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0433 - Herrin der Ghouls

0433 - Herrin der Ghouls

Titel: 0433 - Herrin der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nichts. Es mußte kräftig geregnet haben. Die Straße war naß und spiegelte das Scheinwerferlicht.
    Raffael Bois fand sich in der für ihn dienstlich äußerst ungewohnten Lage wieder, im Fond Platz zu nehmen, während Zamorra uhnd Nicole vorn saßen. Aber so konnte er wenigstens nachempfinden, wie sich die Herrschaften fühlten, wenn sie von ihm chauffiert wurden, was selten genug vorkam. Immerhin, er hatte den Wagen zum Flughafen gebracht, und das genügte Zamorras Ansprüchen.
    Die nasse Straße war rutschig. In den letzten Tagen war es in Frankreich kaum weniger heiß gewesen als in Italien, woher Zamorra und Nicole gerade kamen, nachdem sie noch miterlebt und mitgemacht hatten, wie die Italiener den Weltmeisterschaftssieg der deutschen Fußballmannschaft gefeiert hatten. Selbst Zamorra, der normalerweise dem Fußballspiel nicht viel abgewinnen konnte, hatte sich von der Begeisterung der Menschen in Rom schnell anstecken lassen. Ursprünglich hatte er den Argentiniern den Sieg gegönnt, aber bereits nach der ersten Halbzeit des Endspiels war er umgeschwenkt - ein so schlechtes Spiel wie das der Argentinier hatte er noch nie gesehen, und die Alemannen, die den Ball fast ununterbrochen unter ihrer Kontrolle hatten, verdienten den Sieg durchaus. Zamorra hätte ihnen einen würdigeren Gegner gewünscht. Italien oder England…
    Aber das war vorbei, und mittlerweile sprach niemand mehr von der Weltmeisterschaft, die für ein paar Tage und Wochen weltbewegender gewesen war, als Kriegsberichte und aktuelle Tagespolitik.
    Kurzum, es war glühend heiß gewesen, die Straße staubig, und der Regenfall hatte den Staub zu Schlamm verwandelt, der die Strecke von Lyon nach Feurs teilweise äußerst gefährlich machte. Entsprechend vorsichtig fuhr Zamorra, und er spielte schon mit dem Gedanken, Raffael ans Lenkrad zu lassen, weil er ja doch keinen Spaß am schnellen Kurvenfahren genießen konnte, aber dann ließ er es doch. Er mußte ja nicht rasen; es war auch eine Herausforderung, sicher zu fahren.
    Der verhinderte Rallye-Pilot hinter ihm, der mit Fernlicht heranfegte, schien das nicht so zu sehen. Ärgerlich verzog Zamorra das Gesicht. Der Innenspiegel blendete zwar ab, aber das Fernlicht des »Verfolgers« knallte gemein in den linken Außenspiegel und blendete Zamorra. Der tippte mehrfach die Bremse an, aber der rasch näherkommende Raser dachte nicht daran, von Fern- auf Abblendlicht umzuschalten.
    Ihm reichte wohl, daß er genug sah. Andere konnten ja ruhig erblinden oder anhalten.
    Vor der nächsten Kurve verlangsamte Zamorra das Tempo mehr als nötig. Von einem Moment zum anderen war der Verfolgerwagen ganz dicht hinter ihm, setzte zum Überholen an und zischte vorbei.
    Vorbei an Zamorras BMW und vorbei an der Kurve.
    Der düstere Schatten des Wagens und die Rückleuchten wippten und kamen zum Stillstand. Der BMW glitt sicher in die Kurve und an dem Sportwagen vorbei. Zamorra bremste weiter ab, stoppte und rollte zurück bis vor die Kurve, wo er den Wagen abstellte und die Warnblinkanlage einschaltete.
    Dann stieg er aus.
    Nicole und Raffael kletterten ebenfalls ins Freie.
    Der Lichtkegel der BMW-Scheinwerfer erfaßten den Renault Alpine, der in der zu schnell durchrasten Kurve von der Fahrbahn gerutscht und im Graben gelandet war. Direkt dahinter war eine steile Böschung. Wäre der Wagen dagegen geschleudert, hätte er sich vermutlich völlig plattgeschlagen. So konnte eigentlich nicht sehr viel passiert sein.
    Zamorras Hoffnung bestätigte sich. Als er den Sportwagen mit der im Frontbereich zersplitterten Kunststoffkarosserie erreichte, kletterte der Fahrer gerade ins Freie und sah dabei recht beweglich und unverletzt aus.
    »Pech gehabt«, vernahm Zamorra eine Frauenstimme. »So was passiert halt. Können Sie mich bis zum nächsten Ort mitnehmen, in dem es ein Hotel gibt?«
    Der rasende Kamikazefahrer war eine Frau!
    Sie trug einen hautengen roten Rallye-Overall, der die Formen ihres Körpers in aufregender Form nachzeichnete, und sie strich sich jetzt durch ihr langes, rötliches Haar. »Tun Sie mir den Gefallen, ja?«
    »Eigentlich sollte ich Ihnen den Hintern versohlen«,, brummte Zamorra. »Sie sind unverantwortlich schnell geflogen. Wenn Ihnen in der Kurve jemand entgegengekommen wäre…«
    »… wäre ich trotzdem in den Graben gerauscht. Was ist, nehmen Sie mich mit? Wenn nicht, informieren Sie bitte…«
    »Wir nehmen Sie mit«, sagte Nicole. »Aber ich kratze Ihnen die Augen aus, wenn Sie noch einmal

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