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0436 - Im Reich der Kraken-Schlange

0436 - Im Reich der Kraken-Schlange

Titel: 0436 - Im Reich der Kraken-Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Augen vermochte er Laserstrahlen zu verschießen. Und es verdroß Leonardo kaum weniger als Astaroth, daß dieser Dämon ausgelöscht worden war. Aber warum hatte er sich auch mit Professor Zamorra eingelassen? Es war allein die Schuld des Laser-Dämon, daß er nun nicht mehr existierte. Er hätte Zamorra aus dem Weg gehen sollen. Auseinandersetzungen mit dem Meister des Übersinnlichen waren eine ganz besondere Kunst.
    Es mißfiel dem Fürsten, daß Astaroth sich so respektlos zeigte. So wie heute hatte er sich noch nie gebärdet. So unbotmäßig… die Art, wie er Leonardo ›Fürst‹ nannte, war der reinste Hohn.
    Aber Leonardo konnte es nicht riskieren, sich mit dem Erzdämon offen anzulegen. Noch nicht. Selbst hier in den Schwefelklüften, wo jeder des anderen Teufel war, hatte Astaroth zu viele Verbündete. Und das gerade dann, wenn es gegen Leonardo ging.
    Wenn er Astaroth in die Schranken weisen wollte, dann nur durch die Hintertür. Mit Tricks und Intrigen. Leonardo hatte selbst den Ruf eines Meisters der Intrigen, aber dieser Ruf war angeschlagen - sein einstiger Berater Eysenbeiß war ihm in diesen Dingen noch über gewesen. Und Astaroth war einer der ganz uralten; es gab wahrscheinlich keinen Trick, den er nicht durchschaute.
    Und jetzt lauert er darauf, daß ich mich in meinem heißen Zorn auf Zamorra stürze, nur um Astaroth zu beweisen, daß ich doch mit diesem Menschlein fertig werde, dachte Leonardo grimmig. Aber den Gefallen, Alter, tue ich dir nicht…
    Aber dennoch - er hatte Zamorra längere Zeit nicht beachtet, hatte ihn schalten und walten lassen. Es war an der Zeit, ihm zumindest einen Dämpfer zu versetzen. Ihn einmal mehr in eine Falle zu locken. Es war nicht sicher, ob er diese Falle nicht auch sprengte, aber solange er mit sich selbst und dem Kampf ums Überleben beschäftigt war, konnte er sich nicht um andere Dinge kümmern. Solange er beschäftigt war, konnten die Dämonen und Teufel der Hölle ungestört Seelenfang betreiben und Sterbliche ins Unglück stürzen.
    Aber es mußte eine Art und Weise sein, die bei einem Fehlschlag Leonardo keinen Schaden zufügte. Er mußte jemanden oder etwas auf Zamorra hetzen, der oder das nicht unmittelbar aus den Kreisen der Hölle entstammte.
    Ich hätte da eine Idee, sagte die Stimme aus dem Amulett munter.
    ***
    »Du schon wieder!« knirschte Leonardo deMontagne. »Verschwinde aus meinem Leben. Ich hasse dich!«
    Wie undankbar, spottete die lautlose Stimme in seinem Kopf. Ich kann dir helfen. Laß mich nur machen.
    »Eines Tages werde ich dich vernichten! Ich verbiete dir, etwas ohne meine Zustimmung zu tun - und die wirst du nie erhalten! Schweig und schwinde dahin; ich kann mich selbst um meine Belange kümmern!«
    Er hörte das lautlose Gelächter, und sekundenlang drängte sich ein Gesicht in sein Bewußtsein - kein richtiges Gesicht, nur eine silberne Maske. Dann verblaßte der Eindruck wieder.
    Das Amulett, das Leonardo deMontagne unter seinem Gewand trug, vibrierte leicht. Etwas geschah. Der Fürst der Finsternis konnte es nicht verhindern. Im nächsten Moment war es auch schon wieder vorbei.
    »Ich hasse dich!« brüllte er.
    Durch das Gewand hindurch umklammerte er das Amulett, wollte es zerstören und damit den Geist, der sich darin manifestiert hatte. Aber er brachte es nicht fertig. Irgend etwas, das er nicht verstand, hinderte ihn daran. War es die Logik, die ihm sagte, daß er das Amulett noch gut gebrauchen konnte als eine magische Waffe, die ihm notfalls auch gegen die anderen Höllendämonen Schutz bot? Oder war es etwas, das der verfluchte Zauberer Merlin diesem Amulett einst mitgab, als er es schuf? Oder - war es der Geist selbst, der sich darin befand?
    Leonardo konnte es nicht erkennen.
    Vor langer Zeit hatte Merlin, der Zauberer von Avalon, sieben Amulette geschaffen. Eines stärker als das Vorgehende, aber erst mit dem siebten war er wirklich zufrieden gewesen.
    In grauer Vergangenheit hatte Leonardo deMontagne es besessen. Jetzt gehörte es Professor Zamorra, und Leonardo mußte sich mit dem schwächeren begnügen. Wer die anderen besaß, wußte er nicht, konnte er nur vermuten. Und seines hatte einst Magnus Friedensreich Eysenbeiß besessen.
    Den hatte er als seinen Berater in die Hölle geholt, aber Eysenbeiß hatte intrigiert und an ihm vorbei Karriere gemacht. Leonardo hatte Satans Ministerpräsident werden wollen - Eysenbeiß war es geworden. Doch Eysenbeiß hatte den Fehler begangen, einen Pakt mit dem ERHABENEN der

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