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0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
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und stieß gegen Weil. Na, er muß Weils Gesicht so dicht aus der Nähe deutlich gesehen haben. Und Weils ganze Aufmachung. Vielleicht hatte er sogar gehört, daß der Bekannte Weil für Taylor hielt. Deswegen mußten wir sehen, daß wir dem Cop was anhängen konnten, damit ihm niemand glaubte. Ich habe ihm Wettscheine in die Wohnung geschmuggelt, und Taylor hat einen festgenommenen Buchmacher durch einen Winkeladvokaten dazu bringen lassen, daß der Buchmacher beschwören wird, er hätte tatsächlich an diesen Cop selber die Wettscheine verkauft. Dafür wird Taylor dem Buchmacher einen guten Anwalt bezahlen.«
    »Wird?« sagte Phil ironisch. »Er wollte. Aber daraus wird nun auch nichts mehr.«
    Raggioti stöhnte.
    »Die Schmerzen werden immer schlimmer«, keuchte er.
    »Meine Kollegen werden uns bald hier herausholen«, beschwichtigte ihn Phil. »Dann lassen wir Sie sofort zu einem guten Arzt bringen. Erzählen Sie noch ein bißchen. Ich bin bald fertig mit dem Verband.«
    »Wir wollten sowieso bald aufhören«, verkündete Raggioti. »Sobald Taylor noch zwei große Fischzüge im Schutze eines falschen Alibis unternommen hatte, sollte Schluß sein. Dann hätte jeder von uns genug Zaster zusammengehabt.«
    »Wie viele solcher Überfälle hat Taylor eigentlich ausgeführt?«
    »Nur zwei. Den in Chicago und vorher einen drüben' in Jersey City. Da wäre es um ein Haar schiefgegangen. Er hatte einen Bankboten um vierundzwanzigtausend Dollar erleichtert. Als er durch den Hudson-Tunnel zurückfahren wollte, war der Tunnel schon von der Polizei gesperrt. Taylor schaffte es gerade noch, ein unkontrolliertes Flugzeug in Newark zu erwischen. Zwei Tage später wurde er hier von der Stadtpolizei verhaftet. Aber dann ließ er die Zeugen aufmarschieren. Alle die Leute, die mit Weil gesprochen und geglaubt hatten, sie hätten Taylor vor sich. Na, mit fünf Alibi-Zeugen kann man keinem was am Zeuge flicken.«
    »Und wo steckt Taylor jetzt?« fragte Phil.
    Raggioti zögerte einen Augenblick. Dann brummte er finster und ablehnend:
    »Das sage ich nicht. Ihr kriegt Taylor nie! Und solange ihr ihn nicht habt, muß er für uns gute Anwälte bezahlen. Schließlich hat er ja das Geld.«
    »Sie wollen nicht sagen, wo Taylor sich auf hält?«.
    »Nein!«
    »Wenn du gescheit bist, Tonio!« rief Mac Phillie aus seiner Ecke.
    »Na, wenn ihr es nicht sagen wollt«, meinte Phil und lächelte genießerisch, »dann will ich es euch sagen…«
    ***
    Schon eine knappe halbe Stunde später standen Phil und ich in dem Zimmer, das ich mir gemietet hatte. Ich packte meine wenigen Sachen ein. Phil rauchte eine Zigarette. Bei der Durchsuchung der Kneipe waren wir im Keller natürlich auf das Gewölbe gestoßen, das mit der Metalltür vom übrigen Kellergeschoß abgetrennt war. Wir hatten Mac Phillie zusammen mit Weil und Ripley in den Zellentrakt im Distriktsgebäude bringen lassen. Raggioti war unter Bewachung zum Medical Center gebracht worden, wo die Ärzte seine schmerzhafte, aber nicht gefährliche Fleischwunde behandelten, während zwei G-men Wache hielten, damit Raggioti nach seiner Behandlung nicht plötzlich das Bedürfnis verwirklichte, ohne Uns einen Urlaub anzutreten.
    »So«, sagte ich, als ich meinen Koffer zudrückte. »Das wäre es. Jetzt muß ich noch dem Hausmeister Bescheid sagen, daß mein kurzes Gastspiel hier beendet ist.«
    Wir gingen hinaus in den Flur, und ich klopfte an der Tür des Hausverwalters. Der Zwerg mit der vorgebeugten Haltung, den buschigen Brauen und der ungeheuren Hakennase kam herausgeschlurft.
    »Ich muß wieder ausziehen, Mister Tucson«, sagte ich. »Die Miete war ja bezahlt. Tut mir leid, daß ich nicht länger bleiben kann.«
    »Sind Sie denn in der Druckerei schon fertig mit dem Aufstellen der neuen Maschinen?« kreischte der Gnom mit seiner schrillen Stimme.
    Ich lächelte.
    »Ich habe nicht in der Druckerei gearbeitet, Mister Tucson. Ich bin G-man. Ich war nur hier, weil wir ein Rackett ausheben wollten.«
    »Ein—«
    Er schielte sprachlos zu uns herauf.
    »Ein Rackett, ja«, wiederholte ich. »Jetzt sitzen die Burschen hinter Schloß und Riegel, und damit ist mein Auftrag hier erfüllt. Leben Sie wohl, Mister Tucson!«
    »Bye-bye«, kreischte er und schüttelte den Kopf. »Na, das war aber mal eine Überraschung! Ein richtiger G-man! Na so was!«
    Pausenlos vor sich hin brabbelnd, schlurfte er zurück in seine Wohnung. Wir brachten mein Köfferchen hinaus in den Jaguar und brausten ab. Aber wir fuhren nur

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