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0427 - Am See der Götter

Titel: 0427 - Am See der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte Rasony trotz der gemachten Erfahrungen nicht viel anfangen, aber er verließ sich auf das unglaubliche Wissen der Terraner. Er ging, dem Kapitän den Beschluss Rhodans mitzuteilen.
    „Es wird die dritte Nacht, die wir durchfahren", erinnerte Atlan.
    „Können wir das den Lemurern zumuten?"
    „Die Gefahr wäre größer, wenn wir ankern, Atlan. Damit gäben wir den Fischmenschen Gelegenheit, ihren Angriff in aller Ruhe vorzubereiten, und schlafen könnten wir auch nicht. Also fahren wir weiter. Wir haben bald die Hälfte der Strecke geschafft. Noch knapp sechshundert Kilometer, und wir erreichen das Binnenmeer Sokaton."
    Aber Atlan hatte noch andere Sorgen.
    „Was ist mit dem Luftschiff? Wir hatten doch abgemacht, dass die ARGON uns vorausfliegt, um das Gelände zu erkunden."
    „Ich halte das im Augenblick für überflüssig, auch würde es die Zentauren vor uns nur warnen. Außerdem glaube ich, der Angriff eben bei den Stromschnellen war die letzte gut vorbereitete Aktion unseres Gegners. Sie haben mit einem vollen Erfolg gerechnet und werden kaum eine zweite Falle vorbereitet haben. Vergessen wir auch nicht, dass sie nicht schneller vorankommen als wir.
    Wenn wir also noch Zentauren, Zyklopen oder Urmenschen begegnen, dann nur solchen, die von unserem Kommen nichts wissen. Sie haben keine Zeit, einen organisierten Angriff vorzubereiten. Aber sie könnten auf den Gedanken kommen, wenn sie die ARGON zuerst sichteten."
    Joak Cascal und Alaska Saedelaere hatten ihre Plätze in den Flugpanzern verlassen und gesellten sich zu Rhodan und Atlan.
    Gucky hockte etwas abseits auf einer Taurolle. Da er sich nicht an dem Gespräch beteiligte und trotzdem ziemlich konzentriert aussah, war anzunehmen, dass er in Fahrtrichtung spähte und versuchte, feindliche Gedankenimpulse auszumachen.
    Rasony kehrte vom Kapitän zurück und teilte Rhodan mit, dass man auch, die dritte Nacht durchfahren würde.
    Wenn es sein müsste, auch alle anderen. Sie blieben an Deck.
    Jeder suchte sich einen Platz zum Hinsetzen.
    „Erzählen Sie uns noch ein wenig aus Ihrer Jugend", forderte Rhodan den Lemurer auf. „Sie haben viele Entdeckungsfahrten unternommen, das wissen wir. Und Sie waren auch in Thoronis, wenn Rat Dopoulis auch behauptete, noch nie habe eines Menschen Fuß das geheimnisvolle Land betreten."
    „Wohl mehr eine Redensart", entschuldigte der Scout den Tamaron. „Natürlich hat es auch außer mir noch Lemurer gegeben, die das Binnenmeer überquerten und am Ostufer landeten. Einige von ihnen drangen auch in das Küstengebiet ein, aber viele von ihnen kehrten nie mehr zurück." Er saß auf dem Holzdeck, mit dem Rücken gegen die Aufbauten gelehnt. Einen Augenblick lang beobachtete er Gucky, der nicht an der Unterhaltung teilnahm. „Als ich Thoronis besuchte, war ich zwanzig Jahre alt. Es ist somit schon viele Jahre her, und ich kann mich nicht mehr an Einzelheiten erinnern. Mein Vater begleitete mich damals. Er kehrte von dieser Reise nicht mehr zurück."
    Wieder schwieg Rasony. In seine sonst so harten Züge kam so etwas wie Versonnenheit. In den Augen schimmerte Trauer. Das alles dauerte nur Bruchteile von Sekunden, dann wurde er wieder der Alte „Wir fanden die 'Heilige Insel', fast siebenhundert Kilometer von der Ostküste Sokatons entfernt. Sie liegt in einem seltsamen See, genau in der Mitte. Die Entfernung vom Ufer bis zur Insel beträgt nur siebenhundert Meter, aber niemals wird ein Mensch diese siebenhundert Meter überwinden können."
    Zum erstenmal hörten Rhodan und Atlan Einzelheiten über den geheimnisvollen Ort, an dem sich die „Goldene Spindel" befinden sollte. Sie stellten keine Fragen, sondern warteten, bis Rasony von selbst weitererzählte. Inzwischen hatte sich der Psychologe Dr.
    Multer Prest der Gruppe genähert und fragte mit seiner schläfrigen Flüsterstimme, ob es gestattet sei, an der Unterhaltung teilzunehmen. Der große, bärenhaft wirkende Mann mit Kahlkopf und Hängewangen wurde leicht unterschätzt. Nur wenige wussten, welches Genie sich hinter dem unbeholfenen Benehmen verbarg.
    „Setzen Sie sich, Muli", sagte Rhodan nur. Das Gesicht des Psychologen leuchtete auf.
    „Oh, Sir, Sie haben mich soeben 'Muli' genannt ...?"
    Rhodan wirkte überrascht.
    „Habe ich das, Doktor? Oh, das tut mir leid."
    Prest setzte sich.
    „Es sollte Ihnen nicht leid tun, Sir. Ich freue mich darüber. Zeugt es doch von der innigen Verbundenheit zwischen Ihnen und Ihren Freunden und ich darf mich ja wohl zu

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