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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
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Girl solle zu ihrer Freundin ziehen. An das Mikrofon hatte ich dabei nicht gedacht. Eine ähnliche Panne durfte nicht wieder Vorkommen.
    Ich ging hinaus und schlich mich auf den Dachboden. Langsam drehte ich den Lautstärkeregler zurück, wie mir es unser Fachmann geraten hatte. Ich wollte auf diese Weise ein allmähliches Erschöpfen der Batterien Vortäuschen. Dann schaltete ich den Sender ab, öffnete die Rückwand und schloss die Batterien einige Minuten kurz. Ich drückte den Schalter wieder auf Betriebsstellung, drehte den Lautstärkeregler voll auf und kroch zurück. Ein paar undeutliche und leise Geräusche würden noch herauskommen. Ich war sicher, heute Nacht Besuch erwarten zu können.
    Die Männer, die den Fernschreiber installiert hatten, packten gerade ihre Werkzeuge zusammen, als ich wieder nach unten kam. Susan Angel lugte durch die Tür.
    »Gut geschlafen?«, fragte ich sie. Sie nickte.
    »Ich habe gemerkt, dass Carl vor Evis Haus Wache stand. War das unbedingt nötig, Jerry?«
    »Allerdings«. Ich dachte daran, dass die Gegenseite durch das Mikrofon davon wusste, und hütete mich, Erklärungen abzugeben. »Carl, Sie können sich jetzt schlafen legen. Ich werde bis Mittag hier im Büro bleiben und dann Susan zum Essen begleiten.«
    Bradfish erhob sich von dem Stuhl, auf dem er sich müde niedergelassen hatte, und stelzte davon.
    »Ich glaube, das Büro wird beobachtet«, meinte Susan, »auf der anderen Straßenseite steht seit zwei Stunden der Lieferwagen einer Wäscherei. Dann fährt er weg, aber eine Minute später, parkt genau an der gleichen Stelle wieder ein Lieferwagen - diesmal von einer Süßwarengroßhandlung.«
    Ich hätte nicht ans Fenster zu treten brauchen, um zu wissen, wem die Wagen gehörten: nämlich dem FBI. Susans Beobachtungsgabe war durch die Gefahr geschärft worden, in der sie sich seit gestern befand.
    »Warten wir’s ab«, meinte ich beruhigend. »Vielleicht sind beide hinter dem gleichen Mädel her…« Der Scherz konnte ihre Besorgnis nicht ganz zerstreuen, aber sie kam nicht wieder darauf zurück. Ich setzte mich an den Fernschreiber und wartete, bis Susan wieder an ihre Schreibmaschine zurückkehrte. Dann setzte ich die erste Meldung ab: Überwachung unauffälliger gestalten!
    Zwei Minuten später setzte sich der Lieferwagen in Bewegung und verschwand.
    Kurz danach betrat ein Mann, den ich bestimmt nicht erwartet hatte, mein Büro: Adam Fold. Hinter ihm der Chauffeur, Todd Carr.
    »Es geht vorwärts, wie ich sehe«, sagte Fold und deutete auf den Fernschreiber. »Ich gratuliere Ihnen. Hätten Sie nicht dennoch Zeit…«
    »Nein. Warum sind Sie eigentlich so sehr darauf aus, ausgerechnet mich mit dem Einkassieren der Mieten zu betrauen?«
    Meine direkte Frage verblüffte ihn.
    »Sie sind ein guter Mann« sagte er und stand auf. »Schade! Ich habe gute Verbindungen und hätte Sie weiterempfehlen können!«
    Er nickte mir kurz zu, während Carr wie üblich auf einen Gruß verzichtete.
    Über den Fernschreiber erhielt ich die Nachricht, dass Phil bereits auf dem Weg nach Texas sei. Ich riss das Blatt ab, knüllte es zusammen und steckte es in meine Tasche.
    Den Nachmittag verbrachte ich damit, alle Einzelheiten des Falles zu überdenken. Ich überließ es Susan, das halbe Dutzend Besucher abzuwimmeln, die einem Privatdetektiv Arbeit und Brot verschaffen wollten. Sie war nicht ganz einverstanden damit, man merkte es ihr deutlich an. Ihre Anstrengungen gingen auf Hebung des Umsatzes hinaus. Ich erklärte ihr, dass ich meine eigene Methode bei der Klärung von Fällen habe, und zog mich in das Nebenzimmer zurück. Zu guter Letzt legte ich mich auf die Couch in der Küche und schlief auf Vorrat. Die kommende Nacht würde mich wach sehen.
    Es war Susan, die mich eine halbe Stunde nach dem offiziellen Büroschluss weckte und böse Augen dazu machte. Wahrscheinlich sah sie vor ihrem geistigen Auge meine Einkommensteuererklärung. Ich sagte ihr, sie sollte Carl Bradfish wecken und machte mich unter der Wasserleitung frisch. Als Carl kam, schärfte ich ihm ein, die ganze Nacht wach zu bleiben.
    »Rufen Sie das nächste Polizeirevier an«, sagte ich zu ihm, »wenn sich heute Nacht etwas tun sollte. Es könnte sein, dass ich nicht zu erreichen bin!« Dann ging er mit Susan weg.
    Ich wartete noch eine Weile, ehe ich mich für die Nacht rüstete. In die Tasche steckte ich eine starke Stablampe. Es gelang mir, unbemerkt den Dachboden zu betreten. Ich kauerte mich in eine Ecke, wo es

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