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0416 - Der Supermutant

Titel: 0416 - Der Supermutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übergeordneter Ebene zusammen und schleuderten Corellos Impulse mit Wucht zurück. Sie kämpften unter Einsatz aller Kräfte, denn sie wußten, was auf dem Spiel stand.
    Vor allem aber war es der Fanatismus des Hohenpriesters Balto Linsner-Kiess, der sie zu höchster Kraftentfaltung aufpeitschte.
    Aber der Supermutant hatte vorgesorgt. Noch während des Anflugs auf das Drofronta-System hatte er seine parapsychischen Fühler ausgestreckt und die Impulsmuster zahlreicher Antigehirne aufgenommen.
    Nun setze er seine telepsimatische Fähigkeit ein. Sie ermöglichte ihm, beliebige Materie ohne Empfangsgerät direkt in andere Körper zu transportieren, so, wie es früher den legendären Fiktivtransmittern möglich gewesen war.
    Allerdings mußte Ribald Corello zuvor entweder das Ziel optisch ausmachen oder sich durch individuelle Strahlungskontaktaufnahme Zielvorstellungen schaffen. Letzteres war geschehen.
    Corello fixierte mit seinem Geist eines der Vorstellungsziele und strahlte eine der bereitliegenden Kernsprengkapseln ab. Der Erfolg war durchschlagend. Im Körper eines Baalol-Priesters, der mit anderen zusammen im oberen Raum einer Pyramide saß, explodierte der Kernsprengkörper. Das Oberteil der Pyramide verdampfte zusammen mit einigen Priestern, der Rauchpilz einer nuklearen Explosion kletterte rasch in den Nachthimmel über der Tempelstadt Garsinath.
    Doch auch die tieferen Stockwerke der Tempelpyramide wurden zerstört; die ungeheure Hitze der Kernreaktion zerschmolz sie und alle Priester, die sich darin befanden.
    In kurzen Abständen transportierte Corello weitere Sprengkörper in Vorstellungsziele. Das vereinte Reaktionsfeld der Antimutanten erhielt Risse, verlor an Kraft. Einige Aktionsgruppen der Priester verloren den Kontakt mit dem Reaktionsfeld; sie erlagen Sekunden später der mächtigen Flut hypnosuggestiver Impulse. Ihre Mitglieder wurden zu willigen Werkzeugen des Mutanten. Sie begaben sich zu den Schaltzentralen der Tempelstadt und stifteten Verwirrung. Weitere Aktionsgruppen bröckelten ab.
    Das war der Augenblick, in dem Balte Linsner-Kiess die Nerven verlor. Er beschloß, aus der Tempelstadt zu fliehen und so nicht nur sein Leben zu retten, sondern vor allem zu verhüten, daß er zu einer Marionette des Supermutanten wurde. Vier Exekutiv-Agenten bekamen die Order, ein Raumboot zu besetzen, zu starten und den Hohenpriester aus der Kristallpyramide zu holen.
    Ribald Corello spürte die Impulse der Exekutiv-Agenten auf und beschloß, seine beeindruckendste Waffe einzusetzen. Er war unter anderem ein Quintadimtrafer, d.h. er besaß die Fähigkeit, allein mit seinen übergeordneten Geisteskräften fünfdimensional orientierte Kugelfelder bis zu einem Durchmesser von acht Metern entstehen zu lassen. Derartige Quinta-Dimensions-Felder hatten den typischen Entstofflichungscharakter von Transmitterfeldern.
    Allerdings konnte Corello diese Fähigkeit nur in Sichtentfernung des Ziels einsetzen.
    Das Monstrum aktivierte die Triebwerksaggregate des Schreins. In der starken Bodenplatte begannen Kompaktfusionsreaktoren anzulaufen; Antigravaggregate schalteten sich ein. Der Schrein stieg einen halben Meter empor und schwebte wartend in der Mittelpunktskabine.
    Durch Emotionsimpulse aktivierte Corello die Röhrenschleuse. In einer Wand seiner Kabine entstand eine kreisförmige Öffnung. Sie war groß genug, um den Schrein hindurchzulassen, der nunmehr ein echtes raumtüchtiges Fahrzeug geworden war. Mit hoher Geschwindigkeit schoß der Schrein durch die fünfundvierzig Meter lange Röhrenschleuse, glitt in halber Schiffshöhe durch die Nacht und schwang sich lautlos und schnell über die Stadtmauer von Garsinath.
    Die hervorragenden Ortungsgeräte des Schreins hatten den Startplatz des Raumbootes innerhalb von Sekundenbruchteilen ausgemacht und genau bestimmt. Ribald Corello hüllte sein Fahrzeug in einen HÜ-Schirm und huschte dicht über die Spitzen der Tempelpyramiden hinweg. Niemand behinderte ihn, obwohl ein Teil seines Geistes noch immer gegen Linsner-Kiess und dessen Rest-Reaktionsblock kämpfte. Doch dazu gehörte keine große Anstrengung mehr. Der Hohepriester wurde durch seine Gedanken an die bevorstehende Flucht abgelenkt, verlor immer wieder den Kontakt zu Antimutantengruppen und besaß schon keine rechte Übersicht mehr.
    In einer halben Minute legte der Schrein die achtzehn Kilometer lange Strecke zum Startplatz zurück. Der Startschacht war bereits geöffnet.
    Corello lachte verächtlich, als er

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