Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
griff zum Hausapparat, ließ sich einen Mr. Woolcox geben und meldete mich an.
    Fünf Minuten später langte dieser seinerseits zum Telefon.
    »Miss Lane, wer macht die Tierzeichnungen für unsere Straßenkarten? Aha, ist er da? Geben Sie ihn mir mal bitte. Ja, Mister Smith, können Sie sich erinnern, in welchen der alten Pläne Sie einmal ein Bambi setzten? Tun Sie das, danke.«
    Mr. Smith wollte nachsehen, versicherte Mr. Woolcox, und wir unterhielten uns inzwischen über Straßenpläne und die Schwierigkeiten, sie auf dem Laufenden zu halten.
    Nach einer Zigarettenlänge klingelte das Telefon.
    Mr. Woolcox hörte sich an, was ihm berichtet wurde, bedankte sich und lächelte mich an.
    »Haben wir, Agent Cotton. Im Plan New York City von 1954 finden Sie ein Bambi unter den Informationen für Besucher.«
    »Und an welcher Stelle steht es?«
    »Oh«, Mr. Woolcox war verdutzt, »das habe ich zu fragen vergessen. Aber es macht nichts, wir bekommen gleich einen.«
    160 000 Dollar in New York City versteckt!
    Ich dachte zuerst an Schließfächer, aber die sind in Bahnhöfen oder Bus-Stationen, und diese gehören nicht zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Außerdem würde man sie kaum mit einem Bambi schmücken. Ein Zoo wäre dafür eher geeignet. Aber wo lassen sich da Banknoten in dicken Bündeln verstecken? Unter einem Felsen im Freigehege der Königstiger wäre zum Beispiel ein ziemlich sicherer Platz, nur mit dem Zu- und Abgang würde es etwas hapern.
    Es klopfte, und ein Hausbote brachte den Plan, den Mr. Woolcox sofort entfaltete. Und da hatten wir es denn.
    Unter der Zusammenstellung Informations for Sightseers stand vor einem grünen Busch ein braunes Reh, davor ein Kitz, das den Betrachter ansah. Dieses Kitz war ohne Zweifel ein Bambi, seit Walt Disney es so getauft hatte.
    Die Zeichnung, gehörte zur kurzen Beschreibung des American Museum of Natural History, also dem naturgeschichtlichen Museum beim Central Park, geöffnet von 10 bis 5 an Wochentagen und Sonn- und feiertags von 1 bis 5 Uhr.
    Ich sah unwillkürlich auf mein Handgelenk. Es war halb zwölf.
    Ich sauste ins Archiv und zeigte Phil stumm den Plan.
    »Junge, Junge«, sagte er, »nichts wie hin. Ich halte hier die Stellung.«
    »Gut«, sagte ich, »wenn die Gangster nicht schon da waren, dann müssen wir eine Falle daraus machen, zu der du hier den Köder lieferst. Stecke diesen Plan, ein, aber so, dass man ihn nicht sieht, und warte ab. Ich lasse wieder von mir hören.«
    Damit sauste ich nach unten und lenkte meinen roten Renner über den Broadway bis zur Westlichen 79. Straße, wo das Museum neben dem Hayden Planetarium liegt.
    Ich gondelte durch den Verkehr nach Norden und erreichte das Museum Schlag 12 Uhr.
    Ich ließ mich bei dem Direktor melden. Ich setzte ihm den Fall auseinander und malte ihm die Inschrift der Dschunke auf ein Blatt Papier, dann fertigte ich eine klare Skizze des Flickens im Hauptsegel an.
    Er hatte mich mit keinem Wort unterbrochen.
    Nachdem er die Inschrift und die Zeichnung eine Weile genau betrachtet hätte, dachte er nach, ergriff einen neben ihm liegenden Katalog, blätterte darin, sah mich lächelnd an und sagte: »Es heißt nicht 24 A, sondern A 24. Kommen Sie bitte mit, Agent Cotton. Ich glaube, wir haben es.«
    Ich lächelte freundlich zurück, schluckte trocken und erhob mich.
    ***
    May Hames hatte den Mann in der Mitte des Zimmers die Pistole ziehen sehen und sich so schnell von dem Stuhl auf den Teppich geworfen, dass es fast aussah, als wäre sie vor Schreck hinuntergefallen.
    Als die Knallerei begann, lag sie lang auf dem Boden, presste die Stirn gegen die dicke Wollschicht des Persers und hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu. Nach den ersten Schüssen kam das mörderische Krachen der stärkeren Waffe, ein Stöhnen ertönte laut aus dem Hintergrund, und dann knallte es abermals so wie zuerst.
    Als alles vorbei war, kam ein Mann auf sie zu und sagte: »Jetzt kommen Sie mit mir, Mrs. Hames, und wenn Sie auch nur mucksen, sind Sie das nächste Opfer. Andernfalls passiert Ihnen nichts. Aber wir müssen hier heraus und zwar schnell.«
    Er blieb dicht an ihrer linken Seite und behielt enge Tuchfühlung, bis sie über einen Hofausgang und einen fremden Keller in der Nebenstraße direkt vor einem dunklen Ford Coupe landeten.
    Sie musste rechts einsteigen, und er war so blitzschnell um den Wagen herum und auf seinem Platz, dass sie kaum die Hand nach dem Türgriff hätte ausstrecken können. Aber daran dachte sie

Weitere Kostenlose Bücher