Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0427 - Am See der Götter

Titel: 0427 - Am See der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
haben keine andere Wahl."
    „Die haben wir allerdings nicht, Atlan. Aber wir besitzen die Waffen, angreifende Ungeheuer zu töten."
    „Ungeheuer, Perry, die seit Jahrzehntausenden schon tot sind."
    Rhodan nickte und blickte hinüber zu den Ufern des riesigen Stroms. Oft trat der Urwald zurück und gab die Sicht auf breite Buchten und dahinterliegendes Land frei. Einmal sahen sie einen Zyklopen, der mit seinem einen flammenden Auge wütend zu ihnen herüberstarrte, aber keinen Angriff wagte. Wahrscheinlich fehlte der Befehlsimpuls eines Zentauren. An einer anderen Stelle sichteten sie die primitive Hüttensiedlung von Pseudo-Neandertalern, die sofort die Flucht ergriffen, als sie das vorbeiziehende Schiff bemerkten.
    Fast unbemerkt hatte sich ein dritter Mann zu Rhodan und Atlan gesellt. Lautlos war er herbeigekommen, und schweigend verharrte er, bis er angesprochen wurde.
    „Lavas Rasony, ich begrüße Sie", sagte Rhodan zu dem lemurischen Scout, den er von anderen Abenteuern her noch gut in Erinnerung behalten hatte. „Werden wir es schaffen?"
    Der Lemurer sah in Fahrtrichtung.
    „Wir werden es schaffen. Es gibt keinen lebenden Lemurer, der so weit nach Osten vorgestoßen ist wie ich, aber das war noch in meiner Jugend. Die Erinnerungen an das Erlebnis sind vage geworden, ein wenig verschwommen, aber ich werde die heilige Insel wiederfinden. Sie liegt in einem schwarzen See, den niemand durchschwimmen kann. Ich werde Sie hinbringen."
    Rhodan und Atlan hatten schon von dem geheimnisvollen schwarzen See gehört, aber beide hielten es für richtig, den Scout jetzt nicht nach Einzelheiten zu befragen.
    „Wie ist der Weg, Rasony? Führt er durch Dschungel, durch Steppen oder über Gebirge?"
    „Alles, Perry Rhodan. Es gibt gewaltige Urwälder mit Baumriesen, die bis in den Himmel zu ragen scheinen, unübersehbare Sümpfe mit tückischen Raubtieren, weite Steppen ohne Wasser und hohe Gebirge mit Schnee auf den Gipfeln. Das alles sind Hindernisse, die den Weg zur heiligen Insel im schwarzen See versperren. Aber ich habe es damals geschafft und lebe noch. Also werden auch wir es schaffen."
    Vom Heck her kam der Ruf eines lemurischen Matrosen. Lavas Rasony erschrak.
    „Argazaten! Sie versuchen uns einzuholen. Wenn ihnen das gelingt, können sie eine Bombe unter dem Schiffsrumpf befestigen und uns in die Luft jagen. Wir müssen sie vorher abfangen."
    „Das wäre wohl etwas für Paladin", sagte Atlan und lief zusammen mit Rhodan zum Heck, wo die Beobachter standen.
    Der Spezialrobot Paladin war vier Meter hoch und ähnelte in seiner äußeren Gestalt einem Haluter. Von den Posbis entwickelt und erbaut besaß er eine Inneneinrichtung, die ganz auf die umweltangepassten Siganesen zugeschnitten war. Der Kommandant, General Harl Dephin, war ganze fünfzehn Zentimeter groß. Er lebte in dem Roboter wie in einer uneinnehmbaren Festung. Fünf weitere Siganesen waren bei ihm, seine alten Kampfgefährten Tyn, Rigeler, Retekin, Aracan und Hules, alle nun weit über tausend Jahre alt.
    Harl Dephin hatte den Alarmruf vernommen und schaltete auf Außenverbindung. Er benötigte dazu keinen Funkverkehr, sondern einfache Lautsprecher, die eine akustische Verbindung zur Außenwelt und umgekehrt herstellten.
    „Was ist los? Werden wir angegriffen? Rhodan, bitte melden Sie sich!"
    Rhodan war schon bei dem Roboter. In Kopfhöhe stellte er sich vor das Mikrophon. Es war im Körper eingebaut.
    „Harl, hören Sie mich?"
    „Ziemlich laut. Sprechen Sie leiser, oder bei uns fällt der Kalk von den Wänden."
    Wahrscheinlich meinte er das Ynkopartielle Compositum, aus dem der Robotkörper bestand. Harl hatte seine eigene Art, sich auszudrücken.
    „Wir werden von Argazaten verfolgt, von Fischmenschen. Sie wollen wohl Haftminen loswerden. Was ist dagegen zu tun?"
    „Einkochen", empfahl Harl Dephin trocken. „Ist zwar keine feine, aber eine äußerst wirksame Methode in einem solchen Falle. Wir dürfen nicht warten, bis sie zu nahe heran sind, dann kann ich nichts mehr unternehmen, ohne dass ich Paladin von seinem Anker befreie."
    „Einkochen?" entfuhr es Rhodan unwillkürlich, ehe er begriff.
    „Was sonst? Haben Sie Bedenken, Chef?"
    Natürlich hatte Rhodan Bedenken.
    „Es sind halbintelligente Lebewesen, Harl! Wir können sie nicht ohne Warnung einem so grässlichen Ende ausliefern."
    „Sie greifen uns an und gefährden unsere Mission, vergessen Sie das nicht. Haben Sie Lust, mit dem altertümlichen Kahn hier in die Luft zu fliegen? Das

Weitere Kostenlose Bücher