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0427 - Am See der Götter

Titel: 0427 - Am See der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als sie die Lichtung verließen und den glatten, fast schwarzen Felsboden des Hügels betraten. Er war zweifellos ein Überbleibsel starker vulkanischer Tätigkeit, und zum erstenmal kam Rhodan der Verdacht, dass es sich bei dem geheimnisvollen See um einen Krater handeln könnte. Um einen Krater allerdings, der sich später nicht mit Wasser gefüllt hatte, sondern mit Asphalt.
    Wasser wäre sicherlich immer wieder verdunstet, denn der Krater wurde angeheizt wie ein Dampfkessel.
    Kein einziger grüner Halm wuchs auf dem schwarzen Gestein, und sie begegneten keinem Tier. Die Sonne war höher gestiegen und brannte aus einem klaren, blauen und wolkenlosen Himmel herab. Rhodan gab seinen Begleitern zu verstehen, dass sie seinem Beispiel folgen und die Kühlanlage einschalten sollten.
    Einmal blieben sie stehen und sahen zurück zum Schiff.
    Unverändert stand es in geringer Höhe über der Lichtung, und sie konnten hinter den großen Sichtscheiben die Gesichter der Zurückgebliebenen erkennen.
    Als sie den Gipfel des Hügels erreichten, hielt Rhodan an.
    Unmittelbar vor ihnen lag der See, und drohend ragte in seiner Mitte die Felseninsel empor.
    Siebenhundert Meter entfernt.
    Die schwarze Masse brodelte und warf Blasen. Sie platzten mit schmatzenden Geräuschen und warfen den flüssigen Asphalt hoch in die flimmernde Luft. Kaum sichtbare Dämpfe trieben mit dem Wind davon.
    Das Ufer war dreißig Meter entfernt, mit einem Höhenunterschied von vielleicht vierzig Metern. Der Abstieg bot keine Schwierigkeiten.
    Aber Rhodan blieb stehen. Vorsichtig löste er den Verschluss des Helmes und versuchte zu atmen. Dann nickte er. Die anderen folgten seinem Beispiel.
    „Vorsicht! Nicht zu hastig atmen, damit die Anlage nachkommt.
    Von draußen keine Luft einatmen, sie scheint giftig zu sein, zumindest unangenehm." Er deutete zur Insel. „Da ist sie nun, keinen Kilometer mehr entfernt, aber so gut wie unerreichbar.
    Hätten wir einen Gleiter, um ihn vorzuschicken ...!"
    Gucky sagte: „Haben wir aber nicht, also werden Ras oder ich springen. Dann sehen wir ja, was passiert."
    „Vorläufig springt niemand!" erwiderte Rhodan bestimmt. „Und wenn, dann nur unter gewissen Vorsichtsmaßnahmen. Paladin sollte dabei sein."
    Zwar war sich Rhodan nicht sicher, ob der Spezialroboter in der zähflüssigen Masse des Asphalts vorankam, aber er bot eine gewisse Garantie dafür, dass Gucky oder Ras bei einem Sturz in den See nicht rettungslos verloren waren. Und mit einem solchen Sturz mussten sie rechnen, wenn es auf der Insel eine Parasperre gab.
    „Soll ich ihn holen?" erbot sich Gucky, anscheinend von neuem Tatendrang erfasst. Vor den Sauriern hatte er Angst, nicht aber vor Parafallen und anderen unbekannten Gefahren. „Vielleicht auch Icho Tolot?"
    „Nicht jetzt", lehnte Rhodan kategorisch ab. „Vielleicht später.
    Sehen wir uns den See einmal näher an. Gehen wir bis zum Ufer."
    „Helm schließen?" fragte Atlan besorgt.
    Rhodan nickte.
    Vorsichtig gingen sie weiter, Schritt für Schritt und Rhodan an der Spitze. Die Gefahr, von Raubtieren oder Monstren angegriffen zu werden, bestand nicht mehr. Dafür gab es eine viel größere Gefahr: die automatischen Installationen unbekannter Intelligenzwesen.
    Sie blieben stehen, als der kochende Asphalt nur noch zwei Meter vor ihnen gegen das plötzlich senkrecht abfallende Felsufer wallte.
    Was sie sahen, spottete jeder Beschreibung. Es war ein Wirklichkeit gewordener Alptraum. Eine Urwelt vom Anfang der Schöpfung, in die Gegenwart versetzt. Der schwarze See und darüber der strahlend blaue Himmel ein Gegensatz, wie man ihn krasser sich nicht vorstellen konnte.
    Die Insel selbst genau in der Mitte und ebenfalls rund, das obere Ende einer Basalt- oder Lavasäule, schwarz und unheildrohend, Steilwände, abweisend und unüberwindlich, tödlich.
    Und wieder darüber der strahlende Himmel, voller Leben und Sonne.
    Schweigend standen sie da, drei Männer aus einer fernen Zukunft, für die das jetzige Geschehen nichts als sagenhafte Vergangenheit war, unwirklich und längst im Schoß des Vergessens versunken.
    Und Gucky, dem man die Erschütterung nicht ansah, weil er sie besser verbergen konnte. Er sah hinaus auf den See, als hätte er sein ganzes Leben lang keine anderen Seen betrachtet. Was in seinem Innern vorging, konnte niemand wissen. Rhodan machte ein Zeichen mit der Hand.
    Rückzug.
    Es war unmöglich, hier unmittelbar am Ufer des Sees die Helme zu öffnen. Das Geräusch der platzenden

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