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0435 - Mörder bitten nie um Gnade

0435 - Mörder bitten nie um Gnade

Titel: 0435 - Mörder bitten nie um Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
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erloschen die Lichter. Phil starrte angestrengt nach hinten, versuchte mit seinen Blicken die Dunkelheit zu durchdringen, doch er vermochte nichts zu erkennen, und zu hören gab es nichts, denn die Insassen des Chrysler blieben im Wagen.
    Phil lockerte die 38er unter seiner Achsel und steig aus. Er mußte herausbekommen, wer in dem Wagen saß. Wenn möglich, wollte er es auf eine Verfolgungsjagd nicht ankommen lassen, denn es hatte sich erwiesen, daß der Chrysler die bessere Maschine besaß.
    Langsam schlenderte Phil zum Chrysler hinüber, dessen Schwarze Silhouette sich schwach vom etwas helleren Beton abhob. Phil steuerte nicht direkt auf den Wagen zu, aber er ließ ihn nicht aus den Augen.
    In den Bäumen rauschte der Wind. Vereinzelt huschten auf dem Parkway die Wagen vorbei, bohrten sich mit gelben Lichtern rasend schnell in die Dunkelheit und verloschen mit roten Punkten. Irgendwo klagte eine Eule.
    Dann schob sich Phil ein wenig dichter an den Wagen heran. Er konnte nicht sehen, was im Chrysler geschah. Aber der plötzliche Schrei, den er schon einmal in dieser Nacht gehört hatte, ließ ihn zum Wagen hinüberhetzen. Phil riß die Tür auf und starrte auf ein Girl im Männeranzug, dessen Körper auf der anderen Seite des Wagens halb zur Tür hinaushing.
    Phil erkannte Lil Hogan. Aber wo war der Mann, der diesen Wagen gefahren hatte?
    Mein Freund lief um den Chrysler herum, half Lil aufzustehen. Er setzte sie ins zerschlissene Polster. Sie klammerte sich ängstlich an ihn.
    »Wo ist der Fahrer?« fragte Phil.
    Lil jammerte. Sie deutete zum Wald hinüber. Der Bursche ist also geflohen, dachte Phil. »Sind Sie verletzt?« fragte er besorgt.
    Das Girl schüttelte den Kopf. »Ich hatte nur solche Angst, als Charles plötzlich auf dieser Seite die Tür aufriß«, hauchte sie. »Dann sah er Sie kommen und floh.«
    »Kommen Sie«, sagte Phil, »ich bringe Sie in meinen Wagen, dann will ich mich nach dem Burschen umsehen.«
    Lil zuckte plötzlich zurück und schrie auf. Phil warf sich sofort herum. Aber es war zu spät. Der Hieb erwischte Phil mit voller Wucht. Phil fiel hintenüber und schlug mit dem Kopf auf das Pflaster. Dort blieb er bewußtlos liegen.
    ***
    Crazy Charles sprang in den Wagen, startete den Motor und brauste davon. Lil drückte sich in die äußerste Ecke. Sie zitterte am ganzen Körper, und sie zweiftelte nicht einen Augenblick daran, daß der Gangster sie umbringen würde, falls sie nicht genau das tat, was er verlangte.
    Sie fuhren etwa noch eine halbe Stunde. Dann bog Charles plötzlich ab. Er nahm die Abfahrtsschleife in hohem Tempo und verringerte es auch dann noch nicht, als sie durch die verschlafenen Straßen der Außenbezirke New Yorks fuhren.
    Villen standen zu beiden Seiten der Straße. Parkähnliche Vorgärten, Hecken, Gittertore und lange breite Auffahrten reihten sich aneinander.
    Charles fuhr wie der Teufel. Sie näherten sich Rose Dale. Die Reifen radierten in den Kurven. Charles dachte nur daran, sicher und unerkannt in Sheffermans Villa zu verschwinden. Solange das Mädchen neben ihm saß, fühlte er sich unbehaglich.
    Sie erreichten New Yorks östliche Stadtgrenze.
    Hundert Yards vor Sheffermanns Villa passierte es.
    Aus einer vorfahrtberechtigten Straße bog ein schwerer Ford Mustang mit hohem Tempo ein.
    Charles sah den Wagen zu spät. Er trat plötzlich auf die Bremsen. Der Wagen blockte. Lil flog vor die Windschutzscheibe und sackte dann zusammen. Das Fahrzeug geriet ins Schleudern, drehte sich noch einmal um sich selbst und krachte dann vor einen Laternenpfahl.
    Der Fahrer des Mustang hatte versucht auszuweichen. Sein Fahrzeug prallte gegen eine fast mannshohe Klinkermauer. Das Steuerrad drückte sich durch die Wucht des Anpralls in den Brustkorb des Mannes. Besinnungslos blieb er dort hängen.
    Charles kletterte benommen aus dem Wagen. Er sah sich nicht um. Sein Kopf dröhnte. Er torkelte die Straße entlang und verschwand gleich darauf in einer Toreinfahrt.
    In dieser Gegend standen kaum Häuser. Hinter der Klinkermauer lag versteckt eine Villa. Bis zu Sheffermans Haus breitete sich freies Gelände aus. Auf der gegenüberliegenden Seite reihten sich unbebaute Grundstücke aneinander. Vom Süden blies ein steifer Wind über das Land. Die Luft war würzig und frisch. Es war nicht weit bis zur Jamaica Bay.
    Charles läutete. Ein junger Mann, der schmale Schultern besaß und gepolsterte Jacketts trug, um breiter zu wirken, öffnete ihm.
    »Wo hast du die Miß?« fragte der

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