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0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

Titel: 0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vorgängen machen, wenn ich mit den Familienverhältnissen vertraut bin.«
    »Alice gehört nicht zur Familie!« sagte sie barsch.
    »Ich denke, sie ist Ihre Tochter?«
    »Gewiß«, schnappte Mrs. Reading, »aber wir haben die Heirat mit Charly McGrown nicht gebilligt. Alice lebt jetzt ihr Leben — und wir das unsere.«
    »Ihre Tochter kommt doch her, um Sie zu besuchen, oder nicht?«
    »Ich hatte sie angerufen«, erklärte Mrs. Reading. »Alice läßt sich oft wochenlang nicht bei uns sehen. Natürlich ist sie mir stets willkommen — solange sie darauf verzichtet, ihren Mann mitzubringen!«
    »Sie haben sich mit ihm gestritten?«
    »Dazu konnte es gar nicht kommen. Bill und ich lehnen ihn ab, das ist alles.« ‘
    »Warum?«
    »Das ist doch unwichtig! Es hat mit Bills Verschwinden nichts zu tun — beruhigt Sie das?«
    Ich nickte, obwohl meine Neugier geweckt war. Aber es hatte keinen Sinn, Mrs. Reading noch reizbarer zu machen. Ich bedankte mich für die Auskünfte und verließ die Wohnung.
    Zu Fuß ging ich dann zur nächsten U-Bahnstation. Ich sah mir jeden Laden, jedes Haus und jeden Kiosk an, die Mr. Reading auf seinem Weg zur Station passieren mußte.
    Dann ging ich zurück und setzte mich in meinen roten Jaguar. Ich stellte das Autoradio an und ließ mich von Count Basies Musik beeindrucken. Während ich mit der Hand auf dem Lenkrad den Rhythmus klopfte, behielt ich den Hauseingang im Auge, der genau drei Etagen unter der Readingschen Wohnung lag.
    Lange brauchte ich nicht zu warten. Als sie die Straße betrat, schien es fast so, als veränderte sich mit einem Schlag die Umgebung. Sie war eines jener Mädchen, deren Schönheit sofort in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückt.
    Daneben wirkte alles andere grau, unwichtig und konturenlos.
    Schon die Art ihres Schreitens konnte sich sehen lassen. Einige Männer blieben stehen und wandten die Köpfe, um ihr nachzublicken. Ich versuchte diese selbstsichere, beschwingte Art des Gehens zu analysieren, aber ich schaffte es nicht. Vermutlich war sie einfach jung und fühlte, daß man sie bewunderte.
    Ich sah, daß sie in einen cremefarbigen Lincoln kletterte, Baujahr 1965. Ich notierte mir die Nummer. Als der Lincoln losfuhr, stieg ich aus. Ich überquerte die Straße und betrat einen Drugstore. Ich mußte einige Minuten warten, ehe die Telefonzelle frei wurde, dann rief ich mein Office an. Phil, mein Freund und Kollege, meldete sich. Ich sagte ihm, was beim Gespräch mit Mrs. Reading herausgekommen war. »Noch eins«, sagte ich. »Ich habe hier die Nummer eines cremefarbigen Lincoln. Mrs. Readings Tochter fährt ihn. Sie ist verheiratet und heißt Alice McGrown. Stelle bitte fest, ob der Schlitten ihrem Mann gehört und was dieser McGrown tut.«
    Ich legte auf und trank am Counter eine Tasse Kaffee. Der Clerk war sommersprossig. Weder die abstehenden Ohren noch die wulstigen Lippen täuschten über die wache Intelligenz in seinen Augen hinweg. »Sie kennen doch Mr. Reading?« fragte ich.
    Er starrte mich an und schüttelte den Kopf. »Soll das ein Kunde sein?«
    »Weiß ich nicht. Er wohnt dort drüben, genau gegenüber, in der 52 —«
    »Ein Alter mit grauem Haar?«
    Ich zeigte ihm Readings Bild. »Kenn ich nicht«, antwortete er. »Nie gesehen.«
    Ich glaubte ihm. Reading ging ja nie Bier trinken. Eine Flasche durfte er abends beim Fernsehen schlucken, mehr nicht. Da würde seine Frau schon aufpassen.
    Zehn Minuten später stand ich an einem Zeitungskiosk, der auf Readings Weg zur U-Bahn lag.
    Der Mann im Kiosk war grauhaarig und mürrisch. Er war angezogen, als herrschte tiefer Winter. Fröstelnd, mit hochgezogenen Schultern, hörte er mich an. »Sicher kenne ich ihn«, meinte er. »Jeden Morgen kauft er bei mir die ›Herald Tribune‹.«
    »Wann war er das letzte Mal hier?«
    »Vor zwei oder drei Tagen. Genau weiß ich‘s nicht.«
    »Er ist seit vorgestern verschwunden. Können Sie sich erinnern, ihn an diesem Tag gesehen zu haben?«
    Er überlegte. »Lassen Sie mich mal nachdenken. Vorgestern? Nee — da habe ich ihn nicht zu Gesicht bekommen.«
    Ich bedankte mich und ging. An der nächsten Straßenecke, auf halbem Weg zur U-Bahnstation, war ein Taxistand. Ich erkundigte mich bei den Fahrern, ob sie an dem betreffenden Morgen einen Mann chauffiert hatten, der wie Reading aussah. Sie verneinten. »Sie können ja Mclntyre noch mal fragender ist gerade mit einem Kunden unterwegs. Er muß in einigen Minuten zurück sein«, sagte einer der Männer. Ich nickte

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