zwei Kaninchen." Er blickte Oberst Maurice bittend an. „Sie wissen wahrscheinlich nicht, daß im ganzen Solsystem Alarmstufe Gelb herrscht - und niemand verrät uns, aus welchem Grund ..."
    Oberst Hubert S. Maurice wölbte die Brauen.
    „Hm! Das läßt Ihren Lapsus in einem milderen Licht erscheinen, Major. Nun, ich werde den Vorfall vergessen, es sei denn ..."
    „Es sei denn ...?"
    „Die beiden Rammler reichen eine Beschwerde ein, weil sie der Spionage für eine feindliche Macht verdächtigt wurden", erwiderte Maurice.
    Major Smith lachte erleichtert. „Ich danke Ihnen, Oberst Maurice." Erst jetzt bemerkte er, daß er den Paralysator noch entsichert in der Hand trug. Er schob die Waffe ins Gürtelfutteral zurück. „Entschuldigen Sie bitte, daß wir Sie unnötig aufhielten. Dürfen wir von Bord gehen?"
    „Sie müssen sogar"; erklärte Maurice trocken, „sonst mißt die Ortung noch mehr fremdartige Gehirnimpulse an."
    Kopfschüttelnd blickte Oberst Maurice dem Diskusschiff nach, mit dem die drei Einsatzagenten zum tiefrot leuchtenden Schlund der Temporalschleuse zurückflogen.
    „Das Verhalten dieser Männer zeugt von unterschwelliger Hysterie, Mausi", sagte er gedankenschwer „Ich möchte bloß wissen, was hier

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