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0433 - Herrin der Ghouls

0433 - Herrin der Ghouls

Titel: 0433 - Herrin der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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versuchen, Ihr halsbrecherisches Fahren zu rechtfertigen. Ich fahre auch gern schnell, aber nur dann, wenn ich weder andere noch mich gefährde. Ist noch jemand im Wagen?«
    »Sehe ich so aus?« fragte die Rothaarige mit mildem Spott.
    »Laß sie hier Wurzeln schlagen, cheri«, sagte Nicole zu Zamorra. »Ein wenig mehr Höflichkeit und Einsicht hätte ich mir schon gewünscht.«
    »Wir lassen Sie nicht hier«, sagte Zamorra. »Sie kann einsteigen. In Feurs setzen wir sie raus.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte die Frau. Zielstrebig marschierte sie auf den BMW zu und nahm im Fond Platz.
    »Haben Sie eigentlich auch einen Namen?« erkundigte sich Zamorra. »Schließlich möchte man ja wissen, an wem man Samariterdienste tut.«
    »Ich bin Yalasa«, sagte die Rothaarige.
    »Und - weiter?« fragte Nicole.
    »Nichts weiter. Nur einfach Yalasa. Und Sie?«
    »Ich bin Nicole, das ist Raffael, und das ist Zamorra - nichts weiter«, erwiderte Nicole kühl.
    Sie stiegen ein. Zamorra fuhr wieder los, nachdem er sich vergewissert hatte, daß von dem Renault keine Teile in die Fahrbahn ragten.
    Yalasa, dachte er. Ein seltsamer Name für eine Frau.
    Und die Frau war auch mehr als seltsam…
    ***
    Rogier deNoes anfängliche Vermutung, daß niemand das Sterben des blutleeren Mannes beoachtet hatte, stimmte. Eine ältere Frau hatte die Polizei alarmiert, als sie nach dem Abziehen des Gewitters aus dem Fenster blickte und den Toten an deNoes Autotür hängen sah.
    Die Polizisten waren dann recht schnell auf dem Plan erschienen, aber nicht schnell genug, um noch Spuren aufnehmen zu können. Die hatten die sturzbachartigen Wasserfälle zerstört. Wer auch immer jenen Mann ermordet hatte, war wieder untergetaucht und nicht mehr zu fassen.
    DeNoe sah keine Waffenmündungen mehr vor sich. Das Mißverständnis war geklärt. Aber einen Haufen Fragen mußte er sich doch gefallen lassen und lud die Beamten der Bequemlichkeit halber in das Lokal ein, aus dem er gerade gekommen war.
    Wer deNoe war und welchen Beruf er ausübte, wußte Inspektor Lucien inzwischen. Wohin deNoe unterwegs war, wollte er auch wissen.
    »Geht Sie das etwas an, Inspektor?« erkundigte sich Rogier. »Bin ich nun doch Tatverdächtiger, der über jeden seiner Schritte Auskunft geben muß, oder nur ein Zeuge, der zufällig über den Toten stolperte?«
    »Monsieur, mir spukt wie Ihnen die Frage im Kopf herum, warum der Tote ausgerechnet Ihren Wagen öffnen wollte und nicht einen anderen aus dem Dorf. Immerhin wohnt der Mann hier.«
    »Falsch«, schmunzelte deNoe. Als Lucien ihn verblüfft ansah, verbesserte ihn deNoe: »Er wohnte - Vergangenheitsform, mein Bester. Tote wohnen nämlich nicht, sie werden bestattet und ruhen dann…«
    »Wie Beamte«, spöttelte Lucien und nahm seinen eigenen Berufsstand damit auf die Schippe. »Nur werden die nach ihrem Ableben nicht bestattet, sondern lediglich umgebettet… aber kommen wir zur Sache zurück, Monsieur deNoe. Können Sie sich erklären, weshalb Ihr Mazda das Ziel des Sterbenden war, der mit Sicherheit verfolgt wurde?«
    »Nein, zum Teufel«, knurrte deNoe, dem die Fragerei langsam zu dumm wurde. »Meine Aussage haben Sie, Inspektor, und wenn nichts gegen mich vorliegt, möchte ich gern meine Reise fortsetzen. Damit Ihre Seele Ruhe findet, verrate ich Ihnen das Ziel sogar, obgleich ich es trotz Ihrer Fragen nicht nötig hätte: Château Montagne an der Loire, ein Stückchen südlich von Feurs. Zufrieden, Inspektor?«
    Der zuckte mit den Schultern.
    »Zufrieden werde ich erst sein, wenn ich auch meinen letzten Fall aufgeklärt habe«, sagte er. »Bis Feurs ist es doch gar nicht mehr weit. Warum haben Sie hier angehalten?«
    »Weil ich in diesem verdammten Gewitter und bei diesen Regenfällen meine eigene Motorhaube nicht mehr sah!« fauchte deNoe ihn an. »Oder wären Sie bei diesem Sauwetter weitergefahren?«
    Lucien winkte ab. »Werden Sie sich im Château Montagne länger aufhalten oder nur für kurze Zeit, Monsieur?«
    »Woher soll ich das wissen? Über meine Heimatadresse erreichen Sie mich doch auch, und jetzt darf ich mich empfehlen…«
    Er überließ es dem Inspektor, die Rechnung zu begleichen, die sie beide noch einmal gemacht hatten. Mit einer gehörigen Portion Ärger im Bauch stieg er in den Wagen, an dem noch jemand von der Spurensicherung herumfingerte, und fuhr los. Der Tote war längst in einen Zinksarg verpackt worden und wurde gerade abtransportiert.
    Einer der Polizisten hatte noch etwas von »Bißwunden«

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