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0427 - Am See der Götter

Titel: 0427 - Am See der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und standen dann auf der Lichtung. Niemand behelligte sie, als sie den Hügel erstiegen und dann vor dem Ufer des Sees standen.
    Es wurde ernst für die Teleporter.
    Drüben auf der Insel hatte sich nichts geändert. Insgeheim hatte Rhodan befürchtet, dass sie früher oder später von einem undurchdringlichen Energieschirm eingehüllt wurde, um jeden Versuch, zu ihr zu gelangen, im Keim zu ersticken. Bis jetzt allerdings war das noch nicht geschehen.
    Harl Dephin steuerte Paladin unmittelbar ans Ufer. Er musste feststellen, dass es keine Möglichkeit gab, den flüssigen Asphalt hinsichtlich seiner Tragfähigkeit zu überprüfen. Dort, wo der See begann, konnte er genauso gut zwei wie auch zweihundert Meter tief sein.
    Icho Tolot hatte ebenfalls seinen Schutzanzug angelegt, obwohl er in der Lage gewesen wäre, notfalls die Zellstruktur seines riesigen Körpers zu verändern, und zwar derart zu verändern, dass auch kochender Asphalt ihm nichts ausmachte. Schweigend starrte er zur Insel hinüber, siebenhundert Meter oder eine Ewigkeit weit entfernt.
    Es war bereits früher Nachmittag. Die Sonne stand im Südwesten. Ihre schrägfallenden Strahlen wurden von der Oberfläche des Sees völlig verschluckt. Es war, als würden sie regelrecht von dem Asphalt aufgesogen.
    Rhodan nickte den beiden Teleportern zu. Sein Gesicht hinter dem Glas des Helms wirkte hart und gespannt. Er schien zu ahnen, dass er in diesem Augenblick das Leben seiner beiden wertvollen Mutanten aufs Spiel setzte.
    Und damit das Leben seiner besten Freunde.
    Aber er musste es wagen, wenn er nicht für alle Zeiten in dieser Epoche der Vergangenheit bleiben wollte.
    Gucky nahm Ras Tschubais Hand. Es war nicht das erste Mal, dass sie gemeinsam teleportierten. Sie kannten sich zu genau, um noch gewisse Abmachungen treffen zu müssen. Ein Zeichen mit den Augen genügte.
    Beide konzentrierten sich auf die Insel, auf den oberen Teil des Säulenfelsens. Sie ließen sich Zeit, und erst als sie sicher sein konnten, dass beide den gleichen Punkt angepeilt und sich auf den Sprung vorbereitet hatten, schloss Gucky seine Augen.
    Das war das entscheidende Zeichen.
    Sie entmaterialisierten.
    Gleichzeitig schalteten Paladin und Icho Tolot ihre Energieschirme ein. Sie wussten, dass es unter Umständen auf Sekunden ankam, wenn nicht alles so verlief, wie die Teleporter es sich vorgestellt hatten. Angestrengt sahen sie hinüber zur Insel, wobei der Roboter seine Spezialinstrumente einsetzte, immer von Harl Dephin gesteuert.
    Rhodan und Atlan konnten keine Veränderung erkennen. Ruhig und abweisend wie immer lag die Insel in ihrem schwarzglühenden See. Kein Schutzschirm flammte auf. Nichts geschah.
    Und doch war etwas geschehen. Etwas, das Gucky und Ras Tschubai fast das Leben gekostet hätte ...
    Die Automatik wartete.
    Sie wartete seit Tausenden von Jahren auf das, wozu sie programmiert worden war. Zeit spielte für sie keine Rolle, sie gab höchstens in gewissen Abständen den Befehl, eine Untersuchung von der Luft her vorzunehmen. Das Bildmaterial wurde gespeichert. Die Welt draußen veränderte sich, aber noch geschah nichts, das die Alarmschaltung auslöste.
    Die Automatik war sicher. Der Todessee schützte sie vor dem Zugriff Unbefugter. Und solange die Welt nicht von technisch hochbegabten Lebewesen bevölkert war, bestand auch kein Grund, die einprogrammierte Sonderschaltung zu aktivieren. Bei der Überwachung des Zeitstroms allerdings war nun etwas passiert. Jemand war ihn herabgestiegen, und wie geplant, wurde er festgehalten.
    Damit gab es in der relativen Gegenwart wieder Intelligenzen.
    Das Vorwarnsystem lief an.
    Die Abstrahlung der überflüssigen Energie erfolgte in Form sechsdimensionaler Impulse, die unter normalen Umständen nicht von dreidimensionalen Lebewesen wahrgenommen werden konnte. Wenigstens nicht dann, wenn sie höchstens bis zur vierten Dimension vorgestoßen waren.
    Aber die Fremden waren Zeitreisende.
    Sie kannten zumindest die fünfte Dimension.
    Die Automatik wartete nun nicht nur, sie bereitete sich auch vor.
    Das Abwehrsystem wurde teilweise aktiviert.
    Die Insel war bereit.
    Gucky und Ras spürten es, kaum dass sie entmaterialisierten.
    Es war, als prallten sie mit voller Wucht und wie nach einem Sturz aus tausend Meter Höhe gegen ein festes Hindernis Sie verloren für Sekunden das Bewusstsein, aber es hätten auch Stunden sein können. Jedes Zeitgefühl war verschwunden. Mitten im fünfdimensionalen Zeitraum war ein Hindernis, das

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