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0414 - Ein Goldfisch unter Großstadt-Haien

0414 - Ein Goldfisch unter Großstadt-Haien

Titel: 0414 - Ein Goldfisch unter Großstadt-Haien Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wahrscheinlich hatte ihn der G-man umgebracht. Ich suchte nach dem Geld, aber es war nicht zu finden. Dann bin ich abgehauen. Als ich Chuck berichtete und dabei den G-man beschrieb, stellten wir fest, daß es der gleiche Kerl ist, der Chuck in der Bar gesehen hat.«
    »Der G-man war Augenzeuge, als Morgan erschossen wurde?«
    »Ja.«
    »Wie bist du eigentlich darauf gekommen, den Geldkoffer in Morgans Wohnung zu suchen?«
    »Nun, mir war klar, daß Morgan den Schlüssel entweder seiner Tochter oder seinem Schwiegersohn zugespielt hatte. Wenn sie oder er das Geld geholt hatten, waren sie bestimmt damit zur Wohnung gegangen, um es dort zu verstecken.«
    Haskin verschwieg wohlweislich, daß er und nicht der G-man Jesse Fair in Morgans Wohnung erschossen hatte. Auch daß Haskin von Fair alles über das Kidnapping und über Ferdinand Kramer erfahren hatte, verschwieg der Mörder.
    Kramer leckte sich über die Lippen. »Und jetzt erzähl mir noch, woher du unsere Namen weißt, woher du unsere Adresse kennst, woher dir unser Interesse an der Morgan-Sippe bekannt ist?« Haskins Teiggesicht wurde noch fahler. Der Fette spürte plötzlich, daß er sich in seinem Netz von Halb Wahrheiten gefangen hatte. Woher konnten er und Fletcher von Kramer und Star wissen? Was sollte er jetzt antworten? Verzweifelt zermarterte sich der Mörder sein Hirn. Aber er war wie gelähmt, ihm fiel nichts ein, und als Kramers Blick drohender und kälter wurde, entschloß sich Haskin zur Wahi'heit.
    »Ich weiß es von… von diesem Jesse Fair«, brachte er stockend über die Lippen. Mit wild pochendem Herzen beobachtete er Kramers Gesicht. Würde der Blonde die Ermordung seines Ex-Komplicen rächen?
    »Das heißt, nicht der G-man hat ihn umgebracht, sondern du warst es.« Haskin nickte.
    »Hast Jesse vorher noch ein bißchen verhört, was?«
    Wieder nickte der Fette.
    »Und er hat dir erzählt, daß wir Morgans Tochter gekidnappt hatten, daß sie uns aber leider entwischt ist?«
    »Ja, er hat’s mir erzählt.«
    »Dann«, knurrte Kramer,' »ist es nur richtig, daß du ihm eins verplättet hast. Warum konnte der Kerl nicht den Mund halten.«
    Erleichtert stieß Haskin den Atem über die Zähne. Aber es gab keinen Grund zu frohlocken. Kramer spann seine Überlegung weiter und kam zu dem richtigen Ergebnis. »Du wußtest jetzt«, sagte der Blonde, »daß wir das Mädchen entführt hatten, daß w'ir das Geld wollten — was mir übrigens zusteht —, und daß Jesse Fair nur in der Wohnung war, um das Girl, das er aus Dummheit entwischen ließ, wieder zu erwischen. Dann, Haskin, hast du richtig gefolgert. Oder sagen wir, beinahe richtig. Du dachtest dir, daß Morgan einem von uns den Schließfachschlüssel im Bahnhofsgedränge gegeben hat. Du dachtest, daß wir das Geld haben. Und deshalb bist du jetzt mit deinem miesen Komplicen hier aufgekreuzt, um uns die Bucks abzunehmen.« Kramer schwieg.
    Die Stille in dem kleinen Raum war beängstigend. Keiner der vier Männer schien zu atmen.
    »Aber«, fuhr der Blonde fort, »du hast dich getäuscht. Wir haben das Geld nicht.«
    »Nein?« Haskins Tonfall war zu entnehmen, daß er Kramer nicht glaubte.
    »Wir haben das Geld nicht. Wir haben den Schlüssel nicht bekommen.«
    »Aber wer hat ihn denn dann?« Kramer kaute auf der Oberlippe. »Ich meine, es gibt nur eine Möglichkeit. Morgan wußte, daß wir seine Tochter hatten. Er wußte, daß wir ihn beobachteten. Um uns zu bluffen, benahm er sich zunächst ganz so, wie wir es verlangt hatten. Er holte das Geld und brachte es zum Schließfach. Den Schlüssel sollte er in der Bar an Johnny Star übergeben. Aber dazu kam es nicht mehr. Denn Johnny bekam rechtzeitig Wind davon, -daß Morgan in der Bar von irgend jemanden umgebracht worden war. Damit war der Schlüssel für uns verloren. Leider begingen wir den Fehler und ließen das Schließfach einige Zeit unbeaufsichtigt. Als wir uns dann besannen und den Kasten beäugten, war das Geld verschwunden. Zuerst glaubte ich, Morgans Mörder hätte das Schließfach ausgeräumt, aber dann entsann ich mich an etwas, und es fiel mir plötzlich wie Schuppen von den Augen.«
    Kramer trat einen Schritt zurück, ließ sich auf einen Stuhl nieder und schob seine Waffe in die Schulterhalfter. Aus den Augenwinkeln verfolgte Star erstaunt das Verhalten seines Komplicen.
    »Ich hatte gesehen, daß Morgan in der Penna Station eine Tüte mit Obst kaufte. Er vertilgte das Zeug. Es waren Bananen. Er legte die Schalen in die Tüte und warf

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