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0421 - Report eines Neandertaler

Titel: 0421 - Report eines Neandertaler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tan Dehuter blickte auf seinen Chronographen. Er runzelte die Stirn.
    Spätestens in drei Stunden sollte ein neuer Patient eingeliefert werden. Es musste ein wichtiger Patient sein, denn Solarmarschall Deighton persönlich hatte den Mann avisiert. Der Ara gehörte zu den wenigen Menschen, die über die Existenz des Solaren Imperiums und des Solsystems informiert waren.
    Allerdings hatte niemand ihm verraten, wo das Solsystem weiterexistierte. Da Dehuter die Terraner jedoch sehr genau kannte, machte er sich so seine Gedanken darüber. Und er kam dabei der Wahrheit ziemlich nahe. Als sein Armbandgerät summte, vermutete Tan Dehuter, daß man ihn zu einem neuen Fall in die Klinik rufen wollte. Er schaltete das Funkgerät ein und wölbte leicht die Brauen, als er statt seines Stellvertreters den Leiter der Funkstation auf dem kleinen Bildschirm erkannte.
    „Was gibt es, Lablan?" fragte er.
    „Kurierschiff LARRY RANDALL bittet unter Kodebezeichnung TrG FACE darum, ein Landungsboot auf dem Klinikgelände absetzen zu dürfen."
    Tan Dehuter sprang auf.
    Das war Alaska Saedelaere!
    „Erteilen Sie Landeerlaubnis!" ordnete er an, „Ich empfange die Besatzung persönlich," Ohne Rücksicht auf seine Würde als Chef der Paraklinik begann er zu rennen, als kurz darauf das hohle Pfeifen von Triebwerken ertönte.
     
    *
     
    Kiner Thwaites und Tan Dehuter schüttelten sich nach terranischem Brauch die Hände. Die beiden Wissenschaftler kannten sich seit vielen Jahren und schätzten einander.
    Danach begrüßte der Ara-Mediziner den Transmittergeschädigten. Er kannte Alaska Saedelaere zwar nicht persönlich, hatte aber von seinem Transmitterunfall gehört. Verstohlen musterte er die einfache, fast konturlose Plastikmaske mit der Erhöhung für die Nase und den zwei Augenschlitzen.
    Alaska lächelte mit den Augen.
    „Warum so verstohlen, Professor Dehuter. Ich bin Ihr Patient, also sehen Sie mich ganz genau an.
    Leider darf ich Ihnen die seltsame Schönheit meines Gesichts nicht zeigen,"
    „Ich wollte, ich könnte es sehen", murmelte der Ara. „Übrigens scheinen Sie meiner Hilfe gar nicht mehr zu bedürfen. Sie sehen gut aus, frisch und ausgeruht."
    Galbraith Deighton trat zu der Gruppe und räusperte sich.
    „Bitte, wenn wir die Unterhaltung in einem geschlossenen Raum fortsetzen könnten. - Hallo, Professor Dehuter! Ich freue mich, Sie wieder einmal zu sehen."
    „Ganz meinerseits", erwiderte Tan Dehuter und schüttelte dem Gefühlsmechaniker die Hand, ein wenig beklommen, denn er wußte, daß Deighton seine Empfindungen bloßlegen konnte, wenn er das wollte.
    Der Solarmarschall zuckte verlegen die Schultern.
    „Manchmal kann ich mich vor Impulsen nicht verschließen, Professor. Aber ich vermeide es, wo ich kann - bei Menschen wie Ihnen."
    Eine leichte Röte überzog Dehuters sonst blasses schmales Gesicht. Er nickte leicht und winkte den Gleiter heran, der in geringer Entfernung wartete. Die Männer stiegen ein und gelangten über die unterirdische Garage und einen Antigravlift zu einer abhörsicheren Zimmerflucht. Obwohl seit einigen Jahren eine strenge Auswahl unter den Einreisekandidaten getroffen wurde, hatten sicher die verschiedenen Geheimdienste der galaktischen Großmächte ihre Agenten auch auf Tahun; besonders aber die Kliniken und Institute, die sich mit Parawissenschaften und ihrer Anwendung befassten, würden von ihnen überwacht werden.
    Nachdem die Männer sich in bequeme Sessel um einen niedrigen Tisch gruppiert hatten, ergriff Kiner Thwaites das Wort, „Unser Patient wurde aus zwei Gründen von Perry Rhodan nach Tahun beordert, meine Herren. Der eine Grund ist der, daß wir ihn von einer ... ähem ... Gefahrenquelle entfernen mussten. Die Besserung in seinem Befinden freut mich ganz besonders.
    Der zweite Grund ist weder Ihnen, Kollege Dehuter, noch Alaska Saedelaere bekannt. Der Großadministrator hat aus den Zusammenhängen zwischen seinem Verhalten und der betreffenden Ursache geschlossen, daß Mr. Saedelaere bei seinem Transmitterunfall mit einem Lebewesen vermischt wurde, dessen Artgenossen Lord Zwiebus bekannt gewesen sein dürften. Da dieser Teil des Lebewesens offensichtlich identisch ist mit der Veränderung von Mr. Saedelaeres Gesicht, hofft Perry Rhodan, die dimensional übergeordnete Ausstrahlung könnte Zwiebus günstig beeinflussen. Entsprechende Logikberechnungen ergaben einen hohen Wahrscheinlichkeitsgrad für diese Hypothese."
    „Ich verstehe ...", sagte Alaska leise.
    Tan Dehuter

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