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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
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verwundert, als ich ihm die Sache kurz schilderte. Wahrscheinlich hatte er öfter mit ähnlich gelagerten Fällen zu tun. Er rief einen Krankenwagen an und kam mit.
    Der Hausmeister hatte sich inzwischen zu Carl durchgefunden. Ratlos die Stirn runzelnd, stand er vor dem Verletzten. Ich schob ihn kurzerhand beiseite, während der Arzt Bradfish untersuchte.
    »Schöne Arbeit«, knurrte er. »Ich meine, die Holzsplitter herauszuoperieren. Sie haben ja auch was abgekriegt.«
    »Tut auch scheußlich weh«, bestätigte ich und merkte es erst jetzt.
    Der Hausmeister ließ sich nicht eher beruhigen, bis er meine Karte in Händen hatte. Als der Krankenwagen kam, um Bradfish abzuholen, fuhr ich gleich mit.
    Die Ärzte im Bellevue Hospital betteten Carl auf einen Tisch. Ein Helfer in einem weißen Kittel schob eine zweite Bahre heran.
    »Für wen ist das?«, fragte ich neugierig.
    »Für Sie natürlich!«, sagte ein junger Arzt. Er sah mich an wie einen Halbirren. Ich zog Jacke und Hemd aus und legte mich geduldig darauf. Es war bestimmt kein Spaß, als der Arzt mit einer Pinzette an mir herumzuzupfen begann, unterstützt von einer niedlichen Schwester, die einen Wattebausch immer wieder aus einer farblosen Flasche tränkte.
    »Wir werden Ihnen ein hübsches Zimmer geben«, meinte der Arzt.
    »Kommt nicht infrage«, sagte ich, »in einer halben Stunde muss ich hier raus sein!«
    »Sie werden freiwillig wiederkommen«, vermutete er. »Wir haben nur die gröbsten Fetzen heraus.«
    Ich rollte mich herunter und zog mein Hemd wieder an.
    »Auf Wiedersehen, Doktor! Und vielen Dank! Die Rechnung schicken Sie mir bitte zu. Das gilt auch für ihn!« Ich deutete auf Carl Bradfish und war schon draußen.
    ***
    In meinem Büro tat sich anscheinend was. Schon auf dem Gang hörte ich die massive Stimme Tpdd Carrs. Ich schob die Tür leise auf und blieb im Rahmen stehen. Susan stand hinter dem Schreibtisch, als hätte sie sich dorthin zurückgezogen, um Carr nicht zu nahe zu sein. Der Chauffeur lehnte sich darüber und redete auf sie ein. Das Thema der einseitigen Unterhaltung interessierte mich riesig.
    »Ich sage dir, Süße, er wird genauso hopsgehen wie sein Vorgänger. Du machst dich besser hier dünn, ehe du was abbekommst. Hör auf einen alten Mann! Du bist zu jung, um ins Gras zu beißen. Warum hängst du dich an diese Zielscheibe? Komm lieber mit mir…«
    Susans Blick ließ ihn herumfahren. Er sah mich stehen und biss sich auf die Lippen. Meine Ankunft weckte alles andere als freundliche Gefühle in ihm.
    »Es ist besser, Sie verschwinden jetzt.« Am Ton meiner Stimme merkte er, dass ich keinen Spaß machte. Mit einem giftigen Blick bedachte er mich, dann drohte er.
    »Wir zwei rechnen noch ab, Cotton.«
    »Warum nicht gleich?« Carr ließ sich nicht reizen. Er schob sich auf die Tür zu.
    »Einen Augenblick noch«, sagte ich, als er die Klinke schon in der Hand hatte. »Sollten Sie jemals wieder auf die Idee kommen, diese Dame zu belästigen, können Sie Ihr Testament gleich mitbringen.«
    Er spuckte mir vor die Füße und schlug die Tür hinter sich zu, dass der Kalk von der Wand rieselte.
    »Warum sind Sie wiedergekommen?«, fragte ich Susan. »Sie sollten sich doch bei Ihrer Freundin verkriechen.«
    »Ich hatte meine Handtasche vergessen, deswegen kam ich noch mal her. Haben Sie Carl gefunden?«
    »Er liegt im Bellevue Hospital und ist ohne Bewusstsein. Denken Sie darüber nach und lassen Sie das nächste Mal Ihre Handtasche, wo sie ist. Und jetzt gehen Sie endlich zu Ihrer Freundin. Ich muss wieder weg.«
    Sie ging mit mir zusammen die Treppe hinunter. Ich brachte sie noch bis an die Ecke. Die Straße war leer, ich konnte keinen Schatten entdecken, weder vom FBI noch von der Gegenseite. Ich fuhr zum Krankenhaus.
    »Fünf Minuten«, sagte der Arzt. »Er ist eben erst wieder zu sich gekommen. Und keine Fragen bitte, die ihn auf regen könnten.«
    »Ich werde mich daran halten«, sagte ich und trat in das Krankenzimmer.
    Carl Bradfish hatte einen weißen Verband um den Kopf. Er erkannte mich und versuchte sich aufzurichten, aber die Schwester drückte ihn mit sanfter Gewalt wieder in das Kissen zurück.
    »Wer war’s?«
    »Weiß ich nicht, Chef! Mein Gehirn ist leer wie die Pulle Whisky von gestern Abend. Ich versuche dauernd, mich zu erinnern…«
    Das kannte ich. »Okay, ich komme später wieder. Alles Gute, Carl.«
    Als ich ins Büro zurückkam, stand Evi, Susans Freundin, vor der Tür. »Susan ist weggegangen«, sagte sie

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