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0436 - Im Reich der Kraken-Schlange

0436 - Im Reich der Kraken-Schlange

Titel: 0436 - Im Reich der Kraken-Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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stecken.
    Wenn er das Amulett abschaltete, befand er sich meistens in der Nähe und bereitete irgend eine Schweinerei vor. Hier ging es also weniger um das seltsame, bizarre Monstrum, sondern um einen gezielten Angriff auf den Meister des Übersinnlichen.
    »Magie«, sagte Sanjuan abfällig. »Das ist etwas für alte Weiber und Verrückte. So etwas gibt es nicht.«
    »Denk an die Zombies von Haiti«, sagte Mejia. »Das ist auch Magie.«
    »Immer, wenn man zu bequem ist, nach einer vernünftigen Erklärung zu suchen, redet man von Magie«, sagte Sanjuan. »Das ist ja auch so einfach. Ich glaube nicht daran. Hier gaukelt uns jemand etwas vor. Mit einer Art Hypnose.«
    »Und wer soll das sein, eh?« fragte Zantos.
    Der Sargento deutete auf Zamorra. »Immer der, der zuerst von Magie redet. Der da ist der Scharlatan.«
    ***
    Leonardo deMontagne war unzufrieden. Das Monstrum war in die Flucht geschlagen worden - mit ganz einfachem, primitivem Feuer! Und das, obgleich der Fürst der Finsternis einen Augenblick lang nahezu sicher gewesen war, diesmal müsse es Zamorra erwischen. Unter normalen Umständen hätte er bei Größe und Schnelligkeit des Ragnarök-Ungeheuers keine Chance haben dürfen.
    Nun war der Überraschungseffekt vertan. Nun wußte Zamorra, wie schnell die Bestie war, die Menschen fraß, und konnte sich bei seinen weiteren Aktionen darauf vorbereiten.
    Leonardo deMontagne bedauerte, daß das Eysenbeiß-Bewußtsein das Amulett benutzt hatte, um das Ungeheuer aufzustacheln. So war Kraft nutzlos vergeudet worden. Sorgsam beobachtete der Dämon, ob jemand auf ihn aufmerksam geworden war. Aber niemand sah zu den Felskanten am Wasserfall hinauf, niemand bemerkte den alten Mexikaner mit seinem bunten, etwas schmuddeligen Poncho und dem breiten Sombrero.
    Dabei mußte Zamorra doch wissen, daß sein alter Feind ganz in der Nähe war. Denn nur Leonardo war in der Lage, Merlins Stern aus der Ferne abzuschalten…
    Aber vermutlich war es für Zamorra einfach unvorstellbar, daß der Fürst der Finsternis so unglaublich nah war - nur eine Steinwurflänge entfernt in überhöhter Position…
    Vermutlich, überlegte Leonardo, würde Zamorra sich jetzt zurückziehen und versuchen, sein Amulett wieder zu aktivieren. Das war das Naheliegendste. Er brauchte es, um geschützt zu sein. Gerade weil er Leonardo in der Nähe wußte…
    In der Tat zogen die Menschen sich schließlich zurück. Leonardo grinste. Er hatte recht gehabt…
    Und langsam, ganz langsam folgte er ihnen nach La Boquilla.
    ***
    »Du übersiehst dabei etwas, Diego«, sagte Mejia.
    »Und was?« wollte Sanjuan wissen.
    »Wenn du jemanden hypnotisieren willst, brauchst du Zeit und Ruhe. Du mußt dein… äh… Opfer… auf dich einstimmen. Dazu war hier aber keine Gelegenheit. Immerhin waren wir dort unten und er hier oben bei den Fahrzeugen, und wir hatten keinen unmittelbaren Blickkontakt, bevor wir das Ungeheuer aus dem See auftauchen sahen…«
    »Vielleicht hat er uns schon vorher manipuliert, in der Bodega. Oder auch hier, ehe wir zum Ufer hinab gingen«, beharrte der Sargento.
    »Auch da war nicht genug Ruhe und Zeit«, widersprach Mejia.
    Zamorra hätte ihm sagen können, daß er in diesem Punkt irrte. Es gab Hypnotiseure, die einen unvorbereiteten Menschen innerhalb weniger Sekunden in ihren Bann zwingen konnten. Ein solcher Hypnotiseur hätte es spielend fertiggebracht, mit einer posthypnotischen Anweisung dafür zu sorgen, daß die beiden Beamten die Kraken-Schlange sahen, die in Wirklichkeit gar nicht existiert hätte.
    Aber so perfekt war Zamorra als Hypnotiseur nicht, es sei denn, er nahm das Amulett zu Hilfe - und abgesehen davon, war Hypnose ja auch gar nicht im Spiel gewesen.
    »Außerdem hätte ich auch hypnotisiert werden müssen«, warf Julio Zantos jetzt ein. »Aber die beiden«, er deutete auf Zamorra und Nicole, »sind erst gestern abend eingetroffen, nachdem auch Enric gefressen worden war.«
    Sanjuan winkte ab. »Wahrscheinlich stecken Sie mit Zamorra unter einer Decke.«
    »Wenn Sie davon überzeugt sind, Sargento, warum nehmen Sie uns dann nicht einfach fest?« wollte Zamorra wissen.
    Zantos antwortete an seiner Stelle.
    »Weil er keine Beweise hat, der Wunderknabe. Wir können bis auf den gerade erlebten Augenschein die Existenz des Monsters nicht beweisen, und der Sargento kann uns nicht beweisen, daß es nicht existiert. Wenn es nicht um Menschenleben ginge, könnte man über die Situation sogar lachen.«
    Zamorra und Nicole sahen sich

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