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0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen Kostenlos Bücher Online Lesen
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inzwischen durch meinen Sanftmut beruhigt.
    »Was war denn da?«, fragte der Wirt und strich sein Geld in einen Kasten.
    »Schießerei im Familienkreis möchte ich sagen. Wolff ist tot, Buddy ebenfalls und dann noch ein dritter Mann. Können Sie mal mitkommen, damit Sie uns Einzelheiten über die Männer sagen können?«
    »Na, klar.« Er legte sein Tuch weg und trocknete sich die Hände ab. Er knöpfte seine ehemals weiße Jacke auf und verschwand in einem Hinterzimmer. Nach wenigen Minuten kam er zurück, diesmal in einem dunklen Anzug.
    »Ich habe meinen Wagen da«, sagte ich und ging mit ihm zum Jaguar.
    »Hübsche Angeberkiste«, meinte er, als er den Wagen sah. »Schafft sie hundert?«
    Er hatte also von europäischen Sportwagen keine Ahnung.
    »Die Maschine tut, was sie kann«, murmelte ich bescheiden, dann stiegen wir ein.
    Ich fuhr nicht Richtung Pell Street, sondern bog in die Mulberry Street ab und sofort wurde er nervös.
    »Was denn? Fahren Sie nicht zu Wolffs Haus?«
    »Nein, ich möchte mit Ihnen zum FBI-Gebäude. Dort können wir uns doch unterhalten.«
    »Jetzt kapier ich!«
    Er hatte plötzlich eine Pistole in der Hand und stieß die Mündung in meine Seite.
    »Hände am Steuer lassen, sonst ballere ich sofort los.«
    Er wartete eine Kreuzung ab. »Jetzt nächste links rein!«
    Damit dirigierte er mich in die Canal Street. Zuerst dachte ich, er wollte durch den Holland Tunnel nach New Jersey. Das wäre leichtsinnig gewesen, denn im Tunnel hingen alle 150 Yards Cops mit Trillerpfeifen in kleinen Kabinen hoch an der Tunnelwand und passten auf, dass man den richtigen Abstand hielt, die Geschwindigkeit von 50 nicht überschritt und nicht zu nahe an die Tunnelwand kam. Da brauchte nur einer ein bisschen blöd zu fahren und schon hatte er draußen eine Streife auf dem Hals.
    Leider wurde daraus nichts, ich sollte nicht zur Tunneleinfahrt abbiegen.
    »Könnte Ihnen so passen, was?«, bellte er.
    Ich musste auf den Westside Highway hinauf, der auf einer Überführung am Hudson entlang nach Norden über Manhattan hinaus als eine der großen Fernstraßen weiterläuft.
    Wir passierten die Zu- und Abfahrt am Lincoln Tunnel, rechts kam der De Witt Clinton Park in Sicht, auf der Hudsonseite begannen die Piers mit den neunziger Nummern, dann ächzte mein Jaguar an der Westlichen 57. Straße vorbei.
    Wir näherten uns nun der Höhe des Central Park. Unser Office in der 69. Straße kam etwa nach dem ersten Viertel des Parks und bei der Westlichen 72. Straße war wieder eine Abfahrt.
    Jetzt kam es darauf an.
    Ich brauchte nichts weiter als ein bisschen Glück.
    Ich hatte gesehen, dass seine Waffe nicht entsichert war, der Daumen lag nämlich am Sicherungsflügel.
    Ein Blick in den Rückspiegel: Der Nächste in meiner Spur folgende Wagen war gut dreihundert Yards zurück.
    Ich ging gemächlich auf achtzig, neunzig, und dann ließ ich den Jaguar einen Satz machen, der es in sich hatte.
    Newman wurde in den Sitz zurückgepresst, knurrte unwillig, riss schon den Mund auf, um zu protestieren, aber in der gleichen Sekunde nahm ich Gas weg und knallte die Scheibenbremsen gegen die Räder, dass die Reifen kreischten.
    Newman hatte keine Zeit zum Nachdenken, aber instinktiv musste er erfasst haben, dass ein toter oder angeschossener Mann am Steuer auch sein Ende bedeuten würde.
    Sein Oberkörper flog nach vorn, der Kopf knallte gegen den Griff über dem Handschuhkasten, und die Waffe fiel ihm aus der Hand.
    Das Steuer unter meinen Händen federte leicht unter dem gewaltigen Druck. Ich ließ die Bremse los, gab Gas und fing so den bereits wild tanzenden Jaguar wieder ab.
    Newman fiel zurück, und ein kurzer Seitenblick zeigte mir, dass er leicht angeschlagen war. Er sank in sich zusammen, sein Kopf legte sich gegen die rechte Tür. Die »hübsche Angeberkiste«, wie er sie nannte, hatte ihm praktisch einen Teil ihrer 265 PS um die Ohren geschlagen. Ich hatte die Pistole zu mir herübergeholt.
    Der Wagen zog schnurgerade seine Bahn und näherte sich schnell der Abfahrt der Westlichen 72. Straße. Wir glitten vom Highway herab, bogen von der 72. Straße in den Broadway, durchfuhren den Central Park, und wenige Minuten später stand der rote Jaguar im Hof unseres Gebäudes.
    ***
    Newman bekam einen Becher Kaffee, und dann setzten Steve Arring und ich uns mit ihm in ein Vernehmungszimmer. Bloyd Evans folgte, baute sich abseits an einem Nebentisch auf und war für das Protokoll bereit. Er blieb während der Vernehmung völlig

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