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0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

Titel: 0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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jedoch eher erschöpft als wütend.
    »Ich bin noch nicht fertig«, meinte die junge Frau. »Er war sich meiner so sicher, daß er gar nicht aufhören konnte, sich mit seinen Untaten zu brüsten! Er erzählte mir sogar, warum Flinch sterben mußte und weshalb sie den Toten in meinen Lincoln legten. Da auch Charly den Wagen benutzt, sollte die Polizei den Toten finden und glauben, Charly hätte seinen Partner aus Eifersucht getötet! In letzter Stunde änderte Ruffio seinen Plan. Ganz einfach deshalb, weil ihm klarwurde, daß er von einem wegen Mordes inhaftierten Charly keinen Penny erwarten konnte. Redskin erhielt also den Auftrag, den Toten verschwinden zu lassen. Redskin war es auch, der auf Charly schießen sollte — nur so, um Charly einzuschüchtern.«
    »Er hat ja geschossen — allerdings auf mich«, sagte ich. »Flinch wurde in seiner Wohnung ermordet?«
    »Wo denn sonst?« fragte Ruffio. »Greg hat ihn dann in den vorher gestohlenen Lincoln gelegt und den Wagen zurückgebracht.«
    Ich nickte. »Redskin versuchte mich auszuschalten, weil ich ihm bei der Ausführung seines Auftrages im Wege stand! Aber warum mußte gerade Flinch sterben?«
    »Sie verstehen nichts von meinen Grundsätzen«, höhnte Ruffio. »Als die beiden nicht blechen konnten, mußte ich sie einfach hochgehen lassen, das schuldete ich meinem Ruf. Sonst hätten sich derlei Fälle rasch gehäuft — klar?«
    In diesem Moment tauchte ein Schatten hinter den Terrassentüren auf. Im nächsten Moment stürmte Redskin in den Raum. Er hielt eine Pistole in der Rechten, die ich auf den ersten Blick als automatische Beretta identifizierte. Redskins Augen funkelten tückisch und haßerfüllt. »Sagen Sie ein Wort, Boß«, keuchte er. »Nur ein Wort! Ich schieße sofort.«
    »Nicht hier«, befahl Ruffio. »Vorher muß man ihn irgendwo sehen, in Tenafly meinetwegen — dann kannst du ihn kassieren!«
    »Warum nicht hier?« fragte Redskin, der mich keine Sekunde lang aus den Augen ließ.
    »Weil dieser Kerl bereits seine Dienststelle benachrichtigt hat«, meinte Ruffio grimmig. »Es muß so aussehen, als hätte er aus irgendeinem Grund die Ranch nochmals verlassen. Ist das klar?«
    Redskin nickte.
    »Versprechen Sie sich von diesem einfältigen Bluff irgendwelchen Nutzen?« fragte ich.
    Er grinste diabolisch. »Man wird Sie irgendwo in einem Chausseegraben finden oder an einem kräftigen Baum — tot hinter dem Steuer Ihres schönen, roten Renners!« prophezeite Ruffio. »Man wird einige Mühe haben, Sie aus dem Wrack der Ex-Rakete zu befreien. Mord? Natürlich wird man glauben, daß ich dahinter stecke. Meine Schultern sind verdammt breit, G-man. Ich bin es gewohnt, derlei Verdächtigungen gelassen zu tragen. Beweisen wird man mir nichts können. Ich bin der Wettkönig dieser Stadt! Sie wollten mein Ende herbeiführen, und nun müssen Sie selber dran glauben.«
    »Stehen Sie auf und heben Sie die Hände!« befahl Redskin mit scharfer Stimme. Ich gehorchte. »Kommen Sie ‘raus auf die Terrasse und…«
    Weiter kam er nicht.
    Ein Schuß krachte.
    Ich zuckte zusammen — nicht weil ich getroffen war, sondern weil ich überrascht war, verblüfft.
    Redskin schrie auf. Ich wandte mich um und sah, wie die Beretta seinen Fingern entfiel. Mit der Linken umklammerte er den verletzten Arm.
    Alice McGrown hielt eine rauchende Pistole in der Hand. Ich kannte die Waffe. Ich war dabei, als Alice sie aus der Kommode im elterlichen Wohnzimmer geholt hatte.
    »Jetzt kennen Sie den Grund, weshalb ich glaubte, Ruffio nicht fürchten zu müssen«, sagte sie.
    Ich war mit wenigen Schritten in Redskins Nähe und hob die Beretta auf. Ruffio stand wie gelähmt. Fassungslos starrte er die junge Frau an. »Wo haben Sie bloß das Schießen gelernt?« wollte er wissen.
    »Nirgendwo«, sagte Alice mit bebender Stimme. »Ich habe einfach abgedrückt —«
    Ruffio verdrehte die Augen und keuchte. »Sie hätten mich töten können!« stieß er erregt hervor.
    Alices Gesicht verhärtete sich. »Wie kommt es, daß Sie so zimperlich sind, wenn es um das eigene Leben geht?« fragte sie. »Machen Sie sich nicht zum Narren! Auf Sie wartet schon der elektrische Stuhl!«
    Draußen bellte wieder der Hund, laut, wütend, und hysterisch. Er schien an einer Kette zu liegen. Ich fragte mich, wie er wohl in spätestens einer Stunde beim Näherkommen der heulenden Martinshörner kläffen würde.
    ENDE

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