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0427 - Am See der Götter

Titel: 0427 - Am See der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ihren Freunden zählen."
    „Ja, natürlich." Rhodans Stimme klang etwas ungeduldig.
    „Rasony berichtet uns gerade von der 'Heiligen Insel', Doktor. Wir wollen ihn nicht unterbrechen."
    Prest verstand den Wink und hielt den Mund. Mit schläfrigen Augen betrachtete er den Lemurer, scheinbar völlig geistesabwesend, innerlich jedoch wach und sehr aufmerksam.
    Rasony berichtete weiter: „Der See enthält kein Wasser. Wir wissen also auch nicht, wie tief er ist und wie man ihn überwinden könnte. Aber jemand muss es getan haben, denn wir entdeckten unmissverständliche Hinweise dafür, dass die ,Goldene Spindel' auf der Insel in der Mitte des schwarzen Sees zu finden ist."
    „Schwarz?" Rhodan beugte sich vor und sah Rasony aufmerksam an. „Sagten Sie schwarz?"
    „Er ist schwarz", bestätigte der Scout. „Eine schwarze, zähflüssige Substanz, an vielen Stellen wallend und dampfend.
    Selbst noch fünfzig Meter vom Ufer entfernt kann man es vor Hitze nicht aushalten. Die Insel ist geschützt. Niemand kann zu ihr. Der See ist ein Hindernis, das nicht zu überwinden ist."
    „Nur von der Luft her", sagte Atlan trocken. Rhodan nickte ihm zu.
    „Wir werden es versuchen." Er wandte sich an den Lemurer.
    „Wie ist der Weg vom Binnenmeer durch Thoronis bis zum schwarzen See? Können Sie sich noch daran erinnern ?"
    „Kaum noch. Ich weiß nur noch, dass wir landeten und zum erstenmal das geheimnisvolle Land betraten. Niemand hinderte uns daran, nur die Drachen griffen uns mehrmals an."
    „Drachen?"
    „Es sind grässliche Ungeheuer, viele Meter hoch, und sie gehen auf den Hinterfüßen. Die Vorderbeine sind nur kurz und erinnern an Arme und Hände. Es gibt nichts, womit man sie abwehren könnte, und sie haben viele unserer Begleiter damals getötet. Wir konnten ihnen nur ausweichen, und das gelang uns nur deshalb, weil sie keine Intelligenz besaßen. Sie sind dumm, aber sie greifen alles an, das sich bewegt."
    Multer Prest beugte sich unmerklich vor.
    „Auf zwei Beinen?" vergewisserte er sich.
    „Ja, meistens", bestätigte Rasony.
    Prest lehnte sich wieder zurück.
    „Tyrannosaurus Rex", murmelte er.
    „Wir nennen sie Drokars", sagte Rasony und fuhr mit seiner Schilderung fort: „Nach der Küste des Sokaton beginnt der Urwald von Thoronis mit seinen tausend Gefahren, die auch dann nicht enden, wenn man die Steppe erreicht. Sie steigt allmählich an und geht dann in ein Gebirge über, das nicht sehr hoch ist. Der Pass ist schon von weit her sichtbar und nicht zu verfehlen. Er führt zu dem Hochplateau. Und auf diesem Plateau liegt der schwarze See mit der heiligen Insel."
    Von der Brücke her rief der Kapitän: „Wir nähern uns dem kleinen See. Wir müssen auf die Argazaten achten ..."
    Rhodan stand auf.
    „Ich denke, nun wissen wir eine Menge mehr. Vielen Dank, Rasony. Kommen Sie mit zum Bug ?"
    Gucky sah den davongehenden trübsinnig nach.
    „Wenn die wüssten, was sich da unter der Wasseroberfläche schon jetzt zusammenbraut, würden sie nicht so ruhig sein", murmelte er und setzte seine Espertätigkeit fort.
    Er würde Rhodan rechtzeitig warnen.
    Es handelte sich nicht um einen See, sondern nur um eine Verbreiterung des Flusses, entstanden durch eine natürliche Senke in der Landschaft. Zu beiden Seiten gab es stille Buchten und ausgezeichnete Ankerstellen. Das Ufer war dicht bewaldet mit großen Lichtungen und freien Stellen, auf denen sich jedoch keine Hütten der Pseudo-Neandertaler befanden. Sie schienen bis hierher nicht vorgedrungen zu sein.
    „Zwischen ihnen und den Argazaten scheint es so etwas wie einen Waffenstillstand zu geben", sagte Rasony, als Rhodan ihn nach dem Grund fragte. „Beide gehorchen den Befehlen der Zentauren, genauso wie die Zyklopen. Das Gebiet hier gehört den Argazaten; es ist ihr Revier. Da haben die Urmenschen nichts zu suchen."
    „Demnach hätten wir es nur mit den Fischmenschen zu tun?"
    „Das ist genug", dämpfte der Lemurer den Optimismus Rhodans.
    Gucky kam herbeigewatschelt. Er sah zum Himmel empor.
    „Es wird in einer Stunde dunkel, und darauf warten die Argazaten. Sie haben uns längst bemerkt und planen in zwei Stunden einen Angriff. Ich habe ihre Gedanken außerordentlich deutlich auffangen können. Sie sind intelligent, ohne Zweifel. Aber an etwas anderes als ans Vernichten und Fressen können auch sie nicht denken. Alles richtet sich darauf aus"
    „Ich dachte, es handelt sich um Pflanzenfresser?"
    „Handelt es sich auch. Sie greifen uns nur an, weil die

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