Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0418 - Kurier der Galaxis

Titel: 0418 - Kurier der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
starten wir überhaupt ?"
    „Wenn wir die fast fünfzehntausend Lichtjahre, die das Normon-System von der ehemaligen, jetzt verschwundenen Heimat entfernt ist, hinter uns bringen wollen, sehe ich keinen anderen Weg", sagte Cascal. „Wir haben, wenn ich dich richtig verstanden habe, nicht mehr ganz zwei Stunden bis zum Start."
    Dyroff sah auf seine Uhr. „Hundertzehn Minuten, Patriarch. Ist unser Flug, wenn wir die Kleinigkeiten preisgünstig verhökert haben, auf Nosmo beendet?"
    Cascal zuckte die Schultern. „Vielleicht treffen wir dort jemanden, der uns eine besondere Aufgabe zuweist. Wer weiß?"
    Fast wütend antwortete Caresca: „Wen weiß! Du weißt es wahrscheinlich genau, Cascal! Aber, wie üblich, hältst du uns für dumm oder für unfähig, die Wahrheit zu hören. Für dich sind wir alle Kinder, nicht mehr. Bestenfalls noch hochorganisierte Spielzeuge!"
    Langsam drehte sich Cascal herum und sagte schneidend, aber leise: „Du mußt mich nicht beleidigen, Carry. Ich habe Gründe, zu schweigen.
    Ich schweige nicht, weil ich gern schweige, sondern weil ich es muß. Das ist alles, und ab jetzt werde ich nicht mehr darüber diskutieren!"
    Er ging an das Kommandopult und drückte die Taste, die sämtliche Lautsprecher des Kommunikationssystems einschaltete. Cascal sagte ruhig, mit seiner tiefen, sonoren Stimme: „Hier spricht der Kapitän.
    Ich bitte, die Damen aus dem Schiff zu jagen, die Ausrüstungsgegenstände bei der Gepäckaufbewahrung abzuholen und die verhafteten Besatzungsmitglieder bei der Polizei auszulösen. Wir starten in einhundertfünf Minuten. Ziel: Nosmo im Normon-System. Bitte die Plätze einzunehmen und in dreißig Minuten Fertigmeldungen von allen Abteilungen in die Zentrale. Danke - wir fliegen wieder, Freunde!"
    Er schaltete ab.
    Mit falscher Bewunderung knurrte Dyroff: „Wie schön du das wieder gemacht hast? Joaquin!
    Laßt uns die dreißig Atomsonnen über dem prunkvollen Palast des Imperators anstarren. Auf nach Nosmo! Hinein in das große Abenteuer!"
    Er warf sich in den Sessel des Stellvertretenden Kommandanten, schlug die Beine übereinander und schwieg verstimmt.
    Caresca schaltete die Panoramagalerie ein, blickte lange und abschiednehmend auf die Gebäude der Hafenumgebung und ging dann hinaus, um ihre Kabine aufzusuchen und dort das Gepäck unterzubringen.
    Dyroff Hypern versuchte, alles das, was er erfahren, gehört und geflüstert bekommen hatte, in ein Schema zu bringen. Seit dem Howalgonium-Abenteuer wußte er, daß Cascal mehr als ein einfacher Prospektor und Patriarch war. Was er aber wirklich war, wußte er nicht.
     
    *
     
    Die Kurve der nun folgenden Aktion verlief, wenn alles so klappte, wie es die Abwehr ausgerechnet hatte, wie die Silhouette einer Düne. Sie stieg flach, aber stetig an, fiel dann aber plötzlich nach dem Höhepunkt steil ab. Die gesamte Zeitspanne sollte zwanzig Tage umfassen, und seit zwei Tagen bewegte sich die OVERLUCK durch den Linearraum. Ihr Ziel war Nosmo.
    Cascal fischte nach der untergegangenen Seifenschale und hob wieder den Kopf. Vor ihm, am Fußende der Badewanne, hing der Schirm des Interkoms. Zwischen Cascals Zehen und seinem Kopf befand sich ein Gebirge von weißem, starren Schaum. Cascal schüttelte etwas Wasser aus dem Ohr und sagte: „Glaubst du, Dyroff, die Landung allein durchführen zu können?" Die Suchautomatik schaltete auf den Schirm direkt vor dem Stellvertreter um.
    „Natürlich, ohne weiteres. Nur dann, wenn wir scharf kontrolliert werden, wirst du dich einschalten müssen. Schließlich kennst du hier jeden Verantwortlichen. Klar?"
    „Selbstverständlich!" sagte Cascal und verteilte die Bartentfernungscreme im Gesicht. Er holte etwas Schaum aus dem Berg hervor, formte ihn zu einer Kugel und blies ihn gegen die Interkomscheibe.
    Dyroff Hypern hatte plötzlich einen weißen, spitzkegeligen Hut auf und sah aus wie einer der legendären Gartenzwerge der Frühkulturen.
    „Potz Dabrifa", sagte Cascal. „Wir landen doch noch!"
    Das Normon-System bestand aus acht Planeten, die um die Sonne Normon ihre Bahnen zogen. Der dritte Planet, etwa erdähnlich, rotierte in siebenundzwanzig Stunden und zwanzig Minuten, und die mittlere Temperatur betrug rund fünfunddreißig Grad Celsius. Die Hauptstadt des Planeten, zugleich die Residenzstadt des Imperators Dabrifa, hieß Dabrifala. Und das beherrschende Bauwerk war der schlankstielige Trichter, der verblüffend einem arkonidischen Wohnhaus glich.
    Genußvoll im warmen Badewasser

Weitere Kostenlose Bücher