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0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
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kann ja meine Hände nicht bewegen!«
    Mühsam brachte er sich in eine hockende Stellung. Zuerst fiel sein Blick auf Phil, der sich die Limonadenkiste zurechtgestellt und sich darauf niedergelassen hatte. Er rauchte langsam und sichtlich mit Genuß. In seinen intelligenten Augen stand ein spöttisches Funkeln.
    »Und vor so etwas hat eine ganze Straße gezittert«, sagte er mit leisem Kopfschütteln. »In eurer jetzigen Verfassung müßte man euch filmen und anschließend euren Opfern vorführen. Sie würden nicht mehr begreifen, wie sie euch auch nur einen Cent zahlen konnten.«
    Mac Phillies Blick wanderte durch das Gewölbe, bis er auf Raggioti traf, der blaß und halb zusammengesunken an der verschlossenen Tür lehnte.
    »Was hast du mit deiner Schulter gemacht?« fragte Phillie.
    »Sein Messer«, erklärte Phil an Stelle des Gefragten. »Ich riß ihm das Standbein weg, und als er stürzte, rannte er sich das eigene Messer in die Brust. Ich habe es wieder herausgezogen. Mann, es ist natürlich eine tiefe Wunde. Aber der Kneipenwirt war so freundlich, euch zusammen mit mir hier einzuschließen. Für Raggioti kann das natürlich böse Folgen haben. Mit solchen tiefen Wunden soll man nicht spaßen.«
    Phil hatte es geradezu düster verkündet. Raggioti atmete schneller.
    »G-man«, stieß er weinerlich hervor: »G-man, Sie haben doch Macs Pistole! Schießen Sie das Schloß entzwei! Los doch! Bringen Sie mich hinaus! Ich verblute ja!«
    Phil machte einen Zug an seiner Zigarette. Er war kein Arzt, aber er hatte wie jeder G-man seinen Kursus in Erster Hilfe absolviert. Und er hatte noch etwas: Er hatte oft genug selber einen Messerstich erhalten. Nach allem Menschenermessen bestand für Raggioti keine ernstzunehmende Gefahr. Natürlich mußte der Gangster Schmerzen haben. Und diese Schmerzen schienen ihn fast um den Verstand zu bringen, so viel Angst flößten sie ihm ein.
    »Hören Sie mal zu, Raggioti«, sagte Phil gleichmütig. »Ich werde etwas für Sie tun. Jeder G-man ist in Erster Hilfe ausgebildet. Ich werde Sie verbinden und damit die größte Gefahr für den Augenblick abwenden. Setzen Sie sich auf die Kiste!«
    »Tonio, mach keinen Blödsinn!« knurrte Mac Phillie. »Der Kerl legt dich doch nur aufs Kreuz! Halt bloß deinen Mund!«
    »Dasselbe wollte ich Ihnen gerade sagen, Phillie. Wenn Sie für einen Fünfer Verstand in Ihrem Kopf hätten, würden Sie sich sagen, daß sich das Spiel gewechselt hat. Im Augenblick habe ich alle Trümpfe in der Hand. Und draußen werden inzwischen mei- ' ne Kollegen nach mir suchen. Wenn ihr beide schonungslos auspackt, habt ihr noch die beste Chance, bei Gericht einige Milde zu finden. Also halten Sie den Mund, während ich mit Raggioti rede, ja?«
    Mac Phillie zuckte die Achseln.
    »Macht, was ihr wollt«, knurrte er.
    Phil zog sein Jackett aus, streifte das Oberhemd ab und begann, es in Streifen zu reißen. Unterdessen placierte er seine Fragen. Raggioti wimmerte leise vor sich hin, aber er gab ab und zu eine Antwort. Allmählich setzte sich für Phil das Mosaik zusammen.
    ***
    »So«, sagte der Arzt, ein junger, kraftstrotzender Bursche von höchstens achtundzwanzig Jahren. »Jetzt brauchen wir einige Zeit, um die Blut- und die Mageninhalt-Proben auszuwerten. Und die Röntgenaufnahmen. Wenn Sie aufwachen, Mister Cookane, können wir Ihnen ziemlich genau sagen, was los ist. Aber allzu schlimm wird es bestimmt nicht sein. In ein paar Wochen haben wir Sie wieder auf den Beinen.«
    Tim Cookane lag in einem blütenweißen Krankenhausbett. Er grinste ein wenig mühsam.
    »Okay, Mister Doc«, erwiderte .Tim und seufzte zufrieden.
    Er blätterte nach einer Weile des Grübelns schließlich doch in den Zeitschriften. Nach »Colliers«, »Life« und einigen anderen illustrierten Blättern geriet ihm die Mittags-Ausgabe des »Morning Star« in die Finger. Wie jeder Polizist interessierte er sich natürlich besonders für die Polizei- und Gerichtsseite. Aber kaum hatte er einen Blick auf die Schlagzeilen geworfen, da fuhr er plötzlich im Bett in die Höhe, spürte einen stechenden Schmerz in seinem Leib und ließ sich vorsichtig wieder in die Kissen sinken. Er überflog einen kurzen Artikel zweimal, dann streckte er — jetzt langsamer — die Hand aus und klingelte. Er tat es so stürmisch, daß gleich zwei Schwestern auf einmal in sein Zimmer stürzten. Nach einigem Hin und Her wurde der Arzt gerufen, und der gab schließlich seine Einwilligung, daß Tim Cookane schnell ein

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