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0418 - Zwei Orchideen für eine Tote

0418 - Zwei Orchideen für eine Tote

Titel: 0418 - Zwei Orchideen für eine Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
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meinen Nackenhaaren zu kribbeln begann.
    Dann sah ich das Kellerfenster. Es war spaltweit geöffnet. Auf dem breiten Gürtel schwarzer Humuserde, der rings um das Haus lief — mit Ausnahme der steinernen Vortritte für die beiden Türen — zeigten sich deutlich Fußabdrücke.
    Ich ging näher an das Kellerfenster heran.
    Ohne Zweifel war hier jemand hinein- und anscheinend auch wieder herausgeklettert.
    Vorsichtig schob ich das Fenster auf.
    Ich war überzeugt, auf ein neues Verbrechen zu stoßen. Sämtliche Umstände sprachen dafür.
    Ich schwang mich in den Keller, ohne die Fußabdrücke auf der Humuserde zu verwischen.
    Der Keller war kalt, feucht und muffig. In einer Ecke stand eine große schmutzige Kiste. Darin lägen Kartoffeln. Die meisten hatten lange, weißlich-violette Keimlinge.
    Durch eine Böhlentür gelangte ich in den Kellergang. Ich sah etliche Apparaturen an der Wand. Gasuhr, Stromzähler, Haupthähne für Wasser und Gas, Rohrleitungen.
    Ich tappte durch den Gang, bis ich an die Kellertreppe kam.
    Dort roch ich das Gas zum ersten Male. Es war noch nicht sehr stark zu spüren, aber es durchzuckte mich wie ein elektrischer Schlag.
    Ich stürmte die Treppe hinauf, brach die verschlossene Kellertür auf und tauchte in eine Wolke von Gas. Mit angehaltenem Atem, die Hand vor Nase und Mund gepreßt, riß ich die nächste Tür auf. Sie führte zur Küche. Zischend strömte das Gas aus vier Ventilen, die zu den Herdflammen gehörten. Ich drehte sie ab. Dann riß ich das Fenster auf. Die Jalousie war nicht herabgelassen.
    Ich suchte nach dem Wohnzimmer. Es war leer. Dann gelangte ich ins Bad.
    Auch hier strömte Gas aus. Das Ventil gehörte zum Badeofen.
    Zuletzt kam ich ins Schlafzimmer.
    Es war groß, dunkel, kühl. Die Tür war nur angelehnt. Ich sah sofort, daß jemand im linken Bett lag.
    Als ich mich über Margret Hammer beugte, erkannte ich, daß ihr nicht mehr zu helfen war. Sie mußte seit etlichen Stunden tot sein!
    Ich zog die Jalousien hoch, öffnete sämtliche Fenster, ließ das Gas in den sonnigen Vormittag entweichen.
    Dann wurde mir ein bißchen schwindelig. Offenbar hatte ich doch eine Portion abbekommen.
    Ich setzte mich in der Küche auf einen der weißgespannten Stühle.
    Was war hier vorgefallen? Ein Verbrechen? Selbstmord?
    Das ganze Haus war von innen verriegelt — bis auf das Kellerfenster.
    Wo war Elroy Hammer?
    Ich ging ins Wohnzimmer. Auf einem Stapel Zeitungen lag der Schach-Courier. Ich nahm die Zeitung und blätterte sie durch. Ich fand das Bild von Elroy Hammer, auf Grund dessen Vera Byron den Mörder ihres Bruders gefunden zu haben glaubte.
    Ich nahm den Hörer des Telefons ans Ohr und wählte LE 5-7700. Unsere Zentrale meldete sich. Ich verlangte den Chef. Als ich ihn am Apparat hatte, sagte ich: »Die Ereignisse überstürzen sich, Chef.« Dann berichtete ich ihm, was ich hier vorgefunden hatte. »Bitte benachrichtigen Sie Phil«, schloß ich, »und schicken Sie unsere Mordkommission her. Ich wette, die Fußabdrücke vor dem Kellerfenster sind die Lösung.«
    »Was vermuten Sie, Jerry?«
    »Auf keinen Fall Selbstmord. Ich kann zwar noch nicht beweisen, was ich vermute, aber ich täusche mich bestimmt nicht. Ich glaube, Elroy Hammer hat seine Frau aus dem Wege geräumt und den Mord als Freitod tarnen wollen.«
    »Wie könnte es sich abgespielt haben?«
    »Hammer hat das Haus verlassen. Wahrscheinlich gestern abend. Seine Frau hat hinter ihm abgeschlossen. Dann ist er durch das Kellerfenster eingestiegen, hat gewartet, bis seine Frau im Bett liegt und dann den Gashahn aufgedreht.«
    »Sie sagen ›den Hahn‹. Sie denken an den Haupthahn?«
    »Natürlich. Die Gashähne hier oben waren für ihn unerreichbar. Die Kellertür war nämlich ebenfalls von innen verschlossen. Aber es ist ja eine Kleinigkeit, erst den Haupthahn abzudref hen, dann hier oben die Hähne zu öffnen, dann vom Keller aus mit dem Haupthahn wieder Gas in die Hähne zu lassen. Ein alter Trick.«
    »Es sind immer alte Tricks, Jerry. Nur die Verbrecher glauben, daß sie auf das perfekte Verbrechen gestoßen seien. Für sie ist das alles neu, was bei uns schon ein Anfänger weiß.«
    Ich brummte zustimmend.
    »Mich wundert nur«, fuhr der Chef fort, »daß die Frau nichts gemerkt hat. Man hört doch das Ausströmen des Gases. Und man riecht es.«
    »Hören konnte sie ‘s nicht. Sie hat Watte in den Ohren. Und wahrscheinlich hatte sie einen tiefen Schlaf.«
    Der Chef räusperte sich. »Okay, Jerry. Bleiben Sie

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