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0421 - Report eines Neandertaler

Titel: 0421 - Report eines Neandertaler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verlegen. „Auf eigenen Füßen schaffe ich es leider noch nicht."
    Kiner Thwaites nickte. Er schaltete an der Konturliege und verwandelte sie dadurch in ein Transportmittel auf Antigravkissenbasis. Behutsam steuerte er die Liege vor sich her.
    Als die beiden Männer die Kommandozentrale betraten, sahen sie, daß das Schiff sich bereits im Linearraum befand. Auf dem Reliefschirm schimmerte der rote Lichtpunkt eines fernen Sterns.
    „Die Sonne TAH", erklärte Galbraith Deighton, der zu den beiden Männern getreten war. „Wir haben einen Flug von noch rund dreißigtausend Lichtjahren vor uns. Aber die LARRY RANDALL ist mit den neuesten Waring-Konvertern ausgerüstet.
    Augenblicklich fliegt sie mit dreieinhalbmillionenfacher Lichtgeschwindigkeit, und die erste Beschleunigungsphase läuft noch."
    Er unterbrach sich und sagte verlegen: „Aber das wird sie kaum interessieren, Alaska.
    Wie fühlen Sie sich denn?"
    „Schon viel besser Sir", antwortete der Transmittergeschädigte. „Leider bin ich noch etwas schwach, aber auch das wird sich geben. - Ich hoffe nur, es bleibt dabei."
    „Das hoffen wir alle", sagte Galbraith Deighton mitfühlend, „Haben Sie wieder diese ... hm ...
    Stimmen gehört?"
    Alaska zuckte zusammen. Selbst die Erinnerung an das Entsetzliche brachte ihn an den Rand einer Panik.
    „Sie brauchen jetzt nicht zu sprechen, Alaska", sagte der Solarmarschall.
    „Doch, Sir", erwiderte Saedelaere leise. „Einmal muss es ja doch sein, warum nicht gleich. Ja, ich habe die Stimmen wieder gehört. Sie befahlen mir, alle Informationen preiszugeben, die ich über den Grund für die Aktivität des Sonnensatelliten besitze."
    „Sagten die Stimmen tatsächlich >Sonnensatellit    „So verstand ich es. Leider war ich nicht in der Lage, nach der Bedeutung des Satelliten zu forschen."
    „Und haben Sie geantwortet?"
    Alaska Saedelaere lächelte.
    „Nein. Offenbar hat mein Unterbewusstsein rechtzeitig eingegriffen, und in mein Bewusstsein kann das Fremde wohl senden, aber es vermag nichts herauszuholen. In dieser Richtung scheint die Mentalstabilisierung zu funktionieren."
    Galbraith Deighton atmete auf.
    „Wenigstens ein Lichtblick. Aber möchten Sie sich nicht ausruhen, Alaska? Ich könnte mir denken, daß einige Stunden Schlaf gerade richtig für Sie wären."
    Der Transmittergeschädigte wurde blass.
    „Lieber nicht", bat er. „Ich möchte nicht im Schlaf von Alpträumen überrascht werden."
    „Hier ...?" fragte Deighton verwundert.
    „Außerhalb des GHOST-System?"
    „Man kann nie wissen", erklärte Saedelaere. Er begann plötzlich zu zittern. Seine Stirn bedeckte sich mit Schweiß, und die Augen verschleierten sich.
    Galbraith Deighton und Kiner Thwaites blickten sich besorgt an. Beide Männer fürchteten einen neuen Anfall Saedelaeres.
    Doch der Transmittergeschädigte beruhigte sich bald wieder.
    „Es tut mir leid", flüsterte er, „aber ich glaube, ich fürchte mich."
    „Das kann ich gut verstehen", sagte Deighton.
    „Wir lassen Sie jetzt in Ruhe. Falls Sie etwas wünschen, sagen Sie es bitte."
    Er begab sich zum Kontursessel des Kommandanten, und auch Kiner Thwaites verließ den Transmittergeschädigten.
    Alaska Saedelaere klappte die Rückenlehne seiner Liege hoch, so daß er aufrecht sitzen und den Reliefschirm beobachten konnte. Hin und wieder warf er auch einen Blick auf den Kommandanten, der unbeweglich dasaß, die silbrig schimmernde SERT-Haube über seinem Kopf. Es faszinierte den Transmittergeschädigten immer wieder, einen Mann ein Raumschiff steuern zu sehen, ohne daß dieser Mann auch nur einen Finger dazu rührte.
    Emotionauten führten notwendige Manöver gedanklich aus, und die positronische Übertragungseinheit gab die exakten Befehle mit annähernd Lichtgeschwindigkeit an die Funktionskreise weiter. Allerdings konnten nur besonders veranlagte Menschen Emotionauten werden, das war der Grund dafür, daß es im Solaren Imperium nur etwa zweitausend von ihnen gab. In anderen Sternenreichen mochte es ebenfalls latente Begabungen geben; dort fehlten jedoch sowohl die wissenschaftlichen Grundlagen zur Ausbildung als auch die notwendigen technischen Hilfsmittel.
    Der Transmittergeschädigte hing seinen Gedanken nach. Unmerklich sank er dabei infolge seiner physischen und psychischen Erschöpfung in einen tiefen Schlaf. Diesmal quälten ihn keinerlei Alpträume, und als er nach dem Erwachen erschrocken hochfuhr, stellte er fest, daß der

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