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0418 - Zwei Orchideen für eine Tote

0418 - Zwei Orchideen für eine Tote

Titel: 0418 - Zwei Orchideen für eine Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
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Geständnis.
    Hammer zögerte, blickte die fast leere Straße hinauf und hinunter. Dann gab er sich einen Ruck. Auf jeden Fall mußte er sehen, was sich dort hinten tat, ob eine Morduntersuchung im Gange war, oder ob man die Frau — er sprach auch in Gedanken nur noch von ,der Frau — für eine Selbstmörderin hielt.
    Elroy Hammer beschloß, sich seinem Haus unbemerkt von der Rückseite, das heißt, von dem Park Cadman Plaza, zu nähern. Das Grundstück stieß unmittelbar an die ausgedehnte Grünanlage. Dichte Büsche und ein Wall von Silberpappeln boten ausreichend Schutz.
    Hammer ging bis zu einer schmalen Gasse zurück. Durch sie gelangte er zu einem der Eingänge der Grünanlage.
    Auf den Kieswegen war es ruhig. Kaum jemand schien zu dieser Stunde Zeit für einen Spaziergang im Park zu haben.
    Als dem Mörder bewußt wurde, daß er immer noch die beiden Orchideen in der Hand hielt, blieb er vor einem leeren Papierkorb stehen und warf sie hinein.
    Dann hatte Hammer die Stelle erreicht, an der der Park an die Rückseite des Grundstücks stieß.
    Nach einem schnellen Blick in die Runde zwängte sich der Mann durch die Rhododendronbüsche, zertrat die Blumen eines schmalen Beets und verschwand schließlich zwischen den nackten silbrigen Stämmen hoher Pappeln.
    Geduckt erreichte Hammer den Zaun, der den Garten umschloß. Nur etwa zwanzig Schritt von dem Versteck entfernt stand eine Gruppe von Polizeidetektiven.
    Hammer hockte sich hinter einen dichten Strauch, bog einen Zweig zur Seite und sah, daß sich zwei Männer in hellen Kitteln vor dem Kellerfenster zu schaffen machten, durch das er vor knapp zwölf Stunden gestiegen war, um den Haupthahn der Gaszuleituhg aufzudrehen.
    Der Mörder verharrte in seinem Versteck. Nach wenigen Minuten war ihm klar, daß er sich am Tatort nicht blicken lassen durfte. Was die Männer vor dem Kellerfenster taten, war ihm anfangs unklar. Aber dann verstand er die Handgriffe.
    Die Beamten gossen mit Gips oder etwas Ähnlichem die Abdrücke von Schuhen aus. Abdrücke, die in der weichen Erde dicht am Haus erhalten warfen.
    Hammer fluchte in Gedanken. An Fußspuren hatte er nicht gedacht. Jetzt war ihm die Rückkehr verbaut. Wenn man einen der Abdrücke mit den Sohlen seiner Schuhe verglich, würde man schnell die Identität feststellen. Was sollte er auf die Frage, warum er durchs Kellerfenster gestiegen sei, antworten. Wenn die Beamten hinter den Trick mit den Gashähnen kamen… Auf jeden Fall würde man ihn verdächtigen. Und das reichte schon aus, um die Erbschaft zu verzögern.
    Erbschaft, dachte Hammer. Wofür eigentlich noch? Aber dann knirschte er mit den Zähnen. Janet Queed war nicht die einzige Frau auf der Welt, nicht mal die hübscheste.
    Ungesehen zog sich der Mörder zurück.
    Er verließ den Park Cadman Plaza, ging ein Stück die Washington Street entlang, lief immer weiter und erreichte schließlich die Front Street.
    In dicken Tropfen stand ihm der Angstschweiß auf der Stirn. Er hatte nur noch wenige Dollar, entsetzlichen Hunger, bohrende Kopfschmerzen und keine Chance, von seinem Mordplan, den er für perfekt gehalten hatte, auch nur etwas zu profitieren. Bald würde die Fahndung einsetzen. Aber er wollte nicht hinter Gitter, nicht den Rest seiner Tage hinter Zuchthausmauern verbringen. Wahrscheinlich würde es dazu gar nicht mehr kommen. So lange reichte sein Leben nicht mehr. In der Untersuchungshaft würde er verkümmern und schließlich sterben. Wenn er Glück hatte, in einem Gefängnishospital.
    Hammer biß sich auf die Lippen, bis er Blut schmeckte. Seit er wußte, daß er nur noch ein knappes Jahr zu leben hatte, hing er mit wilder Entschlossenheit an der Freiheit, am Leben. Einmal wollte er alles ausschöpfen. Aber dazu brauchte er Geld. Der Plan, an das Geld seiner Frau zu kommen, war fehlgeschlagen. Jetzt mußte er untertauchen.
    Am Rande des körperlichen und seelischen Zusammenbruchs, verfiel der Mörder auf eine wahnsinnige Idee.
    Rasch, ohne lange Vorbereitungen, wollte er seinen neuen Plan ausführen. Hammer wollte improvisieren, so unorthodox, Vorgehen, daß die Polizei vor einem Rätsel stehen würde.
    Hammer beschloß, ein Kind zu rauben, innerhalb von Stunden ein hohes Lösegeld zu erpressen, damit zu verschwinden und den Rest seiner Tage mit Frauen und Luxus und mit Morphium gegen seine Schmerzen zu verbringen.
    Fieberhaft dachte der Mörder nach. Er brauchte vor allem ein Versteck, in dem er das Kind lassen konnte, und einen sicheren Weg für

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