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0423 - Eine Braut für zwei Millionen

0423 - Eine Braut für zwei Millionen

Titel: 0423 - Eine Braut für zwei Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Zusammenhänge der Tat bekannt sind. Sie weigern sich nur deshalb, darüber zu sprechen, weil Sie Ihren Vater nicht belasten wollen. Aber er ist ein Mörder.«
    Eileens Augen schimmerten feucht. »Er ist mein Vater!«
    »Aus Gründen, die ich noch nicht voll übersehe, hat Cornelli Ihren Vater erpresst und unter Druck gesetzt. Als dieser Druck zu groß wurde, hat Mr. Horton zurückgeschlagen. Was dabei herausgekommen ist, sehen wir hier.«
    Eileen blickte mich an. »Warum quälen Sie mich?«, fragte sie mit leiser Stimme. »Sprechen Sie doch mit Papa, wenn Sie ihn verdächtigen! Ich bin nur ein Mädchen. Es ist nicht fair von Ihnen, sich auf das schwächste Glied der Kette zu konzentrieren!«
    »Hier ist ein Mord passiert. Ein Mensch wurde getötet. Sie waren dabei, als es geschah. Ich muss wissen, was Sie gesehen haben. Jedes Detail. Selbstverständlich wird es dabei fair zugehen.«
    ***
    Ich hörte im Flur ein Geräusch, erhob mich und ging zur Tür und blickte in die Diele. Niemand war zu sehen.
    »Was ist los?«, fragte Eileen ängstlich.
    »Mir schien es so, als hätte ich ein Geräusch gehört.«
    »Da war jemand!«, bestätigte das Mädchen. »Ich habe es auch gehört.«
    »Warten Sie hier«, bat ich.
    Ich ging durch die anderen Räume. Es war eine große Wohnung, deren Zimmer sich um die geräumige, rechteckige Diele gruppierten. Von einigen Räumen zweigten weitere Zimmer ab - Bäder, Gästezimmer, Salons. Ich fand niemanden. Trotzdem war mir klar, dass diese flüchtige Suche kein zuverlässiges Ergebnis bringen konnte. Es gab für jemanden, dem es gelungen war, mithilfe eines Nachschlüssels in das Apartment einzudringen, mehr als genug Möglichkeiten, sich zu verstecken.
    Ich ging zurück ins Wohnzimmer.
    »Falscher Alarm?«, fragte Eileen ängstlich.
    Ich nickte, um sie zu beruhigen, aber ich nahm mir vor, die Tür im Auge zu behalten und auf jedes Geräusch zu achten, das von draußen hereinkam.
    »Ich bin bereit zu reden«, sagte Eileen. »Aber geben Sie mir zunächst einen Cognac, bitte - oder einen Whisky.«
    Ich ging zu dem mit Flaschen und Gläsern bestückten Barwagen, der in der Nähe des Kamins stand. Ehe ich zwei Schwenker mit Martell füllte, roch ich an der Flasche. Der Cognac schien okay zu sein.
    »Danke«, sagte Eileen, als ich ihr das Glas brachte. Sie schloss die Augen und leerte den Inhalt mit einem Schluck.
    Ich behielt den Schwenker in der Hand und blickte auf das Mädchen hinab. Sie stellte das Glas beiseite. »Es stimmt«, sagte sie kaum hörbar. »Es war Papa.«
    »Warum?«
    »Er hat Schulden bei Cornelli.«
    »Wie viel?«
    »Fast zwei Millionen, glaube ich.«
    Ich pfiff leise durch die Zähne. »Und diese zwei Millionen sollten durch die Heirat wieder hereinkommen. Wofür schuldet Ihr Vater die Summe eigentlich?«
    »Das geht schon seit Monaten«, sagte Eileen. »Die Sammelwut hat Papa zugrunde gerichtet.«
    »Hat er das Geld für Bilder ausgegeben?«
    »Ja und nein. Cornelli hat keinen Dollar an Papa gezahlt. Er hat ihm nur die gewünschten Bilder besorgt.«
    »Gestohlen, meinen Sie?«
    Eileen nickte. »Papas Beziehungen sind sehr weitreichend. Es gibt kaum eine Galerie oder einen privaten Kunstsammler von Rang und Namen, die Papa nicht kennen. Papa konnte sich nicht alle Bilder leisten, aber er wollte einige von ihnen haben, um jeden Preis. Da die Besitzer nicht verkaufen wollten, blieb Papa nur die Möglichkeit, sie stehlen zu lassen. Er musste sich dazu einer gut eingespielten Organisation von Fachleuten bedienen. Seine Wahl fiel auf Louis Cornelli. Der begann schon vor über einem Jahr damit, in Papas Auftrag Bilder zu stehlen.«
    »Sie haben das gewusst?«
    »Nein«, sagte Eileen, die meinem Blick standhielt. »Ich habe es vorhin erfahren - von Cornelli.«
    »Weiter!«
    »Für Papa hatte das zunächst einen Vorteil. Er konnte die Preise festsetzen. Er sagte meinetwegen: Besorgt mir dieses oder jenes Bild, ich zahle dafür hunderttausend Dollar. Meistens waren die Gemälde das Sechs- bis Zehnfache des Preises wert, den Cornelli erhielt. Aber das war nicht sehr bedeutungsvoll, da Papa ja keine Chance hatte, die Bilder mit Gewinn weiterzuveräußern. Ölgemälde der obersten Qualitätsstufe sind international bekannt und registriert. Aber Papa wollte damit ja kein Geschäft machen. Er wollte die Bilder für sich behalten. Er berauschte sich nicht nur an der Tatsache, dass er allein über die künstlerischen Produkte begnadeter Genies verfügte, ihm machte es

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