Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0427 - Am See der Götter

Titel: 0427 - Am See der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sie richteten keinen Schaden an, denn immerhin betrug die Entfernung bis zum Ufer mehr als fünfzehn Meter. Wirkungslos blieben die Speere in der Holzverkleidung der Bordwandung stecken oder prallten vom Metallbug ab und fielen ins Wasser. Die geschleuderten Keulen, zum erstenmal als Wurfwaffen verwendet, erreichten kaum ihr Ziel. Und wenn, dann besaßen sie nicht mehr genügend Durchschlagskraft, um Schaden anzurichten.
    In diesem Augenblick legten die Zyklopen ihre Baumstämme quer über die Fahrrinne und versperrten endgültig die Rückfahrt.
    Die MONOSATIS und ihre Mannschaft waren in einem reißenden Strom gefangen, dessen Länge von Sperre zu Sperre zweihundert Meter betrug.
    Atlan sagte: „Ein uralter Trick, den in fünfzigtausend Jahren deine Vorfahren ebenfalls anwenden werden, Perry - hört sich das nicht reichlich paradox an? Ich glaube, alle sprachlichen Regeln hören bei der Zeitreise auf."
    „Auch alle anderen Regeln", erwiderte Rhodan und ließ die Zyklopen nicht aus den Augen. „Ich glaube, sie machen ernst."
    Die einäugigen Riesen hatten kleinere Baumstämme ergriffen und näherten sich der Stelle der Felsenplatte, die von der MONOSATIS in den nächsten Sekunden passiert werden musste.
    Dort standen sie und warteten, um ihre zwar primitiven aber nichtsdestoweniger wirksamen Waffen gegen das Schiff einzusetzen.
    Rasony fing einen Blick Rhodans auf und rannte zu den Shifts.
    „Es ist wohl besser, wir gehen in Deckung", riet Rhodan.
    Neben Atlan duckte er sich hinter die verstärkte Reling, die an einigen Stellen durchbrochen war. Sie sahen, wie die Zyklopen ihre Baumstämme erhoben und zum Schlag gegen das Schiff ausholten.
    Inzwischen hatte Rasony die Shifts erreicht. Beide Flugpanzer eröffneten mit einem Schlag das Feuer auf die riesigen Angreifer.
    Die konzentrierte Energie der Impulsstrahler traf die Riesen mit aller Gewalt. Einige von ihnen ließen laut brüllend ihre Baumstämme fallen und wandten sich zur Flucht. Sie waren mehr oder weniger schwer verletzt worden und versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Andere brachen auf der Stelle zusammen.
    Ihre Baumstämme trieben mit der Strömung davon, streiften die Bordwand der MONOSATIS und blieben in der unteren Sperre hängen.
    Einer der Zyklopen kam auf eine seiner Meinung nach sicher geniale Idee. Er warf seinen gut zehn Meter langen Baumstamm, den er wohl als Keule zu gebrauchen dachte, weg, und stieg ins Wasser der Fahrrinne. Schon nach dem ersten Schritt reichte es ihm bis zur Brust. Nach dem zweiten verschwand der Kopf mit dem flammenden Stirnauge und den langen Haaren unter der Wasseroberfläche. So schnell reagierten auch Joak Cascal und Alaska nicht, und als sie ihre Impulsgeschütze auf die Stelle richteten, an der der Riese verschwunden war, war es schon zu spät. Der Zyklop war untergetaucht und ließ sich von der Strömung dem Schiff entgegentreiben, wahrscheinlich um es vom Kiel her anzugreifen und vielleicht zum Kentern zu bringen.
    Rhodan erkannte die Gefahr noch rechtzeitig.
    „Wo steckt Gucky denn, zum Teufel?"
    Ehe Atlan etwas sagen konnte, materialisierte der Mausbiber zwischen den beiden Männern am Bug.
    „Ich kann ja nicht überall sein, oder ich muss mich in Stücke reißen und einzeln teleportieren. Keine Erklärungen jetzt. Ich weiß, was passiert ist, und ich weiß auch, was zu machen ist." Er kletterte auf die breite Holzreling und sah hinab ins Wasser. „Der Kerl will uns glatt umkippen - so ein Spaßvogel. Na warte ...!"
    Da er die Gedankenimpulse des Zyklopen empfangen konnte, fiel es Gucky natürlich auch leicht, seinen Standort anzupeilen, obwohl dieser mit der Geschwindigkeit der Strömung wechselte. Um telekinetisch zupacken zu können, benötigte er keinen Sichtkontakt. Rhodan wagte es nicht, den Mausbiber zur Eile anzutreiben, obwohl ihm dessen Vorbereitungen bereits zu lange dauerten. Da hockte Gucky oben auf der Reling, sah hinab ins Wasser - und grinste.
    Atlan hatte seinen Hand-Impulsstrahler gezogen und versuchte, etwas von dem getauchten Zyklopen zu sehen. Schließlich musste der Riese ja auch mal Luft holen. Inzwischen räumten die Geschütze der beiden Shifts weiter mit den Angreifern auf. Bisher war es keinem zweiten Zyklopen gelungen, durch das Abwehrfeuer ins Wasser zu gelangen.
    „Gleich haben wir ihn - noch zehn Meter. Ich hole ihn jetzt hoch."
    Gucky hob warnend die Hand, als Atlan den Lauf seiner Waffe zur Wasseroberfläche hinab richtete.
    „Nicht nötig, Atlan."
    Eine Sekunde

Weitere Kostenlose Bücher