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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sekretärin nicht mehr, Mr. Cotton?«
    »Doch«, sagte ich. »Wenigstens können Sie vorläufig den Arbeitsanfall noch bewältigen. Und wenn wir nicht mehr Klienten bekommen, als den einen, wird es auch so bleiben. Im Übrigen dürfen Sie mich ruhig Jerry nennen. Mr. Cotton klingt mir zu steif. Aber meine Frage war ernst gemeint!«
    »Evi Evers«, sagte sie. »Wir kennen uns schon von der Schule her. Ihr Vater war übrigens auch bei der Polizei. Sie wohnt ein paar Blocks von mir entfernt.«
    »Das ist sehr gut, Susan. Glauben Sie, Sie könnten für einige Tage zu ihr ziehen?«
    Sie verstand und nickte.
    »Der Anschlag von heute Morgen könnte wiederholt werden, meinen Sie. Evi wird sich freuen, wenn ich auf ein paar Tage zu ihr komme.«
    »Fein, das wäre also erledigt.«
    Ich brachte Susan Angel nach Hause, sah ihr zu, wie sie ein kleines Handköfferchen packte, und lieferte sie dann bei ihrer Freundin ab. Evi war ein kesses blondes Girl, und ich hatte nicht übel Lust, ihrer Einladung zu einem Drink zu folgen. Aber ich hatte keine Zeit und ging zurück ins Büro.
    ***
    Ich hatte gerade die Patronenhülsen vom Nachmittag in einen Umschlag gesteckt, den ich an das FBI adressierte, als Carl kam. Er ließ sich in den Sessel plumpsen und äugte verlangend auf die Schreibtischlade, wo er die Whiskyflasche wusste.
    »Hören Sie zu, Carl«, sagte ich ernst und verschloss den Schreibtisch. »Sie treiben sich herum, obwohl Sie genau wissen, dass heute Morgen jemand versucht hat, auf Susan Angel einen Mordanschlag zu verüben!«
    Er senkte den Kopf und sah mich schuldbewusst an.
    »Ich weiß, Chef! Es wird nicht wieder Vorkommen. Wo ist Susan jetzt?«
    »Bei einer Freundin. Sie wird vorläufig dort wohnen. Ich will, dass Sie auf sie aufpassen!« Ich händigte ihm die Adresse aus.
    »Ich werde nicht von ihrer Schwelle weichen!«, verkündete er.
    »Sie sollten sich nicht ausgerechnet auf der Schwelle aufhalten«, meinte ich, belustigt über seinen Eifer. »Bleiben Sie lieber in der Nähe eines Telefons und rufen Sie mich sofort an, wenn Sie was Verdächtiges bemerken.«
    Er zog ab. Ich schloss den Schreibtisch wieder auf und holte die Flasche heraus. In der Küche fand ich ein Glas und schenkte mir ein. Die Flasche verstaute ich im Kühlschrank.
    Ich hatte vor, den Laden dichtzumachen und nach Hauso; zu fahren. Doch meine Pläne wurden durchkreuzt. Ein Besucher stellte sich ein. Als er den Hut lüftete, kam eine spiegelglatte Glatze zum Vorschein, nur an den Schläfen sprossen noch ein paar graue Haare. Ich deutete stumm auf den Sessel.
    »Tut mir leid, Mr. Cotton, wenn ich so spät noch störe.« Es tat ihm gar nicht leid, seine flinken Äuglein huschten im Raum herum. »Ich habe einen Auftrag für Sie, bei dem mindestens ein privater Swimmingpool herausschaut, Sie werden Augen machen!«
    »Ich bin Nichtschwimmer!«, dämpfte ich seine Ausbrüche. Einen Augenblick lang sah er mich verdutzt an, dann lachte er mit einem hässlichen Meckern.
    »Ein guter Witz, Mr. Cotton, ja, ein guter Witz. Aber Sie brauchen sich nicht unbedingt einen Swimmingpool in ihrem Garten anzulegen, hähä! Wie wär’s mit einer blonden Freundin, he? Die Frauen sind so anspruchsvoll heutzutage!«
    »Wollen wir nicht endlich zur Sache kommen?«
    »Wie? Ach ja, natürlich. Also, ich bin als Anwalt tätig. Im Staate New York bei Gericht zugelassen.« Er sagte es, als müsse er es eigens betonen, von den Behörden anerkannt zu sein. »Mein Name 22 ist Bilder, Joe Bilder. Ein Klient von mir hat von Ihnen gehört.«
    »Sehr schmeichelhaft«, sagte ich. Sein Gesicht hellte sich wieder etwas auf.
    »Ja, er hat von Ihnen gehört. Mein Klient zahlt jedes Honorar, das Sie verlangen, und im Erfolgsfall…«
    »Wohin soll die Reise führen?«
    Er schien nicht im Mindesten erstaunt.
    »Nach New Mexico. Ich war schon mal dort. Sie auch? Wundervolle Gegend übrigens…«
    »Gegend, nichts als Gegend«, sagte ich gedehnt. »Würden Sie mir jetzt Ihren Ausweis zeigen, Mr. Bilder?«
    Er stockte einen Moment, fuhr mit der Hand in die innere Jackentasche und brachte sie leer wieder zum Vorschein.
    »Ich muss ihn doch auf meinem Schreibtisch liegen gelassen haben, Mr. Cotton.« Das war genau das, was ich erwartet hatte. »Aber nachdem Sie jetzt nicht mehr beim FBI sind, können Sie wohl darauf verzichten?« Er unterstrich seinen Satz mit einem müden Lächeln. Ich stand auf.
    »Mr. Bilder, oder wie Sie sonst heißen mögen: Sagen Sie Ihrem Klienten, dass ich durchaus nicht

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