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0418 - Kurier der Galaxis

Titel: 0418 - Kurier der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Cascal.
    Während sie dahinrasten, geschah, ohne daß sie es wußten, einiges. Der Erste Admiral, Benus Haifail, und der Chef des positronischen Rechnungsstabes, der Erste. Rechner Juk Tolsyer, hatten vor ihrer wohlüberlegten, aber hastigen Flucht einige drastische Befehle erteilt.
    Das hatte unmittelbar zur Folge, daß Cascal die gefährliche Salecong zerschlagen wie auch die Kriegsbestrebungen sabotiert hatte. Die führenden Persönlichkeiten, die den Krieg eskaliert hatten, ließen die Vorbereitungen schlagartig zusammenfallen, denn sie arbeiteten nicht mehr im Sinn ihres Vorhabens. Die Provokation erlosch, und in die Flotte kam Unruhe. Das bedeutete, daß die Aufmarschbewegung binnen kurzem zu einem Angriff geführt haben würde.
    Verwirrung begann sich auszubreiten.
    Gerüchte schwirrten umher, machten die Offiziere kopflos und ungewiß, verwirrten die Mannschaften.
    Pausenlos prasselten Fragen über die Funkgeräte, und niemand konnte sie zur Zufriedenheit beantworten.
    Ohne daß sie es ahnten, fuhren Cascal und Hypern durch die Stadt, in der ein halber Aufruhr tobte.
    Vör ihnen tauchte inmitten eines riesigen Parks das Opral auf.
    „Wo müssen wir hin?" fragte Hypern.
    „Wir wenden uns am besten an Pyrones. Er wird uns dorthin bringen, wo wir an der richtigen Adresse sind."
    „Gut. Ich frage diesen Posten dort."
    „Einverstanden. Aber versuche, ihn nicht dümmer anzureden, als es sein muß."
    Hypern bremste den Gleiter ab, und seine tollkühnen Manöver alarmierten die Posten. Sie warteten mit den Händen an den Waffen, bis der Regierungsgleiter neben ihnen hielt und Hypern seinen braunen, haarlosen Schädel hinausstreckte. „Prospektor?" fragte die Wache. Respektlos sagte Dyroff Hypern; „Wir suchen einen kleinen dicken Mann mit einem schwarzen Haarfleck auf der Glatze.
    Er heißt Pyromane oder ähnlich."
    „Sie meinen Pyrones? Ratham Pyrones?"
    „Das ist er", sagte Cascal von seinem Platz aus.
    „Dort drüben, entlang der Ringstraße. Die muschelförmige Anlage, die Sie hinter den Bäumen erkennen. Melden Sie sich bitte beim Pförtner."
    „Danke."
    Das Regierungszentrum des Planeten, in der Mitte der Stadt Genzez gelegen, war eine imposante Anlage. Etwas kreisförmig, mit einigen Parkausläufern nach den verschiedenen Richtungen.
    In der Mitte erhob sich ein tausend Meter hoher Spitzkegel; ein riesiges Gebäude aus Stahlbeton, Kunststoff und Glas. In einem System von gewundenen Spazierwegen unter mächtigen, exotischen Bäumen lagen sechs weitere Bauwerke in hochmodernen Formen. Sie sahen aus, wie auf den Boden gelegte Muscheln - flach, geschwungen und mit senkrechten Umfassungsmauern. Wölbungen und Stützen bildeten entlang der Rundungen ein verwirrendes architektonisches System. Es waren hallenartige Bauten mit etwa zweihundert Metern Durchmesser. Sechs Stück waren kreisförmig angeordnet, und hundert Meter von ihnen entfernt, außerhalb des Systems, zog sich die Ringstraße entlang. Auch hier waren die Zeichen eines zusammenbrechenden Angriffs deutlich zu sehen.
    Kuriere hasteten über die Wege, kleine Gleiter schwirrten von der Piste weg, und überall sah man Ordonnanzen und Flottenoffiziere.
    „Ahnst du etwas?" fragte Hypern. Obwohl er nichts wußte, dachte Cascal, hatte er doch wieder genau erfaßt, was um ihn herum vorging. „Einiges, Freund Hypern!" murmelte er. „Dort! Halte bitte."
    Der Gleiter bremste vor einem Nebenweg ab, der in die bezeichnete Muschel führte. Auch hier sah man nur schwarze Uniformen und hörte Fetzen von aufgeregten Gesprächen.
    „Komm bitte mit", sagte Cascal und berührte den Ring, den ihm Tschubai gegeben hatte. „So weit es geht. Vermutlich werden sie nur mich vorlassen."
    Die Männer stiegen aus und gingen langsam, mit vorsichtigen Bewegungen, auf die nächste Gruppe von Geheimdienstoffizieren zu.
    „Verzeihen Sie", sagte Cascal. „Wo finde ich den Ersten Kalkulator des Geheimen Kalkulationskommandos?"
    Einer der Offiziere löste sich aus der Gruppe.
    „Sie müssen dieser impertinente Patriarch sein, von dem Ratham gesprochen hat. Kommen Sie mit - ich bringe Sie zu ihm."
    Sie gingen nebeneinander über einen Weg, der aus weißem Kies war. Jeder Schritt knirschte laut. Die Schatten der Bäume, es war früher Nachmittag, waren lang und groß, und der Duft des Grases und der Blumen erfüllte dieses Areal mit einer falschen, trügerischen Ruhe. Zwischen hochragenden, weißen Betonsäulen kam der Eingang in die Muschel immer näher, Auch im Inneren des

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