0435 - Der Laser-Dämon
erreichbar.
»Du hast Glück, Süße, in einer Stunde wäre ich nach San Antonio gejettet. Was liegt an?«
Sie kannten sich doch, und Stranger wußte, daß sie nicht ohne Grund anrief. »Ich habe was für dich, Burt, aber diesmal kostet es Geld… dreitausend Dollar. Es hat mit den Morden an Doraner und Monterrey zu tun.«
»Wo bist du? Ich komme zu dir, Phyllis.«
Eine halbe Stunde später tauchte er in dem kleinen Café auf, das sie ihm genannt hatte. »Deine Information muß aber schon verdammt gut sein, wenn sie dreitausend Bucks wert ist, weil an dem Fall doch nichts mehr dran ist als ein Inspektor, der uns pausenlos Ärger bereitet und einen Kleinkrieg gegen die TP und andere Medien zu führen bereit ist.«
»Hast du das Geld bei dir? Bar? Einen Scheck möchte ich nicht riskieren, damit niemand mein Konto kontrollieren kann.«
Er zog einen Briefumschlag aus der Tasche, in dem es hörbar knisterte, und sah sie nur erwartungsvoll an.
Sie schluckte. »Heute kurz vor Feierabend ist Salurnos Assistent Woods im Präsidium auf dieselbe Weise ermordet worden wie Doraner und Monterrey!«
»Und das ist amtlich, Baby?« erkundigte sich Stranger.
»Hier… die Kopie der Aktennotiz! Er liegt in der Gerichtsmedizin im Kühlfach und soll morgen obduziert werden…«
Stranger nahm die Kopie entgegen. Er schob Phyllis Marou den Briefumschlag zu. »Wenn dú nachzählst, dann bitte nicht hier in der Öffentlichkeit, Süße. Der Spaß ist der TP sicher die dreitausend wert, aber du bekommst noch einmal soviel, wenn ich die Leiche aus der Nähe aufnehmen kann.«
»Du kannst dort unten doch nicht filmen…«
»Aber fotografieren, und Fotos lassen sich in Fernsehsendungen genauso zeigen wie Filme… wie sieht es aus damit?«
Plötzlich wußte sie, warum eine Vorahnung sie dazu gebracht hatte, Dr. Storeys dienstlichen Schlüsselbund mitzunehmen, um den zurückzulegen sie morgen früh unbedingt noch vor dem Arzt wieder im Büro sein mußte, damit er ihn nicht vermißte.
»Okay…«
Er schmunzelte. »Dann wollen wir mal keine Zeit verlieren.« Den Flug nach San Antonio, den er bis jetzt nur verschoben hatte, sagte er für diesen Abend endgültig ab. Die Story, die er hier geliefert bekommen hatte, war brandheiß!
***
Der nächste Mittag brachte in den Lokalnachrichten der Televison Power die Sensationsmeldung, daß es in El Paso den dritten Todesfall gebe, der offenbar auf Laserstrahlen zurückzuführen sei. Ein Foto des Ermordeten wurde eingeblendet, das immerhin so geschickt retuschiert war, daß man die tödliche Verletzung nur ahnen konnte.
Inspektor Salurno sah die Sendung durch Zufall, weil er sich gerade in der Kantine aufhielt. Dr. Storey sah sie nebenher, hatte nicht einmal auf den Text geachtet und erkannte auf dem eingeblendeten Foto plötzlich das Gesicht des Toten wieder, den er gerade vor einer Stunde untersucht hatte.
Er fuhr herum und starrte Phyllis an. »Waren Sie das?« stieß er hervor.
Die dunkelhäutige Schönheit tat unschuldig. »Wieso ich? Nur weil ich einmal diesem Stranger einen Tip gegeben habe, bin ich wohl automatisch für jede Panne verantwortlich, die hier passiert?«
»Das ist doch eine Aufnahme, die in der Kühlkammer gemacht worden ist«, fauchte Storey. Das Foto war so aufgenommen worden, daß der Ort für einen Laien nicht unmittelbar zu bestimmen war, aber dem Arzt fielen winzige Details auf.
»Ja, und?«
»Sie haben dem Reporter ermöglicht, in der Kühlkammer zu fotografieren«, behauptete Storey.
»Und wie?« gab Phyllis zurück, der es langsam unbehaglich wurde. Plötzlich bedauerte sie es, Stranger diese Chance ermöglicht zu haben, und sie fragte sich, ob er und die TP die insgesamt 6000 Dollar, die Phyllis erhalten hatte, nicht zehnfach wieder hereinholten. Immerhin hatte Stranger nicht nur ein Foto gemacht und sich auch noch eine Menge nebenher erzählen lassen…
»Mit meinen Schlüsseln«, sagte Storey. »Schade, daß ich sie jetzt selbst schon mehrfach in der Hand hielt, sonst könnten wir Fingerabdrücke nehmen lassen…«
»Sie vertrauen mir nicht mehr«, beklagte sich Phyllis.
»Ich habe auch allen Grund dazu«, fauchte Dr. Storey. »Ich habe Ihnen kürzlich eine mündliche Abmahnung zukommen lassen. Inzwischen halte ich es für bedenklich, wenn wir weiterhin Zusammenarbeiten würden. Was halten Sie davon, sich eine neue Stelle zu suchen?«
»Sie feuern mich also.«
»Es wäre besser, wenn Sie von sich aus kündigen würden«, riet der Arzt ihr. »Selbst
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