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0433 - Herrin der Ghouls

0433 - Herrin der Ghouls

Titel: 0433 - Herrin der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Herrin, konnte nicht fünf Feuer zugleich löschen.
    Zumal Nicole sie daran hinderte.
    Sie sah Zamorra erschöpft zusammenbrechen, als die fünf Ghouls niederbrannten. Er hatte sich zu sehr verausgabt, aber ihm drohte jetzt auch keine Gefahr mehr. Nicole rief das Amulett aus Zamorras Hand und schlug es in einer gleitenden Bewegung gegen Yalasas Kopf, die benommen rückwärts taumelte. Im nächsten Moment war Nicole bei ihr, packte zu und nahm Yalasa in einen schmerzhaften Kontrollgriff.
    »Damit hast du wohl nicht gerechnet, du Miststück«, zischte sie die Rothaarige an. »Du kannst machen, was du willst, wir sind dir immer überlegen! Na, willst du nicht noch ein paar Ghouls rufen? Wer immer versucht, dir zu helfen, wird sterben!«
    »Wie macht ihr das?« ächzte Yalasa.
    »Vielleicht erfährst du es eines Tages, wenn die Zeit reif ist. Wo ist Rogier? Laß ihn frei, sofort! Und der Himmel sei dir gnädig, wenn er schon tot ist…«
    »Ich zeige dir, wo er ist«, keuchte Yalasa.
    »Dann los!« Nicole löste ihren Griff. Mit ihren telepathischen Fähigkeiten konnte sie Yalasas Gedanken teilweise erfassen und sah, daß die Rothaarige verzweifelt war. Vom Höhepunkt der Macht war sie in den Abgrund der Ohnmacht gestürzt worden. Sie hegte jetzt nur noch die Hoffnung, ihr eigenes Leben retten zu können, wenn sie sich kooperativ zeigte, denn ihre Diener konnten ihr nicht mehr helfen.
    Sie hatte den Feind und seine Stärke doch unterschätzt.
    Sie wunderte sich, warum die Wächter nicht mehr vor dem Portal standen, aber sie führte Nicole in das, was einmal in grauer Vorzeit ein Palast gewesen war, und lief dorthin voraus, wohin sie den von ihr hypnotisierten Rogier deNoe gebracht hatte. Nicole Duval zu hypnotisieren, hatte nicht funktioniert. Yalasa hatte es noch versucht, aber diese Frau besaß eine innere Sperre dagegen, die Yalasa mit der Kraft ihrer flimmernden Augen nicht durchdringen konnte.
    Sie hatte auf der ganzen Linie verloren.
    Und dann sah sie die Tür zu dem Kerkerraum offen, in dem sie deNoe gebracht und ihm hypnotisch vorgegaukelt hatte, es sei das Tor zum Paradies. Sie hatte ihn nicht allein als Geisel gewollt, sondern ihn zu ihrem Gefährten machen wollen, doch zunächst hatte er als Druckmittel gegen Zamorra dienen sollen und war deshalb in einen »goldenen Käfig« eingesperrt worden. In Wirklichkeit war nie geplant gewesen, ihn zu verstümmeln oder zu töten. Damit hatte der leider zu intelligente Leichenfresser Zamorra nur bluffen sollen.
    Doch jetzt war selbst das nur noch ein verlöschender Traum…
    Im Raum befanden sich die beiden langsamen, weil halb verhungerten Wächter! Und deNoe - lebte noch!
    Noch! Einer der Ghouls wollte ihn soeben mit der Hellebardenspitze erstechen, um seinen Leichnam auskühlen und dann vertilgen zu können! Gerade spannte er die Muskeln, um zuzustoßen…
    Da griff Nicole an.
    Wie vorhin Zamorra, ließ jetzt sie, die entschieden ausgeruhter war, das Amulett Feuerblitze speien. Glutwolken erfaßten die beiden halbtoten Ghouls. Der, welcher Rogier töten wollte, zerfiel zu Asche, während er noch zustieß. Nur besaß zerfallende Asche keine Kraft mehr, und die tödliche Waffe fiel dann einfach so zu Boden.
    Der andere Ghoul fuhr herum. Die Angst vor dem Feuertod und die Enttäuschung über den vermeintlichen Verrat seiner Herrin, die ihn und seinen Gefährten erst hungrig hatte hier ausharren lassen und die dann auch noch eine feuerschleudernde Feindin mitgebracht hatte, verlieh ihm eine Kraft und Schnelligkeit, die er selbst am wenigsten noch in sich erwartet hatte.
    Seine Waffe traf Yalasa.
    Während der Ghoul im Amulett-Feuer zerfiel, sank Yalasa sterbend in sich zusammen. Nicole beugte sich über sie.
    »Sag nichts, Menschenfrau«, flüsterte die Rothaarige heiser. »Ich weiß, daß ich verloren habe. Es ist vorbei… alles… und ich bin am Ende meines langen Weges… aber ihr…«
    Und dann begriff Nicole nicht, weshalb die sterbende Yalasa sie zurück in ihre Welt zu Zamorra versetzte. Und sie begriff noch weniger, daß Zamorra schon vor ihr hier angekommen war, und daß auch Rogier auftauchte.
    Nur Yalasa kam nie mehr wieder zur Erde.
    Sie starb in der toten Welt, in der rotes Licht vorherrschte und den Untergang verkündete, den Wärmetod eines kleinen Universums, in dem es kein Leben mehr gab.
    ***
    Nur noch wenige Ghouls waren auf der Erde zurückgeblieben. Niemand erfuhr je, wie viele, oder besser wie wenige es gewesen waren. Der Aufenthalt auf der Erde

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