Dunkelerde: Gesamtausgabe
Alfred Bekker
und W.A.Hary
schrieben als
Ashley Parker
Dunkelerde
Gesamtausgabe
All-Age-Fantasy-Roman
Das vorliegende Werk erschien auch in einer zweibändigen Ausgabe.
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author
© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
Die Alchimisten des Mittelalters hatten die Idee, aus Dreck Gold zu machen. Ein Ziel, das sie nie erreichten.
Dafür schufen sie, ohne dass sie ahnten, etwas anderes.
Die Dunkelerde…
Durch den Abgrund der Dimensionen von uns getrennt existiert eine zweite Erde in einem Paralleluniversum. Eine Erde, die durch das fehlgeleitete Experiment von Alchimisten entstand. Während in unserer Welt innerhalb weniger Jahrhunderte das technische Zeitalter begann, vergingen auf der Dunkelerde nicht nur Jahrhunderte, sondern viele Jahrtausende, denn die Zeit verlief auf den beiden Zwillingserden mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Erst allmählich glichen sich beide Welten in diesem Punkt wieder aneinander soweit an, dass ein Übertritt möglich wurde.
Möglich mit den Mitteln der Alchimie, die Dunkelerde einst geschaffen hatten – einen Ort, an dem das finstere Mittelalter niemals aufgehört hatte und Magie die Rolle der Wissenschaft einnahm.
Schauen wir hinüber, über die Barriere, indem wir den 14jährigen Pet und die 13jährige Jule auf ihrem gefahrvollen Weg über jene Grenze begleiten, die beide Welten trennt.
Ihren Weg auf die Dunkelerde…
*
„Alchimie?”, fragte Kralle gedehnt und gab sich alle Mühe, es möglichst abfällig klingen zu lassen.
„Ja, genau!”, bestätigte Jule schnippisch und schürzte ihren kirschroten Kussmund. Allerdings nicht, weil sie ihren Freund Pet küssen wollte, sondern um damit ihren anklagenden Tonfall zu unterstreichen.
„Na und?”, erwiderte Pet und schüttelte den Kopf. „Ich verstehe jetzt nicht, was das soll!”
„Was das soll?”, äffte seine Freundin ihn nach und wandte sich an die anderen aus der Clique. „Er fragt doch tatsächlich, was das soll! Habt ihr das gehört? Er beschäftigt sich mit Alchimie. Ein vierzehnjähriger Alchimist sozusagen, der dabei völlig vergisst, dass er vielleicht auch noch eine Freundin hat.”
„Nicht mehr lange”, kommentierte Kralle und in seinen Augen blitzte es dabei. Jeder in der Clique wusste schließlich, dass er ebenfalls schon länger auf Jule stand. Allerdings hatte er keinerlei Chancen bei ihr. Genauso wenig wie sonst wer. Wenigstens nicht, so lange sie ihrerseits voll und ganz auf Pet fixiert war.
„Da fragst du noch?”, funkelte sie gerade ihren Freund an. „Ich habe dich tagelang nicht mehr gesehen, außer in der Schule und da bist du mir sogar aus dem Weg gegangen.” Sie hob warnend die Hände. „Jetzt unterbrich mich bitte nicht. Ich bin noch lange nicht fertig: Dein Handy war abgeschaltet. Deine Eltern wussten gar nicht genau, was du treibst. Aber ich wusste es: Alchimie! Ha, dass ich nicht lache...”
„Voll krass!”, meinte Ferdie. Er war einmal sitzen geblieben und nicht nur der Älteste unter ihnen, sondern mit Abstand auch der Stärkste. Allerdings war er nicht der Klügste, obwohl sich niemand getraut hätte, darauf anzuspielen. „Sind das nicht diese Typen, die Gold aus Eisen machen wollen?”
„Nein, nicht aus Eisen, sondern aus Blei!”, berichtigte Pet ihn prompt, ohne ihn dabei anzusehen. Ferdie benahm sich gern als der Big-Boss in der Clique, was er allerdings noch nie gewesen war. Er war jedoch der einzige, der das nicht merkte. Jeder mochte ihn trotzdem. Ferdie tat zwar gern großspurig und prahlte mit seinen überlegenen Körperkräften, aber im Grunde genommen war er ein Typ, der keiner Fliege was zuleide tun konnte. Es war alles nur eine Fassade, die er aufgebaut hatte, um seinen ziemlich weichen Kern zu verbergen.
„Wo ist denn da der Unterschied?”, beschwerte sich Ferdie, denn wenn er eines nicht leiden konnte, dann war es Besserwisserei.
Pet hob die Schultern.
„Na, das eine ist halt Eisen und das andere eben Blei. Das macht den Unterschied.”
„Ehrlich?” Ferdie runzelte die Stirn und schien angestrengt nachzudenken.
„Ich hätte viel mehr Zeit für dich, Jule, wirklich!”, versprach Kralle, weil er glaubte, die Gunst der Stunde nutzen zu können.
„Grins mich nicht so an, Kralle. Du weißt, dass ich nicht auf dich steh. Und wann willst du endlich zum Zahnarzt? Wenn du so grinst, sieht man deine
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