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0435 - Mörder bitten nie um Gnade

0435 - Mörder bitten nie um Gnade

Titel: 0435 - Mörder bitten nie um Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
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junge Mann erstaunt.
    »Ach, die Kleine!« erinnerte sich Charles. Er grinste.
    »Ich weiß über alles Bescheid«, sagte der Wattierte. »Der Boß hat angerufen. Wo ist sie?«
    »Im Wagen. Hab ’nen Unfall gebaut.«
    »Bist du wahnsinnig!«
    Der Wattierte rannte los. Er ließ alle Sicherheitsmaßnahmen außer acht und hetzte auf die Straße. Im Schatten der Laternen sah er die Umrisse der kollidierten Wagen.
    Lil Hogan lag bewußtlos auf dem Polster.
    Der junge Mann zerrte das Girl aus dem Wagen. Er war viel zu schwach dafür. Sein Atem flog. Aber die Angst vor seinem Boß gab ihm außergewöhnliche Kräfte. Er legte sich das Mädchen über die Schulter und schleppte sie eilig davon.
    Aus dem Haus hinter der Klinkermauer kam jetzt ein Mann in Pantoffeln auf die Straße geschlurft. Er sah zuerst den Mustang, der gegen seine Mauer geprallt war. Dann erblickte er eine Gestalt, die etwas Schweres wegschleppte. Aber er lief zum Mustang und kümmerte sich um den stöhnenden Fahrer des Sportwagens. Er sah, daß der Mann eingeklemmt war und daß er ihm nicht helfen konnte.
    Er stolperte zur Villa zurück und rief übers Telefon Polizei und Krankenwagen heran.
    Der Wattierte verschwand mit Lil auf dem Rücken in Dio Sheffermans Villa.
    ***
    Ich schickte den dicken Nathan Lambert in seine Wohnung zurück.
    Fritz Ratner hatte ihn ausgefragt. Aber es war nichts dabei herausgekommen. Die Fingerabdrücke, die wir fanden, stammten teilweise von dem toten Keeper, die anderen vermutlich von den Gästen. Das genaue Ergebnis würde uns erst Washington mitteilen können.
    Ich hatte Tom Basset längst wieder hinüber in das alte Haus geschickt, denn es sah so aus, als sollten wir so schnell nicht von hier wegkommen. Shefferman war immerhin wieder verschwunden. Und wenn meine Vermutungen zutrafen, war Phil inzwischen auf einer falschen Spur.
    Ich verabschiedete mich von Fritz Ratner und ging zu Tom Basset hinüber. Ich fragte, ob Phil sich schon gemeldet hätte.
    Tom hatte inzwischen mit unseren Kollegen in der Zentrale gesprochen. Von Phil war noch keine Nachricht eingegangen.
    Ich machte mir Sorgen um ihn. Denn selbst wenn er uns nicht hatte erreichen können, müßte er wenigstens in der Zentrale im Headquarter Nachricht hinterlassen.
    Ich war hundemüde. Ich wäre gern nach Haus gefahren. Aber die Sorge um Phil hätte mich ohnehin nicht schlafen lassen. Deshalb beschloß ich, Tom Basset Gesellschaft zu leisten.
    Da sich die ganze Situation durch den Mord an dem Barkeeper zugespitzt hatte, erschien es mir ratsam, Tom noch für einige Stunden auf seinem Posten zu lassen. Denn wir wußten immer noch nicht, wo Lil Hogan war. Befand sie sich noch in der Nähe des Hauses, oder im Haus selbst, oder war sie tatsachlich unter unseren Augen von Shefferman mitgenommen worden?
    Ich sprach mit Tom noch einmal alles durch. Wir stellten fest, daß wir einem Verbrecher nachjagten, der es bisher immer verstanden hatte, sich dem Zugriff der Polizei zu entziehen. Mit Hilfe seiner ehemaligen Braut war es uns endlich gelungen, ihm eine Falle zu stellen, aus der er uns aber wieder entwischte. Trotz aller unserer Sicherheitsmaßnahmen war es ihm außerdem gelungen, Lil Hogan, seine ehemalige Braut, aus Rache zu beseitigen oder als Geisel mitzunehmen. Verwirrend war der Mord an dem Keeper. Nathan Lamberts Benehmen war zwar auffällig, aber erklärlich.
    Wir saßen uns rauchend gegenüber und bangten um Lil Hogan und um meinen Freund.
    Das Telefon riß uns aus unseren Gedanken.
    Ich nahm den Hörer ab.
    Am anderen Ende der Leitung war eine Stimme, die ich schon einmal gehört hatte. Es war Lamberts schmierige Stimme.
    »Hallo! Mister!« sagte er, »sind Sie Cotton?«
    »Ja, am Apparat.«
    »Mr. Cotton, ich muß Ihnen etwas sagen. Es läßt mir keine Ruhe.«
    »Von wo aus sprechen Sie?« fragte ich zurück.
    »Unten aus der Bar. Ich habe in der Wohung kein Telefon.«
    »Was wollen Sie also?«
    »Ich kann es am Telefon nicht sagen«, flüsterte er aus der Muschel.
    Mir schien sein Wunsch zweifelhaft, denn wir hatten gefragt, was zu fragen war. Andererseits war sein Verhalten vorhin seltsam genug gewesen. Vielleicht hatte er es sich jetzt anders überlegt.
    »Okay, ich bin sofort bei Ihnen in der Bar«, sagte ich.
    »No, Mr. Cotton, nicht in der Bar. Ich warte in Miß Hogans Wohnung.«
    »Was soll denn das schon wieder?« fragte ich. Aber er hatte schon aufgelegt.
    Die Sache gefiel mir nicht. Bei seiner Fettleibigkeit bewegte sich der Mann fortwährend

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